The Suite 2015

The Suite 2015 © Laura Tölle

Die letzte Party in der Suite in Mannheim brachte alles, was eine ordentliche Sause braucht. Dabei blieb sich die Location selbst treu und alle Gäste erlebten eine liebevoll durchgeplante Party, die trotz einiger Schwachstellen für eine große Überraschung gegen Ende sorgte.

Wer seine Karte für die Abschiedsparty der Suite vorbestellt hatte, kam problemlos in den Laden. Gerade mal 20 Minuten stand man an, bis man endlich hinein durfte und das trotz Vorverkauf-Ticket. Das Drängeln vor dem winzigen Einlass brachte bereits bei einigen die Stimmung zum Kippen, manche kamen trotz ihres VVK-Tickets nicht rein.

Hinter dem Einlass dann endlich die Party. Im Hof gab es Würstchen und vegetarische Gerichte zu kleinen Preisen, eine noch kleinere Band spielte ihre Musik. Die meisten Besucher zog es ohnehin erst zum überfüllten Damenklo, dann auf den Main-Floor.

Hitzewallungen

Vor den Toren hatte jeder Besucher bereits mit der spätsommerlichen Hitze zu kämpfen und auch drinnen gab es keine Chance auf Abkühlung. Wer im Erdgeschoss tanzen wollte, musste sich aber der "Wand" stellen. Die Hitze bildete eine Art Sternentor im Eingang, dessen Durchdringen einen in komplett aufgeheizte Luft tauchte.

Das hielt zwar einige vom Tanzen ab, obwohl auf dem Main-Floor die Hits eines ganzen Suite-Lebens liefen. Von Darwin Deez bis Peter Fox und Adele, alle auf dem Dancefloor waren im Bann der Musik, die zwar teils schwer tanzbar war, aber genau den Siedepunkt des Publikums traf. Es war wie im Musical, jeder sang mit – ein bisschen kitschig und bittersüß.

Der linke Floor im Erdgeschoss lieferte fette Mashups und tanzbare Beats. Zu "Turn Down For What" gab es weißes Konfetti und die Vorahnung von Eskalation. Da störte es niemanden, dass man das Konfetti vom Boden aufhob und es anderen Gästen einfach in die Fresse ballerte. Party hard!

Feuerwrack

Gegen Mitternacht gab es das versprochene Feuerwerk, nur leider mit Schreibfehler. Die wenigen Funkensprüher erreichten beim Publikum nicht die klassischen "Ahs" und "Ohs", sondern erinnerten eher an Hobby-Feuerwerk.

Die Stelzenläufer, zwei Männer und eine Dame, glichen das müde Feuerspektakel jedoch aus. Alle drei waren erst in Federn und weiß gekleidet, dann später in dunkle Töne gehüllt mit Schaumstofwaffen gerüstet. Die Gäste machten Bilder mit ihnen, während die Stelzen-Gang über die Dancefloors stolzierte.

Dachterasse

Auf der Dachterasse gab es eine Chillout-Area mit einigen Sofas und Sitzmöglichkeiten. Auf dem Dach befand sich der einzige Ort, der die Hitze erträglicher machte, wenn die ein oder andere Brise sanft über die Besuchermenge wehte.

Leider ergaben sich aus der wilden Sause einige Engpässe in der Belieferung. Die Bar auf dem Dach hatte bereits um 2:00 kein Wasser mehr, viele Drinks waren nicht mehr verfügbar. Wer getrocknet war, mischte sich wieder unter die tanzenden Massen. Glücklicherweise gab's unten ja auch noch Getränke.

Liebevolle Eskalation

Eigentlich hätte der menschliche Körper vom vielen Tanzen müde werden sollen. Eigentlich war es viel zu heiß. Aber irgendwie hörte die Party einfach nicht auf. Die missmutigen Partybesucher hatten die Location bereits verlassen, die Standhaften übernahmen den Laden.

Die Eskalation war friedlich, aber intensiv. Kleidung war nicht mehr nötig, denn es war viel zu heiß und viele waren durch die Sektduschen durchnässt. Irgendwann gingen die Besucher nur noch auf Scherben, die Flaschen aus dem Bar Bereich wurden geplündert und direkt am Mund angesetzt. Dazu gibt es Beweismaterial.

Zwiegespalten

Es war ein wenig, als würde die Location danach so oder so abgerissen. Für alle, die noch Abriss und Absturz erleben durften, war es sicherlich unvergesslich, aber jeder, der aufgrund der Hitze verfrüht abreiste, hat das Ende einer Ära verpasst.

Am Ende sind die Besucher der Abschiedsparty in zwei Lager gespalten, enttäuschte Gäste, die eine perfekte Organisation erwartet hatten und Leute, die trotzdem bis 10:00 Uhr feierten und den Sonntag darauf mit Ausnüchtern verbrachten. 

Es war ein großartiges Ende für die Suite in Mannheim – man sieht sich in Neustadt.

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