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Udo Dahmen und Hubert Wandjo mit dem ECHO, den die Popakademie 2017 erhielt. © Popakademie

Die Popakademie Baden-Württemberg hat sich in den 15 Jahren ihres Bestehens zu einer Institution entwickelt, die aus Mannheim nicht mehr wegzudenken ist. Zum Jubiläum sprechen wir mit den Geschäftsführern Udo Dahmen und Hubert Wandjo über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der „Poppe“.

Am 20. Juli feiert die Popakademie ihr 15-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten werden mit einem Empfang in der Popakademie in Mannheim eröffnet, bei dem unter anderem Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Staatssekretärin Petra Olschowski sprechen werden. Anschließend findet ab 20:30 Uhr in der Alten Feuerwache ein Konzert mit aktuellen Popakademie-Bands statt.

Udo Dahmen und Hubert Wandjo teilen sich als Geschäftsführer die Leitung der Popakademie Baden-Württemberg, die im Mannheimer Stadtteil Jungbusch beheimatet ist. Udo Dahmen ist zuständig für den künstlerischen Bereich, Wandjo für das Musikbusiness. Beide gestalten ihren Bereich relativ unabhängig voneinander, obwohl beide sich häufig sehen und sprechen.

Vernetzung als Ziel

Ein wichtiger Teil des Studiums an der Popakademie besteht im Aufbau von Netzwerken, was dadurch gefördert wird, dass sich die Studenten auch mit dem jeweils anderen Bereich beschäftigen müssen.

"Die Künstler müssen mindestens zwanzig Prozent der Businessinhalte studieren – und umgekehrt.", erklärt Hubert Wandjo. "In den gemeinsamen Kursen kommt es dann zum aktiven Austausch untereinander. Durch das permanente Ausprobieren und die Arbeit an Projekten entstehen Netzwerke, die weit über das Studium hinausgehen."

Erfolgsbeispiele

Den Erfolg der Popakademie kann man im künstlerischen Bereich an spektakulären Beispielen wie Alice Merton und Joris aufzeigen. Ebenso nachhaltig ist allerdings die Durchdringung des deutschen und internationalen Musikbusiness mit Absolventen der Popakadamie. "Unsere Leute sitzen überall", erklärt Hubert Wandjo selbstbewusst.

Beispiele gefällig? Timo Kumpf, Veranstalter des Maifeld Derbys und des Zeltfestivals Rhein-Neckar, Michael Stockum Geschäftsführer von Four Music oder Sebastian Schweizer, Gründer von Chimperator. Wandjo stellt fest: "Wir können zwar keine Jobgarantie geben, aber durch unsere Vernetzung können wir zumindest jedem die Möglichkeit geben, einen Fuß in die Tür zu bekommen."

Kreativwirtschaft als Wachstumsmarkt

Dieser Erfolg wäre ohne die Unterstützung der Stadt Mannheim und der übrigen Gesellschafter unmöglich gewesen. Udo Dahmen hebt besonders den Einsatz des damaligen Kulturbürgermeisters und heutigen OBs Peter Kurz und des damaligen Staatsministers Christoph Palmer hervor. "Wir hatten das Glück, dass mit Peter Kurz jemand in der politischen Verantwortung war und ist, der auf die Kreativwirtschaft gesetzt hat", ergänzt Hubert Wandjo. Inzwischen, so Dahmen, haben viele Städte erkannt, "dass der kulturelle und kreative Hintergrund entscheidend für die Attraktivität einer Stadt ist."

Wegziehen aus dem Jungbusch – das kommt nicht in Frage, macht Udo Dahmen klar: "Der Jungbusch ist unser Platz. Das Viertel hat sich in den letzten fünfzehn Jahren mit uns extrem entwickelt und es werden sicher freie Flächen zur Verfügung stehen, wenn denn mal mehr Räumlichkeiten nötig sind."

Wechsel an der Spitze

In wenigen Jahren stehen allerdings grundlegende Veränderungen an. Vier Jahre planen Udo Dahmen und Hubert Wandjo noch die Popakademie noch zu leiten, danach wird es einen Wechsel in der Geschäftsführung geben. Auf Wunsch der Gesellschafter werden Dahmen und Wandjo bei der Nachfolgersuche ein gewichtiges Wort mitsprechen. Zum jetzigen Zeitpunkt stehen aber keine Details fest.

Um die Zukunft bange ist Wandjo keineswegs: "Unsere Gesellschafter, insbesondere Stadt und Land, aber auch der SWR und die LFK haben uns sehr stark unterstützt und die Popakademie immer als förderungswürdig angesehen. Unsere Mittel wurden bis 2021 nochmal erheblich aufgestockt, was aber natürlich auch mit unserer erfolgreichen Performance zu tun hat. Wir haben ein innovatives, schlüssiges Konzept und sind damit sehr erfolgreich."

Das vollständige Interview mit Udo Dahmen und Hubert Wandjo lest ihr hier.

Popakademie Abschlusskonzert 2018

 

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