"Killer Sounds" heißt das neueste Werk der britischen Indie-Rocker Hard-Fi, leider um einiges weniger innovativ als ihr Überraschungsdebüt "Stars of CCTV" von 2005. So bekam auch das Konzert im Berliner C-Club eher mäßig Beachtung und die Band lieferte vor kleinem Publikum eine durchschnittliche Show ab.

{image}Es tut einem ja immer ein wenig leid, wenn Bands, die einmal wirklich viel versprechend und innovativ anfingen, irgendwie kein Bein mehr auf den Boden zu bekommen scheinen. Eine dieser Bands ist Hard-Fi. Vor gut sechs Jahren überraschten sie die Indie-Welt mit ihrem Debütalbum Stars of CCTV, einem gesellschaftskritischen Album mit erfrischenden Sounds und Rhythmen. Dagegen enthält ihr neues, drittes Album Killer Sounds leider kaum Überraschungen, geschweige denn Innovation. Das sind zwar schlechte Vorzeichen für ein Konzert, aber es besteht durchaus noch Hoffnung, dass eine Band dies live wieder gutmachen kann. Viele Leute scheinen diese Hoffnung jedoch nicht zu teilen. Der ohnehin schon recht kleine C-Club ist an diesem Abend nur ungefähr halb voll. Um das Ganze nicht ganz so deprimierend aussehen zu lassen, hat man den Bereich hinter der Mischpult-Insel abgehangen. Aber auch mit einem kleinen Publikum kann man Spaß haben, zumal einige der Anwesenden durchaus tanzbereit und feierwütig erscheinen.

{image}Schon einige Minuten bevor die Band die Bühne betritt, wird diese in dichten Nebel gehüllt, der sich für den Rest des Abends nicht mehr lichten wird. Dann erschallen die ersten Klänge des Openers Tied Up Too Tight vom Debütalbum durch den Club und im Publikum macht sich sofort Begeisterung breit. Die Band bzw. der Mischer hat sich an diesem Abend wohl vorgenommen, vor allem durch Lautstärke zu punkten, so dass den Besuchern die Musik so dröhnend entgegen schmettert, dass jede Haarwurzel vibriert. Sind das also die auf dem aktuellen Album versprochenen "Killer Sounds"?

{image}Das Publikum lässt sich nicht stören. Vor allem im vorderen Bereich gibt es freudiges Hüpfen, Tanzen und begeisterte Zwischenrufe, wenn auch nur von einer kleinen Partyzelle. Hard-Fi spielen ihr Set solide durch und Sänger Richard Archer wird nicht müde zu fragen, wie es allen denn so geht und zu betonen, dass es gut ist, nach langer Zeit mal wieder im schönen Berlin zu spielen.

Das war es dann aber auch schon. Obwohl das Publikum durchaus zur Interaktion bereit ist, bleibt es bei ein paar Standardsätzen und ein wenig Mitklatschen. Es scheint, als ob die Band es vorzieht, sich auf die Musik zu besinnen und darauf, den Abend möglichst schnell über die Bühne zu bringen. Grundsätzlich ist der Fokus auf der Musik auch nicht schlecht, aber durch die Songs allein scheint der Funke nicht wirklich überzuspringen. So wirken dann auch die übertriebene Lautstärke sowie die dichten Nebelschwaden auf der Bühne schon fast ein wenig albern oder trotzig. Auch die Zugabe fällt mit einem Song, nämlich Living For The Weekend, eher mager aus. Schade.

Setlist:

Tied Up Too Tight | Gotta Reason | Love Song | Cash Machine | Sweat | Suburban Knights | Fire In The House | I Fought The Law | Bring It On | Hard To Beat | Move On Now | Television | Stars of CCTV

Zugabe: Living For The Weekend

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