Rammstein (2018)

Rammstein (2018) © Olaf Heine

Das geplante Silvesterkonzert von Rammstein auf der Theresienwiese in München sorgte in den vergangenen Tagen für viel Aufregung und wurde schließlich vom Veranstalter abgesagt. Nun meldet sich die Band selbst zu Wort mit einem überraschenden Statement.

Es hätte eine gigantische Show vor rund 145.000 Besuchern auf der Münchner Theresienwiese werden sollen, bis der Veranstalter schließlich alle Pläne zurückzog. Jetzt melden sich Rammstein zu Wort und stellen einiges klar: Sie hätten den Plänen gar nicht zugestimmt.

"Richtig ist, dass der Band eine grundsätzliche Anfrage hierzu vorlag, nicht für die Theresienwiese, sondern für das Messegelände München", erklärte ein Band-Sprecher gegenüber der dpa. Es hätte jedoch weder eine finale Zusage der Band noch einen Veranstaltungsvertrag gegeben. 

Schweigen des Veranstalters

Die Leutgeb Entertainment Group äußerte sich zu dem Statement nicht. Sie verwies lediglich darauf, dass sie sich mit den Behörden einvernehmlich darauf geeinigt habe, dass der Planungszeitraum bis Silvester nicht ausreiche, um das Mega-Konzert sicher durchführen zu können. Das waren aber keineswegs die einzigen Bedenken gegen das Mega-Konzert.

Zuvor hatte der Stadtrat München die Theresienwiese als Veranstaltungsort genehmigt. Die SPD, CSU und FDP haten gegen die Stimmen von den Grünen, Linken und ÖDP den Antrag des Veranstalters stattgegeben. 

Band "sagt nichts ab, weil sie nichts zugesagt hat"

"Die Abläufe werden von Seiten der Band als sehr unglücklich bewertet", so der Rammstein-Sprecher. Es sei der Eindruck entstanden, Rammstein hätten ein Silvesterkonzert als bestätigt betrachtet und dies auch selbst angekündigt.

Dies sei aber nie der Fall gewesen. Mit der Absage habe die Band auch nichts zu tun: "Die sagt nichts ab, weil sie nichts zugesagt hat."

Verwirrung auch auf Politikebene

Als "sehr ungewöhnlich" beurteilt auch Patrick Oginski vom Verband der Münchner Kulturveranstalter diesen Ablauf. Stefan Jagel von den Linken spricht sogar von einer "Veräppelung des Stadtrates". 

"Das wird ein politisches Nachspiel haben müssen", meint auch Mona Fuchs, Fraktionschefin der Grünen im Stadtrat. "Das Vorgehen von Herrn Baumgärtner (gemeint ist Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner) wirft viele Fragen auf und die wird er uns beantworten müssen."

Damit sind vor allem die Beziehungen Baumgärtners zu Veranstalter Klaus Leutgeb gemeint. Baumgärtner erklärte nach einem Bericht der SZ, die Anfrage zu beantworten, wie die Geschäftsordnung es vorsehe. Vorher werde er sich aber nicht äußern.

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