Der erste Nachtbürgermeister Deutschlands: Hendrik Meier (27)

Der erste Nachtbürgermeister Deutschlands: Hendrik Meier (27)

Der Sieger steht fest - als erste Stadt Deutschlands verfügt Mannheim über einen Nachtbürgermeister, der durch einen verbesserten Dialog zu einer stärkeren Nachtökonomie beitragen soll. Mit 6 von 10 möglichen Punkten konnte sich Hendrik Meier unter den zehn Finalisten bei der Wahl im Club Chaplin durchsetzen.

Edinburgh, Paris, Amsterdam und New York haben es bereits erfolgreich vorgemacht – nun ist es auch in Mannheim so weit: Am Donnerstag, dem 19. Juli wurde Hendrik Meier zum ersten Night Mayor einer deutschen Stadt gewählt.

Nicht nur das Medieninteresse war groß, auch herrschte dichtes Gedränge unter dem Publikum im Club Chaplin am Mannheimer Wasserturm. Zehn Kandidaten hatten dort die Gelegenheit, in Form von Kurzvorträgen und Kurzinterviews ihre Vorstellungen für die Entwicklung der Nachtkultur Mannheims einer Jury und dem Publikum vorzustellen. Bei einem Online-Voting auf regioactive.de hatten sich zuvor drei Kandidaten direkt für die Wahl qualifiziert, sieben weitere hatte das Kuratorium aus Startup Mannheim und EventKultur Rhein-Neckar ausgewählt.

Der Wahlmodus

Die Jury im Chaplin bestand aus den folgenden Mitgliedern, die jeweils einen Punkt für einen Kandidaten vergeben konnten: Abian Hammann (Betreiber "Hagestolz"), Dr. Matthias Rauch (Startup Mannheim / Leitung Kulturelle Stadtentwicklung), Felix Grädler (Vorsitzender des Clubverbands Eventkultur Rhein-Neckar e.V.), Hilke Viehöfer-Jürgens (Generalsekretärin AStA Mannheim), Klaus Eberle (Fachbereichsleitung Sicherheit und Ordnung Stadt Mannheim), Ricarda Rausch (Betreiberin "KIOSK"), Robin Ebinger (Marketingleitung cosmopop GmbH), Sarah Fischer (Betreiberin "Glück & Verstand").

Ein weiterer Punkt wurde zudem vom Publikum vergeben. Zusammen mit dem Punkt aus dem Online-Voting ergab sich dadurch eine mögliche Höchstpunktzahl von 10 Punkten.

Verantwortungsvolle Aufgabe

Hendrik Meier konnte am Ende mit sechs Punkten das Rennen eindeutig für sich entscheiden. Fünf Punkte erhielt er von der Jury, einen weiteren erhielt er, da er die meisten Stimmen aus dem Publikum für sich gewinnen konnte – und das, obwohl Hendrik Meier erst 2016 für sein Master-Studium an der Popakademie nach Mannheim gekommen ist.

In seiner Amtszeit, die zunächst bis Ende 2019 währen soll, kommt ihm nun die Aufgabe zu, die Kommunikation zwischen Clubbetreibern, Partygängern, Anwohnern und der Stadtverwaltung zu verbessern um dadurch Spannungen entgegenzuwirken. Auf diese Weise sollen verbesserte Voraussetzungen für eine starke Nachtökonomie geschaffen werden.

In den Städten, die bereits zuvor über einen Nachtbürgermeister verfügten, hat sich dieses Unterfangen bereits als durchaus erfolgreich erwiesen: So sind dort die Zahl der Beschwerden gesunken, während gleichzeitig die Wahrnehmung der Probleme und Anliegen der Nachtkultur-Szene verbessert wurde.

Umfangreiches Vorhaben

An konkreten Ideen mangelt es dem 27-jährigen, der aus Nürnberg stammt und derzeit als Booker und Veranstalter unter anderem für das Peer 23 und die Kurzbar tätig ist, dabei nicht. So möchte er unter anderem durch eine Blitzeranlage den Verkehr auf dem Luisenring entschleunigen, ein Kioskkonzept auf dem Swanseaplatz im Quadrat H6 initiieren, sich für die Einführung eines vergünstigten Nachttickets für den ÖPNV sowie für die Sicherheit im Nachtleben starkmachen, etwa durch Unterstützung des Projekts "Luisa ist hier" - und das sind längst nicht alle der Ideen, die er in den nur etwa dreinhalb Minuten Vortragszeit an diesem Abend vorstellte.

"Es bedeutet mir sehr viel, dass mir dieses Vertrauen entgegengebracht wird" verkündete er nach Bekanntgabe seines Wahlsieges und kündigte anschließend an, sich sogleich für die Umsetzung seiner Ideen und Konzepte einzusetzen.

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