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Mumford & Sons (live in Berlin 2015) © Julian Reinecke

Bei perfektem Sommerwetter spielten Mumford & Sons am Wochenende zwei ausverkaufte Shows auf der Berliner Waldbühne. Wir waren bei der Zusatzshow am Samstag dabei und hatten mindestens genauso viel Spaß vor der Bühne wie die Band darauf.

Ja, das Geschrei war groß. Nachdem sich Mumford & Sons mit der Ankündigung ihres neuen Albums nicht nur von ihrem Banjo, sondern auch von ihrem Image als die netten Folk-Rocker von nebenan verabschiedet hatten, mussten sie sich allerhand anhören.

"Sie seien dann wohl in der Coldplay-Phase ihrer Karriere angekommen", meinten nicht nur Kritiker, sondern auch viele Fans der Band und begaben sich auf die Suche nach einer neuen Dosis Folk mit Banjo. 

Funktionieren auch ohne Banjo

Als das Album "Wilder Mind" dann aber tatsächlich erschien, wurde es auf einmal still von Seiten der voreiligen Fans und Kritiker.

Marcus Mumford und seine Sons funktionieren nämlich auch ohne Banjo ganz wunderbar, und beweisen bei ihrer Show auf der Waldbühne, dass sie nach wie vor mit voller Leidenschaft  bei der Sache sind. 

Na dann, Prost!

Wie sich das gehört, haben Mumford & Sons natürlich auch ein paar Deutschkenntnisse im Gepäck. Mit einem lockeren "Guten Abend Berlin, wie geht's?" und einem "Prost!" geht es um 9 Uhr nach den zwei Vorbands endlich los. 

Als Opener fungiert dabei das Lied "Snake Eyes", das direkt den Ton für die ganze Show angibt: es wird gewaltig. Die Stimmung ist von der ersten Minute an großartig und sorgt für zahlreiche Gänsehautmomente.

Bei dem Wetter ist das aber auch keine große Überraschung, denn was gibt es eigentlich Schöneres, als mit seiner Lieblingsband in den Sonnenuntergang hineinzutanzen?

Der Mix macht's 

Mumford & Sons verzichten zum Glück darauf, ihr neues Album übermäßig in den Mittelpunkt zu stellen. Über den Abend verteilt spielen sie Lieder von all ihren drei Platten, darunter ihre größten Songs und bringen so die Fans bei Liedern wie "I Will Wait", "Tompkins Square Park", "The Cave" oder "Little Lion Man" zum Tanzen. 

Gänsehaut pur wiederum liefert die Band bei Songs wie "Below My Feet" oder "Ghosts That We Knew ". Das ist so zauberschön, dass die Fans kurzerhand ihre Feuerzeuge (ja, richtig gehört: so hat man das früher vor Smartphone und Co. gemacht) gen Himmel recken um noch eine Extraportion Romantik oben drauf zu packen. 

Achtung, leise!

Und wie auf den Alben werden natürlich auch beim Konzert zwischendurch ruhigere Töne angeschlagen. Nachdem Frontmann Marcus Mumford das deutsche Wort für "quiet" erfragt hat, folgt aber noch die freundliche Warnung, dass es jetzt leise werde.

Zum Song "Sister" verzichten Mumford & Sons sogar gänzlich auf jeglichen Schnickschnack und singen nur zu viert in ein Mikro. Und obwohl die Band am Vortag laut Eigenaussage im Berghain unterwegs war, geht es danach nicht mit einem Techno-Cover weiter, wie Marcus scherzhaft ankündigt, sondern genauso schön wie zuvor. 

Zum großen Finale regnet es dann bei "Dust Bowl Dance" Funken von oben, und auch um eine Zugabe lassen sich die vier Männer nicht lumpen. Perfektes Wetter, perfekte Stimmung, und tolle Musik. Da freut man sich jetzt schon wieder auf die nächste Tour der Band. 

Setlist

Snake Eyes // I Will Wait // Below My Feet // Wilder Mind // Awake My Soul // Lover Of The Light // Thistle &  Weeds // Ghosts That We Knew // Believe // Tompkins Square Park // The Cave // Roll Away Your Stone // Sister // Cold Arms // Only Love // Ditmas // Dust Bowl Dance // Monster // Hot Gates // Little Lion Man // The Wolf 

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