XAVAS: "Gespaltene Persönlichkeit" heißt das gemeinsame Album von Kool Savas und Xavier Naidoo.

XAVAS: "Gespaltene Persönlichkeit" heißt das gemeinsame Album von Kool Savas und Xavier Naidoo. © Quelle: xavas.de Pressebilder

Auf XAVAS' Album "Gespaltene Persönlichkeit" versteckt sich ganz am Ende ein Track, der seit Wochen für eine kontroverse Diskussion sorgt. Der Linksjugend, die Jugendorganisation der Partei DIE LINKE, geht der Text eindeutig zu weit - sie erstattet Anzeige.

Damit trägt die Linksjugend die Debatte auf ein neues Feld: Man sucht die Klärung nicht mehr in der Diskussion, wie sie u.a. auch bei regioactive.de schon seit einigen Wochen läuft, sondern fordert eine Grenzmarkierung von gerichtlicher Seite.

Josi Michalke, Bundessprecherin der Linksjugend erklärt hierzu: "Dieser Song transportiert Menschenfeindlichkeit, Gewaltverherrlichung und Homophobie. Hier werden auf haarsträubende Art und Weise satanistische Rituale mit Kindesmissbrauch mit Pädophilie mit Homosexualität gleichgesetzt."

Text sei "Angriff auf die Menschenwürde"

Der Text stelle einen Angriff auf die Menschenwürde dar und sei gewaltverherrlichend, so Michalke weiter, was durch Kunstfreiheit nicht mehr gedeckt sei. Damit sei ein "Anfangsverdacht wegen eines Aufrufs zur schweren Körperverletzung und zum Totschlag und wegen Volksverhetzung" gegeben.

Die Anzeige wurde bei den Staatsanwaltschaften Berlin, Mannheim und Hannover erstattet und richtet sich nicht nur gegen die beiden Musiker, sondern auch gegen den Vertrieb und das Label von XAVAS.

Die Linksjugend ruft außerdem zu "Aktionen an den Auftrittsorten" des Duos auf (die vollständige Meldung der Linksjugend hier lesen).

Reaktion von Kool Savas

Wie rap.de berichtet, die dem Track ebenfalls kritisch gegenüber stehen, aber die drohende Zensur ablehnen, äußerte sich Savas via Twitter zu der Anzeige: "Die Linksjugend hat einfach mal alles aus dem Zusammenhang gerissen um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen".

Den Medien gibt er auch noch eine Stellungnahme mit auf den Weg: "Wobei auch einiges an Dank den HipHop-Medien gilt, die sich einen an den Formulierungen aufgeilen und absichtlich das Thema übersehen dabei."

Nunja. Man kann es den Hörern aller Couleur inkl. den Medien wohl kaum verüblen, dass sie der Verschwörungstheorie um mysteriöse Eliten, die Satan anbeten und Kinder schänden, mit kritischem Abstand begegbnen.

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