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Impressionen vom Freitag (Southside Festival in Neuhausen ob Eck, 2014) © Achim Casper

Vier Tage Sonne satt, gute Laune und 96 Bands auf vier Bühnen, die die Herzen der 60.000 Besucher höher schlagen ließen. Vom 20.-22. Juli war das Southside Festival auch dieses Jahr wieder Für jeden Konzertgänger ein wahr gewordener Festival-Traum. Die zehn schönsten Momente von 2014 haben wir euch hier kurz zusammengefasst.

Wenn tausende Menschen über die Landebahn im take-off Gewerbepark in Neuhausen ob Eck pilgern, kann das nur eines bedeuten: Drei Tage absoluter Ausnahmezustand im Süden. Die Meile zwischen den Zeltplätzen und dem Festivalgelände wird dann zum reinsten Partyplatz.

Unzählige Menschen tanzen zur lauten Musik auf der Landebahn, überall wird Flunkyball gespielt und schnell werden die schönsten Kontakte mit bunt bemalten Menschen in Tierkostümen, die seilhüpfend über den Zeltplatz rennen, geknüpft. Southside – der Platz an dem für Bier alles möglich ist und an dem fast 100 Bands die Welt für ein Wochenende schöner machen. Deshalb hier knapp zusammengefasst, die 10 schönsten Momente.

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1. Party Hard

Festivalstimmung kann man sich nirgendwo kaufen, die gibt's nur wenn man selbst dabei gewesen ist und was gibt es schöneres als unter freiem Himmel, bei strahlendem Sonnenschein mit anderen Musikliebhabern zu feiern? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, könnte man zumindest in Bezug auf die unzähligen Trinkspiele behaupten, die man auf dem Zeltplatz beobachtet. So rückt jede Erinnerung an die letzte Partynacht im Club zu Hause in den Hintergrund, wenn man sich im Festival-Feeling eingefunden hat.

2. Die ersten Bands am Freitag

Jennifer Rostock betreten als eine der ersten Bands die Green Stage und fackeln nicht lang. Schon beim ersten Song wird gepogt und selbst als Nicht-Fan muss man sich eingestehen, dass diese Band einfach nur geil ist. Jennifer Weist ist die reinste Rampensau und betatscht auf der Bühne auch schon mal gern ihre Fans. "Ich bin schon wieder so sexuell", schreit sie ins Mikrofon und greift dabei einem Fan, der sie beim Song "Feuer" begleitet, schon mal in den Schritt.

Wild ging es auch bei der Show von Bonaparte zu. Man könnte auch sagen schrill, schriller, Bonaparte. Die Band um den Sänger Tobias Jundt ist einfach nur irre, aber durchaus sehenswert. Die Songs eignen sich besonders gut zum kollektiven Hüpfen vor der Bühne, doch das Besondere an der Show sind vor allem die Tänzer. So gab es auch diesmal wieder drei leicht bekleidete "Tänzerinnen", die sich lasziv auf der Bühne räkelten und in Kostümen á la Lady Gaga eine klasse Show lieferten. Absoluter Hingucker war jedoch der Tänzer in Frauenklamotten und hohen Schuhen – einfach nur top!

3. Die Headliner am Freitag

Seeed? Fettes Brot? Nein! Die Überraschung des Abends war der schnuckelige Brite Ed Sheeran, der mit seinen Songs das Publikum verzauberte. Egal ob softe Balladen wie "Give Me Love" oder tanzbare Tracks wie "Sing" – er war der geheime Headliner des Abends, der alle in seinen Bann zog. Nur mit einer Gitarre und seiner unglaublichen Stimme, mit der er mal in sekundenschnelle einzelne Songs runter rappt, genial! Das brachte nicht nur die Überzahl an weiblichen Zuschauern zum ausrasten, sondern auch dem ein oder anderen Mann ein Tränchen ins Auge. Wirklich wahr!

Doch besonders Seeed zogen am ersten Festivaltag die Masse an. Es war schier unmöglich, sich bis zur Green Stage vorzukämpfen. Schon ab dem ersten Song "Augenbling" gab es für die Menge kein Halten mehr und das zog sich durch das komplette Set. Die perfekte Show für den Start in ein unvergessliches Wochenende, doch leider auch dieselbe Show wie schon auf den Festivals 2013. Es wird mal Zeit für ein neues Album und eine neue Show.

