Ed Harcourt

Ed Harcourt

Mit Ed Harcourt hat der Bang Bang Club mal wieder jemand ganz besonderen nach Berlin Mitte geholt. Wer den Briten einmal gehört hat, vergisst ihn so schnell nicht wieder. Für die CDs muss man in der entsprechenden Laune sein und sich einlassen wollen auf dieses Musikkonzentrat. Live kommt der Londoner einem aber sehr entgegen und singt sich mit der Gitarre in der Hand spielend leicht in die Top 10 der Anwesenden.

{image}Der Bang Bang Club befindet sich unter den S-Bahn Schienen zum Hackeschen Markt und so kann man die Bahn rattern hören, als Ed Harcourt sich von der Bühne ausstöpselt und unplugged über gebrochene Mädchenherzen singt. Voller Emotion und dabei mitreißend, ein bisschen träumerisch und rau. Seine Stimme geht unter die Haut und bleibt lange auf der Seele liegen, nicht geschliffen, aber perfekt. Genau der richtige Soundtrack für Statements à la "wenn Frieden sich wie ein Schleier über die Stadt legt." Mag kitschig klingen, ist es aber gar nicht. Zwischen den idyllischen Liedern herrscht eine rege Interaktion mit dem Publikum, wobei der britentypische Gebrauch von "fuckin'" als Vorsilbe fast ausgereizt wird. Allerdings passt auch das in den Gesamteindruck.

An diesem Abend im Bang Bang Club befindet man sich nicht in Berlin, sondern ist zurück in der guten alten Heimat, in der man grammatikalisch korrektes und klar artikuliertes Englisch spricht. Wohin man hört, hört man London. Nicht Brighton, nicht Oxford – nein, pures London.

Für alle in Berlin gestrandete Briten hat der Bang Bang Club an diesem Abend mittels Ed Harcourt Heimwehherzen geheilt und viel positive Sehnsucht entfacht. Danke dafür!