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(James Arthur live in Frankfurt am Main, 2017) © Manuela Hall

Über das Radio wurde James Arthur in Deutschland bekannt. Seine Hits "Impossible" und Say You Won't Let Go" sind echte Ohrwürmer. Bei seiner ersten großen Deutschlandtour zeigt er in der Frankfurter Batschkapp, dass er live sogar noch besser ist.

Schon der Beginn des Konzerts von James Arthur in der Batschkapp in Frankfurt deutet an, in welche Richtung sich der Abend entwickeln wird. Die vornehmlich jungen, weiblichen Fans entfachen ein unfassbares Gekreische, als James Arthur die Bühne betritt.

Fast fühlt man sich in den Boybandwahnsinn der 1990er Jahre zurückversetzt. Heute wird zusätzlich fleißig per Smartphone mitgefilmt und so recken sich dutzende Bildschirme in die Luft, als James Arthur sein Konzert mit "Back From The Edge" beginnt. 

Viel Energie

Seine raue, kraftvolle Stimme in Kombination mit dem dynamisch rockigen Sound entfesselt eine Wahnsinnsenergie. Der rockige Gitarrensound ist ohrenbetäubend und seine Fans schreien ebenso laut. So rockt er zunächst bei "Prisoner" weiter, um dann seine Qualitäten als Rapper zu zeigen.

Eine kurze Ansprache inklusive "You feel good" heizt das Publikum immer weiter an und James Arthur beinnt, den Rhythmus von "You're Nobody 'Til Somebody Loves You" anzuklatschen. Am Ende dreht er gemeinsam mit dem Lead- und Bassgitarristen voll auf. James Arthur rockt die Gitarre und wirft sich förmlich in jeden Riff rein.

Rap it like Eminem

Dann feuert James Arthur zu "Sermon" seine Rhymes ab und zeigt, dass er ebenso rappen wie rocken kann. Rock folgt bei "Train Wreck" und Arthur geht mit Gitarre wieder so energetisch ab, dass das Publikum sich in die nächste Ekstase reinsteigert. Aber Arthur beherrscht ebenso gekonnt die ruhigen Töne.

Als das Intro von "Impossible" erklingt, flippen die ersten Fans schon wieder aus. James Arthur beginnt zu singen und schon mit den ersten Worten "I remember years ago" singt die ganze Halle den kompletten Song mit. Immer auffälliger wird das Muster seiner Live-Arrangements. Meist startet er mit etwas ruhigerem Gesang und dreht dann zur Songmitte den Sound mit den Gitarren bis zum Anschlag hoch. Das zeigt sich sowohl bei "I Am" wie auch bei "Get Down".

Rock-Balladen

Als Kontrast zum harten Power-Rock ist "Safe Inside" die sanfte Akustikballade. Nur mit Unterstützung des Keyboarders wird die Stimme von James Arthur nun samtig weich, behält aber dennoch den kratzigen Unterton und geht dadurch richtig unter die Haut. Die härtere Rock-Ballade "Recovery" entwickelt dagegen durch das energetische Gitarrenspiel eine unglaubliche Wucht und auch das dröhnende "Skeleton" wird vom Publikum abgefeiert.

Scherzhaft beschwert sich James Arthur anschließend, dass ihn Ende 2016 die böse Band Clean Bandit von Platz 1 der englischen Charts gestoßen hat, obwohl er für immer die Nummer 1 sein wollte. Aber er gibt auch zu, dass "Rockabye" ein erstklassig produzierter Song ist und deshalb spielt er diesen Song als eigene Coverversion auf der Tour. Diesen Radio-Ohrwurm kann das Publikum natürlich auch mitsingen. Jedoch klingt der Song bei James Arthur nicht so poppig und sanft wie bei Clean Bandit. Stattdessen verpasst er diesem Song mit seiner Stimme einen düsteren Klang und die dröhnenden Gitarren röhren durch die Halle.

Große Gefühle

Zum Ende des Hauptblocks lässt es James Arthur nochmal richtig krachen. Bei "Phoenix" dreht er gemeinsam mit seiner Band den Gitarrensound nochmal bis zum Maximum auf und so stellen sich bei vielen Fans die Haare an den Armen auf. So elektrisiert klatscht das Publikum zur Rock-Ballade "Can I Be Him" einfach durch. Schließlich ertönt die Melodie von "Say You Won' Let Go" und wieder schreit die Halle erst los, um dann den ganzen Song aus vollem Hals mitzusingen.

Es ist das große Finale eines Konzerts, das von Anfang bis Ende eine unglaublich hohe Intensität besaß. Gerade zum Ende vieler Songs ist James Arthur an der Gitarre förmlich explodiert und zum Stage-Monster mutiert. Er beweist über die ganze Show seine große Bandbreite. Er kann sanfte Balladen singen, richtig den Powerrocker rauslassen und auch seine Rhymes kommen richtig fett rüber. Ein echtes Multitalent, das live eine Stufe besser ist als auf seinen Studioalben. 

Setlist

Back From The Edge / Prisoner / You're Nobody 'til Somebody Loves You / Sermon / Train Wreck / Impossible / Sober / I Am / Get Down / Safe Inside / Recovery / Skeletons / Rockabye / Phoenix // Can I Be Him / Say You Won't Let Go

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