Snapshot Of Mylo

Snapshot Of Mylo © Snapshot Of Mylo

Snapshot Of Mylo werden derzeit zu den besten Livebands der Hauptstadt gezählt. Davon kann man sich am 10. September bei ihrem Auftritt in der WABE Berlin im Rahmen der Berlin Music Week selbst überzeugen. Danach gibt es die Jungs leider eine Weile nicht mehr zu sehen: Ihr Sänger verabschiedet sich für sechs Monate und verpasst der Band eine Zwangspause. Vorher haben wir uns aber mit ihnen zu einem Interview getroffen.

{image}regioactive.de: Hallo Snapshot of Mylo! Gleich zu Beginn die klassische Frage: Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?

Snapshot Of Mylo: Kennengelernt und angefreundet haben wir uns beim Fechten. Die Absicht eine Band zu gründen hat sich dann im weiteren Verlauf herauskristallisiert. Einige Songs haben wir dann zum Beispiel auch auf Fechtfahrten oder in Trainingscamps geschrieben. Dementsprechend fand auch einer unserer ersten Gigs bei einer solchen Trainingsfahrt in einer polnischen Pizzeria statt.

Euer Bandname Snapshot Of Mylo - wie kamt ihr darauf?

Snapshot Of Mylo: Beim Brainstorming kamen wir erst auf das Wort "Snapshot". Doch dann dachten wir, dass der Begriff etwas langweilig klang und ein anderes Wort gefunden werden musste. Bei unserer zweiten Idee "Snapshot Of Mimo" ruderten wir zurück, weil wir nicht den ganzen Bandnamen auf unseren Gitarristen beziehen wollten. Aber dann kam uns der Geistesblitz die Wörter "My" und "Love" zusammenzusetzen und daraus "Mylo" zu machen, was uns schlussendlich den Namen "Snapshot Of Mylo" einbrachte. Diese Bedeutung wurde uns aber ehrlich gesagt erst später klar.

Euer Debütalbum heißt Faces. Gleichzeitig habt ihr das Gesicht von jedem Bandmitglied als Zeichnung veröffentlicht. Haben diese Zeichnungen für euch eine bestimmte Bedeutung?

Snapshot Of Mylo: Eigentlich sind erst die Gesichter entstanden, dann haben wir darunter unsere Namen gesetzt. Die Gesichter haben ehrlich gesagt nicht viel zu bedeuten. Wir wollten einfach etwas Verrücktes online stellen.

Welche Bands haben euch beeinflusst?

Snapshot Of Mylo: Uns prägen vor allem Bands wie Pink Floyd, Muse und Polarkreis 18. Früher hat uns vielleicht auch die Musik von Mando Diao beeinflusst. Aber jeder von uns hatte seine ganz individuellen Phasen, in der er mal die, mal eine andere Band hörte. Als Komponist nimmt man sich von jeder Band das Beste und verarbeitet das in den Kompositionen.

Wie gestaltet ihr euren Aufnahmeprozess?

Snapshot Of Mylo: Da wir noch nicht die Möglichkeit hatten richtig aufzunehmen, benutzen wir derzeit das Programm Logic, um den Sound klangtechnisch zu verbessern und verschiedenartige Effekten einzubauen. Zum Beispiel haben wir letztens etwas ins Mikrofon gesprochen und dann einfach das rückwärts abgespulte Material aufgenommen. Das klang dann ziemlich verrückt und verzerrt.

{image}Kommen wir zu euren Auftritten: Was ist euch wichtig, wenn ihr live spielt?

Snapshot Of Mylo: Natürlich wollen wir erst mal eine gute Show abliefern, publikumsnah wirken und versuchen, ständig neue Dinge auszuprobieren. Allerdings ist für uns extrem wichtig, die Reihenfolge der einzelnen Songs genau zu planen, um einen effektiven Spannungsbogen herzustellen. Ich denke, bei unseren nächsten Auftritten wird das Publikum wahrscheinlich in einer anderen Form von unserer Show mitgerissen, als bei früheren Konzerten. So wollen wir zukünftig einen von uns gedrehten Film an die Leinwand schmeißen. Wir finden, dass das mit der Musik eine coole Mischung ergibt und dadurch mehr Gefühle erzeugt werden. Der Film wird ein Kunstfilm sein, in dem die Bilder verwackelt sind. Allerdings wird es kein Film sein, der nur filmische Aufnahmen beinhaltet, sondern auch Zeichnungen und Animationen. Man könnte es auch eine Collage nennen. Der Film soll die Musik in ihrer Intuition verstärken.

Was macht euch dann mehr Spaß - Konzerte spielen oder Songs im Studio aufnehmen?

Snapshot Of Mylo: Beides macht uns sehr viel Spaß, aber beide Dinge sind auch zwei ganz unterschiedliche Dinge, die man nicht vergleichen kann. Bei den Aufnahmen ist Konzentration gefragt, bei den Konzerten kann man Dinge viel mehr aus sich herauslassen. Dazu spüren wir bei Konzerten größeren Druck, als wenn wir aufnehmen. Das äußert sich zum Beispiel in der Angst, dass man die falsche Setlist zusammenstellt und sich verspielt oder Texte vergisst. Bei den Aufnahmen kann man dagegen alles ruhiger angehen lassen und sich so viel Zeit nehmen, wie man braucht.

Würdet ihr für eure Karriere auch bestimmte Dinge nicht tun?

Snapshot Of Mylo: Wir wollen immer unsere musikalische Freiheit behalten. Wir haben keine Lust, dass jemand für uns einen Song schreibt, den wir uns nicht selbst ausgedacht haben.

Nennt uns ein paar Dinge, die man als junge neue Band besser nicht tun sollte.

Snapshot Of Mylo: Man sollte nicht glauben, dass die Musik, die man macht, ohne Arbeit daherkommt. Stattdessen sollte man ganz genau überlegen, wie man den Song gestaltet. Faulheit ist dafür eine schlechte Tugend. Auch sollte man in der Komposition auf Kontraste achten und sich nicht zu sehr nach Vorbildern ausrichten, da man sonst auch einfach eine Coverband sein könnte.

Könnt ihr ein Wort rückwärts sprechen?

Snapshot Of Mylo: Anna.

Unsere Schlussfrage: Wenn ihr ein Mixtape gestalten müsstet, welche Bands würden sich darauf wiederfinden?

Snapshot Of Mylo: Pink Floyd, Massive Attack, Red Hot Chili Peppers, Trentemøller, Polarkreis 18, Coldplay sowie eventuell noch Kings Of Leon.

{image}Vielen Dank für das Interview!

Snapshot Of Mylo kann man am 10. September in der WABE in Berlin sehen. Ihr Auftritt findet im Rahmen des Europendent Rock Vol. 8 statt, ein Event der Berlin Music Association e.V. (BMA). Der gemeinnützige Verein zur Förderung der Bandkultur organisiert in regelmäßigen Abständen Rock-Events in unterschiedlichen Berliner Locations.

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