Eric Clapton (live in Köln 2018)

Eric Clapton (live in Köln 2018) © Torsten Reitz

Eric Clapton machte in den letzten Jahren hauptsächlich Schlagzeilen mit fragwürdiger Einstellung zur Corona Politik. Nun gibt es Fragezeichen rund um sein Konzert auf der Berliner Waldbühne.

Eric Clapton ist ohne Frage eine musikalische Legende – nicht ohne Grund wird er von vielen Gitarristen als Vorbild betrachtet. Eigene Stücke wie "Layla" oder "Tears In Heaven", aber auch Interpretationen wie "Crossroads" begründeten seinen Ruhm.

Doch sein Erbe erhielt in den vergangenen zwei Jahren Risse. In zahlreichen Interviews brachte er seine tiefgreifende Abneigung der Coronapolitik zum Ausdruck, griff teilweise fragwürdige Theorien auf und veröffentlichte u.a. mit Van Morrison Protestsongs gegen die Corona-Politik. Viele langjährige Wegbegleiter sagten sich daraufhin von Clapton los. 

Probleme in Berlin

Eigentlich wäre die seit 2020 immer wieder verschobene Deutschlandtournee eine gute Gelegenheit für einen Neustart. Doch nun gibt es rund um das am 29. Mai 2022 stattfindende Konzert auf der Berliner Waldbühne Aufregung.

Angekündigt wurde der Termin ursprünglich als  "A Day in the Green – Eric Clapton + Zucchero + Special Guest". Der Ticketpreis beträgt zwischen 95 und knapp 300 Euro. Einen Tag vor dem 77. Geburtstag von "Slowhand" erhielten Ticketkäufer eine Email, dass der Konzertbeginn von 16:30 auf 18:00 Uhr verschoben wurde. Vom einem "Special Guest" ist außerdem keine Rede mehr.

Das Ende einer Freundschaft

Dem Vernehmen nach, sollte es sich bei dem "Special Guest" um Robert Cray, einen langjährigen Weggefährten Eric Claptons handeln. Der Bluesgitarrist war über viele Jahre immer wieder Gast bei den Konzerten des 77-jährigen.

Cray sagte jedoch Ende 2021 die Tour mit Clapton ab. Als Grund gab er den Vergleich der Corona-Politik mit der Sklaverei in Claptons Song "Stand and Deliver" an. Ein privater Austausch mit Clapton über den denkbar unpassenden Sklaverei-Vergleich führte zum Bruch zwischen den beiden Musikern.

Ärger um den Preis

Im deutschen Fanclub Forum von Eric Clapton wurde der Umstand, dass die Ticketpreise für drei Künstler kalkuliert und nicht den neuen Gegebenheiten angepasst worden sind, teilweise heftig kritisiert.

Auf Nachfrage hat sich der Veranstalter bereit erklärt, bereits gekaufte Tickets zurückzunehmen. Wer aber jetzt eine Karte für das Konzert erwerben will, zahlt immer noch den gleichen Preis. Sicherlich haben die meisten Konzertbesucher ihre Karte wegen Eric Clapton und nicht wegen Robert Cray erworben, aber etwas mehr Transparenz von Seiten der Veranstalter wäre wünschenswert gewesen.

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