4. Aller guten Dinge sind drei

Der frühe Vogel fängt den Wurm, das dachten sich auch die meisten, die schon um 12:30 Uhr am Samstag zur Blue Stage pilgerten. Dort spielten am frühen Nachmittag die junge Band Heisskalt schon zum dritten Mal auf dem Southside. Nach ihrem Sieg beim Play Live 2011 traten sie das erste Mal beim Southside auf und gewannen schon damals das Publikum für sich. Klares Heimspiel für die Band aus der Nähe von Stuttgart!

5. Casper vs. Miley Cyrus

Dass Casper eine unglaubliche Bühnenshow abliefert, weiß mittlerweile jeder im deutschsprachigen Raum, doch ist er auch immer wieder sehenswert, weil er es doch noch schafft jedes Jahr einen draufzusetzen. Nach seiner ausverkauften Hallentournee im Frühjahr ist er mittlerweile auf jedem zweiten Festival im Sommer anzutreffen. "Casper, bitte nicht schon wieder", werden sich wohl einige denken, doch falsch! Auf dem Southside explodierte die Blue Stage förmlich bei seinem Auftritt. Ein Knalleffekt nach dem anderen ging hoch und bei "Hinterland" gab es sogar ein Feuerwerk.

Bombastischer Auftritt eben und dann auch noch Miley Cyrus. Äh..also eher die Miley Cyrus Puppe, die während dem Konzert über dem Publikum twerkte. Grund genug um ein Battle zwischen der rechten und der linken Seite auszulösen. Waren jetzt die Miley Cyrus-Rufe oder doch die Casper-Rufe lauter? Schwer zu sagen, doch war der freche Rapper erstaunt. "Southside ich hab komplett die Kontrolle verloren", schreit er.

Und dann taucht da auch noch Thees Uhlmann beim Song "XoXo" auf und singt noch ein extra Ständchen zusammen mit Casper. "Ein Traum wird wahr. ‘Ich hab nur von dir geträumt‘ mit Thees zusammen zu singen". Ein Traum wird auch für die vielen Fans wahr, als sich der Rapper von der Blue Stage schwingt und mal kurz durch den Graben flitzt um die Zuschauer abzuklatschen.

6. Tanzparty mit Macklemore

Die perfekte Tanzparty am Samstagabend lieferte Macklemore & Ryan Lewis zusammen. Letztes Jahr spielten sie am Mittag und dieses Jahr sind sie mal flott Headliner des Abends. Vor allem die Bühnenshow ließ sich sehen. Tänzerinnen, Konfetti und viel Feuer. Und bei dem unglaublichen Lichtmeer aus Feuerzeugen bei "Same Love" konnte man schon Gänsehaut bekommen.

Doch besonders bei Hits wie "Thrift Shop", "Can't Hold Us" und "White Walls" gab es beim Publikum kein Halten mehr. "This is why I fell in love with Germany in the first place", schreit Macklemore ins Publikum und löst mit "And We Danced" eine riesige Tanzparty aus. Nur schade das der Künstler noch wenige Songs hat, so dass er als Zugabe noch einmal "Can't Hold Us" anstimmt. Auch technisch war es anfangs nicht einwandfrei, aber yes, we had a really, really, really good time!

7. Britischer Charme wohin das Auge reicht

Absolutes Must-See auf dem Festival 2014 war die Band Bastille. Faszinierend gut und stimmlich einwandfrei. Besonders lustig ist, wie Sänger Dan bei den hohen Tönen auf die Zehenspitzen geht und sympathisch wie er ist, einfach mal so ins Publikum hüpft und eine Runde durch die Menge dreht. Doch wie war das nochmal mit dem Bandnamen? Bastiiii oder Bastil? Wie man es ausspricht, wissen die Jungs auch nicht so genau, sympathisch eben.

Weiter gings mit der Band You Me At Six, die auf der Red Stage ihr Bestes gaben und dabei Regel Nummer 1 des Southsides brachen: Crowdsurfen ist strengstens verboten und führt zu 24 Stunden Band-Verbot. Bei "Forgive & Forget" wurde man jedoch von der Band aufgefordert, sich dieser Gefahr auszusetzen. Na wenn die das sagen, wer kann da schon ablehnen?

