Jamie Stewart.

Jamie Stewart.

Mit seiner Band Xiu Xiu bereiste Jamie Stewart Deutschland schon im vergangenen Herbst. Nun ist er solo unterwegs und besuchte am vergangenen Mittwoch auch den Berliner Privatclub.

{image}Dort hat er für seinen Auftritt lediglich ein Mikrofon, eine Gitarre und verschiedene kleine, exotische und elektronische Instrumente mitgebracht, mit denen er in den folgenden sechzig Minuten versucht, die Songs seiner Band Xiu Xiu alleine zu performen. Dass ihm das nicht schwer fällt, überrascht keineswegs, denn der aus San Jose stammende Musiker ist auch in seiner Band, als einziges, beständiges Mitglied von Xiu Xiu, alleine für die Kompositionen der Songs zuständig. Und wenn man Jamie Stewart auf der Bühne beobachtet, dann weiß man auch, weshalb das so ist. Denn mit welch einer Akribie und Leidenschaft er an den Instrumenten rumhantiert, dies hat etwas von einem Tüftler, dem alles an seinen Werkzeugen, oder in Jamie Stewarts Beispiel, alles an seinen Instrumenten und an der Musik liegt. Passend dazu steht er sehr selbstvergessen auf der Bühne und hält die Augen beim Singen fast immer geschlossen. Fast hat man den Eindruck, er bemerke das Publikum nicht wirklich, sondern spiele das Konzert eigentlich nur für sich selbst.

{image}Zumindest bekommt man diesen Eindruck dadurch, dass er – bis auf den obligatorischen Dank für das zahlreiche Kommen – während des gesamten Konzerts nicht ein Wort an das Publikum richtet. Oder dieses, um es drastischer auszudrücken, streckenweise sogar ignoriert. Vor allem ist dieses Verhalten auffällig, wenn er am Ende des Konzerts schließlich ganz ruhig, und ohne in Richtung der Zuschauer zu blicken, seine Instrumente einräumt, obwohl ihn die zuvor andächtig zuhörenden Zuschauer gerade noch um Zugaben bitten.

Doch irgendwie gehört dieses Verhalten wohl zu seinem Charakter. Zu seiner schüchternen, zurückhaltenden Persönlichkeit. Zu der Person Jamie Stewart, der sich vor allem durch seine Musik ausdrücken möchte und nicht im Gespräch mit anderen Fans. Der Konzertabend in Berlin zeigte wieder einmal: Jamie Stewart ist ein Musiker, der so eigenwillig wie seine Musik experimentell ist. Und das ist gut so!

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