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Linkin Park (live bei Rock im Park, 2014) © Dominic Pencz

Selten gelingt es, eine komplette Show inklusive Vorband auf absolut höchstem Level abzuliefern. Aber Linkin Park setzen mit ihrem Konzert in Frankfurt neue Maßstäbe. Es ist ein in jeder Hinsicht perfekter Auftritt.

Schon der Auftakt mit den Special Guests Of Mice & Men wird zum Erlebnis. In perfektem Sound lassen es die Jungs aus Kalifornien krachen. Die Gitarristen zelebrieren eine gnadenlose Headbangerparty, während Sänger Austin Carlile sich um Leib und Seele brüllt.

Die Zuschauer gehen von Song zu Song immer mehr mit. Sie springen und klatschen sich warm für den Hauptact, aber geben auch schon Of Mice & Men Lichtbefeuerung mit Feuerzeugen und Handys für ihr hammerhartes Intro. Die Band hat die Halle voll im Griff und wird mit Standing Ovations verabschiedet.

Ein Gewitterschlag

Aus der Dunkelheit heraus knallt ein Stroboskop los wie Gewitterschlag mit Dauerblitzen. Dann betreten die Jungs von Linkin Park im Riesenlärm der Fans die Bühne und eröffnen mit dem "Mashup Intro" in brillantem Sound eine Show, mit der derzeit kaum jemand mithalten kann. Fast alle Fans auf den Oberrängen stehen und es kommt zum zweiten Großalarm, als Chester Bennington auf die Bühne läuft.

Mit dem neuen Song "Guilty All The Same" reißt er alle mit und die Fans singen bei jedem Song frenetisch den Text. Die Mischung aus Gesang und den Rapeinlagen von Mike Shinoda ist atemberaubend. Der Soundmix aus rockenden Gitarren, knallharten Beats und den Soundelementen der DJ Pulte ist derzeit mit nichts anderem vergleichbar.

Wie eine Messe

Mit dem Intro von "Castle Of Glass" heben die Fans die Hände in die Luft, als ob sie eine göttliche Zeremonie feiern. Dann knallen wieder die Beats los und die Halle tobt sich aus. Zur kurzen Erholung folgt das Balladenset. Am Keyboard spielt jetzt Mike Shinoda ganz allein das Intro zu "Leave Out All The Rest", bevor Chester Bennington erst sanft beginnt, um dann auch in diesem Balladenset wieder voll aufzudrehen.

Dann wird es richtig atemberaubend. Die Videowände fahren wie überstülpende Käfige runter über die hinteren Bühnenteile mit dem DJ Pult und den Drums. Das "Joe Han Solo" ist ein fantastischer Mix des harten Elektrosounds, bei dem die Käfige halb durchsichtig sind und der DJ im roten Licht hindurchscheint. Dann verschwindet er wieder hinter der Bilderflut an Videos. Als dann die ersten Töne von "Numb" erklingen, dreht das Publikum endgültig durch. Jedes Wort des Songs wird von der ganzen Halle mitgesungen und es entsteht eine elektrisierende Atmosphäre, die man kaum in Worte fassen kann. 

Das ändert sich auch in den folgenden Songs nicht. Abgefeiert wird besonders der neue Song "Final Masquerade", bevor Chester Bennington im Gesangssturm des Publikums bei "The End" den Fans am Bühnenrand extrem nahe kommt. Dann schließlich bleibt nach "The Faint" ein kurzer Moment zum Luft holen, denn die Band nimmt sich eine kurze Auszeit vor der ausgiebigen Zugabe.

Die Soundtrack-Hits

Zurück auf der Bühne bedankt sich Chester Bennington zunächst bei der "amazing crowd", bevor er die Zugabe mit "Burn It Down" in die zweite Runde jagt. Dann folgen die Hits aus den Transformers-Blockbustern wie "New Divide und "What I've Done", bevor sie den Abend im Sturmgewitter der tobenden Fans mit "Bleed It Out" samt extensivem Drumsolo beenden. Chester Bennington und Mike Shinoda kommen gemeinsam zur Vorbühne und lassen sich wie der Rest von Linkin Park frenetisch feiern. Chester bekommt als Geschenk aus dem Publikum noch ein Riesenbild überreicht und dann ist es leider schon vorbei.

Mit ihrem Album "Hunting Party" und der überragenden Live-Tour, an der es absolut nichts zu kritisieren gibt, sind Linkin Park aktuell nahezu konkurrenzlos. Sie performen auf einem unfassbar hohen Level und hätten zweifelsfrei den Preis für die beste Live-Tour 2014 verdient. In der Gesamtheit eines ganzen Abends von der Vorband, über den Sound bis zur Performance des Hauptacts gibt es derzeit wenig, was mit diesem Gesamtpaket mithalten kann.

Setlist

Mashup Intro #2 | Guilty All The Same | Given Up | With You | One Step Closer | Blackout | Papercut | Rebellion | Runaway | Wastelands | Castle Of Glass | Leave Out All The Rest/Shadow Of The Day/ Iridescent | Robot Boy | Joe Hahn Solo | Numb | Waiting For The End | Final Masquerade | Wretches And Kings/Remember My Name | Dirt Off Your Shoulder/Lying From You | Somewhere I Belong | In The End | Faint

Zugabe: Burn It Down | Lost In The Echo | New Divide | Until It's Gone | What I've Done | Bleed It Out

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