Reizthema GEMA

Reizthema GEMA

Die am 19. Mai eingereichte Online-Petition, mit der eine Reform der Verwertungsgesellschaft GEMA erreicht werden soll, hat bereits über 50.000 Mitzeichner gefunden. Soviele werden benötigt, um zusätzlich zu der obligatorischen Petitionsprüfung durch den Deutschen Bundestag auch in einer öffentlichen Ausschusssitzung angehört zu werden. Der GEMA, die in Deutschland die Urheberrechte von über 60.000 Komponisten, Textautoren und Musikverlegern vertritt, wird vorgeworfen, durch hohe Gebührenauflagen "vom Kultur-Schützer zum Kultur-Vernichter" zu avancieren.

{image}"Das Ziel dieser Petition ist nicht die Abschaffung der GEMA, denn geistiges Gut ist schützenswert, und die Künstler, sprich die GEMA-Mitglieder und Mitglieder anderer Verwertungsgesellschaften, sollen zu ihrem Recht kommen", betont Monika Bestle, Geschäftsführerin eines Kulturzentrums im Oberallgäu und Petentin. "Leider werden die GEMA-Gesetze weder der Musik im Allgemeinen und schon gar nicht der großen Mehrheit ihrer Mitglieder gerecht." Insbesondere die Gebührenberechnung für Kleinveranstalter, die laut Bestle teilweise nicht mehr die finanziellen Mittel für Konzerte aufbringen können, stehen im Vordergrund der GEMA-Kritik.

Dass die GEMA nicht gerade das beste Image genießt, was sicherlich nicht zuletzt auf fehlende Transparenz der Abrechnungsmethoden und Gebührenerhebungen zurückzuführen ist, zeigt nicht zuletzt die hohe Akzeptanz der Online-Petition.

Die GEMA selbst spricht zwar von einer "moderaten und stufenweisen Erhöhung innerhalb eines Zeitraumes von sechs Jahren", von welcher Kleinveranstalter angeblich nicht betroffen sein. Doch das Vertrauen scheint zerstört. Die GEMA wird von vielen nur noch als Inkassomonster wahrgenommen, welches wie viele andere Unternehmen innerhalb der Musikbranche das digitale Zeitalter völlig verschlafen habe und nun verzweifelt um sich schlägt, um den gewaltigen Verwaltungsapparat am Laufen zu halten. Hinzu kommt, dass abschätzige Äußerungen gegenüber Alternativkonzepten wie etwa Creative Commons nicht gerade zur Sympathiesteigerung beitragen.

Bleibt zu hoffen, dass die Petition den Bundestag erreicht und mehr Licht in den Gebühren- und Abrechnungsdschungel gebracht wird.

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gema