Nibelungen-Festspiele © Bernward Bertram
Die Wormser Nibelungenfestspiele befinden sich im Umbruch. Es war immer klar, dass es nicht leicht werden würde, Dieter Wedel zu ersetzen, der als Regisseur, Autor und Intendant die Nibelungenfestspiele maßgeblich geprägt und der Stadt Worms zu neuem Ansehen verholfen hat.
2015 inszenierte Thomas Schadt 2015 mit "Gemetzel" ein Stück des Autors Albert Ostermaier mit zahlreichen kreativen Ideen, die aber letztlich kein kohärentes Stück ergaben. 2016 verpflichtete Intendant Nico Hoffmann mit Nuran David Calis einen rennomierten Theaterregisseur, der sich der Herausforderung stellt, die Festspiele in eine neue Ära zu führen.
Das Drama einer Komödie
Als Vorlage dient ihm ein weiteres Stück von Albert Ostermaier mit dem Titel: "Gold. Der Film der Nibelungen". Die Komödie behandelt den Versuch des erfolgreichen Filmproduzenten Konstantin Trauer (Uwe Ochsenknecht), seinen Lebenstraum mit einer Verfilmung des Nibelungenliedes zu erfüllen. Dafür enagiert er als Regisseur Shooting Star Arsenij Kubik (Vladimir Burlakov), womit das Drama seinen Lauf nimmt. Auch die weitere Besetzung ist hochkarätig: Im Ensemble des Stücks finden sich weitere bekannte Namen wie Heiner Lauterbach und Dominic Raacke oder Alexandra Kamp und Katja Weitzenböck.
Die Nibelungensage dient als Hintergrund für Liebe, Eifersucht, Intrigen, Egomanie und Größenwahn. Die filmische Inszenierung spiegelt sich im Originalstoff und umgekehrt, die verschiedenen Bezugsebenen verschmelzen und ziehen die Beteiligten nur noch tiefer in den Sumpf. Am Ende sind alle tot. Vielleicht. Vielleicht kommt es aber auch ganz anders.
Einführung und Autorenwettbewerb
"Gold. Der Film der Nibelungen" wird vom 16. bis 31. Juli mit Ausnahme des 25. Juli am Nordportal des Wormser Doms aufgeführt. An jedem Spieltag gibt es zudem um 19 Uhr im Foyer des Wormser Theaters eine Einführung in das Stück.
Das Hauptstück ist außerdem nicht die einzige Theateraufführung im Rahmen der Festspiele. Im Jahr 2015 fand erstmals ein Autorenwettbewerb im Rahmen der Nibelungenfestspiele statt, aus dem die Autorin Irene Diwiak mit ihrem Stück "Die Isländerin" siegreich hervorging. Das Stück wird am 17. und 30. Juli im Lincoln Theater am Obermarkt aufgeführt.
Kultur satt
Auch Musik ist Teil des Programms: Ute Lemper gastiert mit ihrem Programm "The 9 Secrets" am 23. Juli im Wormser Theater, untermalt durch Bühnenillustrationen von keinem geringeren als Regisseur Volker Schlöndorff. Am 16. Juli findet im Kulturzentrum Das Wormser ein Jazz-Poetry-Slam der Mannheimer Jazzband Hermann Art Kollektiv statt.
Nach der Pause im letzten Jahr sind auch die Theaterbegegnungen wieder im Programm. Am 17. Juli finden ab 11 Uhr im Heylshofpark Vorträge, Lesungen, Diskussionen zum Thema Nibelungen statt. So wird unter anderen Intendant Nico Hofmann mit Albert Ostermaier und Nuran David Calis über die aktuelle Inszenierung sprechen. Zehn Tage später lädt Nico Hofmann zu einem Filmabend in Das Wormser ein, wo nach einem Gespräch zwischen ihm und Film-Journalist Rüdiger Suchsland einer seiner Filme gezeigt wird.
Auch an die Kinder ist gedacht
Für die jungeren Besucher wird wie in vergangenen Jahren ein Kindertag mit buntem Programm stattfinden. Jugendliche ab 14 Jahren, die Interesse am Theater zeigen, können darüber hinaus am Sommerworkshop teilnehmen, der seit 2006 von der "Nibelungenhorde" angeboten wird.
Und das ist noch längst nicht alles. Wer sich noch umfassender über das Rahmenprogramm und die Kernaspekte der Nibelungenfestspiele 2016 informieren möchte, kann dies hier tun.
Nibelungenfestspiele 2016