Die absolute Überraschung des Abends war die entzückende Britin Lily Allen. Ein absolutes Stimmwunder und sooo sympathisch wie sie mit ihren britischen Akzent das sonnige Wetter lobte und ihre Songs anmoderierte. Dabei war aber immer noch genug Zeit, einmal um die Babyfläschchen auf der Bühne zu tanzen sowie für eine kurze Kippenpause und ein Schluck Alkohol – Cheers!

Insider-Tipp des Abends: Die Band Bring Me The Horizon auf der Red Stage. Überragende Stimmung und mit einem faszinierenden Oli Sykes, der jeden in seinen Bann zog. Doch irgendwie fehlplatziert auf der kleinen Bühne der Red Stage, so kam die tolle Lichtshow nicht so wirklich zur Geltung, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Mehr Crowdsurfing ging nirgendwo dieses Jahr und bei den mystischen Intros gabs schon mal Gänsehaut.

8. Broilers

Irgendwie knuffig die Broilers. Da schafft es die Band doch den ersten Block der Green Stage zum absoluten Ausrasten zu bringen und dann entschuldigt sich Sammy bei den Menschen im Riesenrad gegenüber. "Ich entschuldige mich dafür, aber wir werden dieses fucking Riesenrad jetzt zum umkippen bringen", hach wie nett. Doch nach dem Song stand es immer noch fest an seinem Platz, die Erklärung dafür: Hans und Franz haben es festgehalten. Müssen ganz starke Knaben sein und noch ein lautes Oi! an die Band aus Düsseldorf.

9. Kraftklub - Sex auf Deutsch

Wer Kraftklub noch nicht live gesehen hat, hat definitiv etwas verpasst. Die Band aus Chemnitz lässt die Green Stage am Sonntagabend beben, denn wirklich niemanden hält es mit beiden Beinen auf dem Boden. Es wird gehüpft und gepogt bis zum Umfallen. Sie starten mit ihrem neuen Song "Hand in Hand" aus dem im September erscheinenden Album "In Schwarz".

2012 stand die Band noch auf der Red Stage und riss fast das Zelt ab und dieses Jahr nahmen sie die Green Stage voll für sich ein. Auch die Bühnenshow wurde spektakulärer: Roter Rauch, kleine, simple einstudierte Tanzmoves und Fähnchen zum Wedeln für's Publikum. "Southside, das ist die letzte Show vor unserer Tour im Oktober – lasst uns die Bühne abreißen".

Doch wer verbirgt sich hinter den schwarzen Skimasken? "Einen Applaus für unsere Fahnenschwinger", schreit Felix in die Menge und zum Vorschein kommen KIZ, die sofort ein musikalisches Battle mit Kraftklub anfangen. "Juppe" vs. "Urlaub fürs Gehirn", doch die Berliner setzen sich durch und werden vom Publikum gefeiert.

Ein Special Guest war der Band dann doch nicht genug, bei "Songs für Liam" rennt dann auch noch Casper mit schwarzer Ski-Maske auf die Bühne und jetzt gibt es wirklich kein Halten mehr im Publikum. Circle Pits wo man auch hinschaut. Kraftklub – Sex auf deutsch eben!

10. Kinderparadies für Große

Man nehme eine Hüpfburg und ein Bälle-Paradies, stellt daneben eine Handy-Aufladestation und lässt so sämtliche Herzen der Festivalbesucher höher schlagen. Alles gesponsert von Pizza.de im ulkigen Urwald Design und Menschen im Affenkostüm. Wenn das nicht DAS Highlight des Zeltplatzes 2014 war.

PS: der beste Spruch des Festivals befand sich auf einen Pappschild während des Konzerts von The Wombats und lautete: Deiner Mudda ihr Patronus ist ein Kuchen. Glatte 10 Punkte!

Und das Wetter? Drei Tage Sonne non-stop! Kaum gab es die ersten Sonnenstrahlen hieß es: Mut zur freien Körperkultur! Der Süden ist doch am schönsten.

Wir hatten viel Spaß und freuen uns schon auf das Southside 2015 - und ihr?

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