Die Happy (live in Hamburg, 2011)

Die Happy (live in Hamburg, 2011) © Falk Simon

Wie kaum eine andere Band in Deutschland sind Die Happy bei jedem Konzert mit vollem Herzen dabei und live einfach mitreißend. Genau so haben sie jetzt in Mannheim das Publikum angeheizt und richtig zum Schwitzen gebracht.

Um die Fans gleich richtig auf das neue Album "Everlove" einzustimmen, steigen Die Happy direkt mit zwei neuen Songs, darunter "Hypnotized", in das Konzert in der Alten Seilerei ein. Mit der Pommesgabel auf der Stirn rockt Sängerin Marta Jandová das Haus und nimmt das Publikum gleich voll mit ins Partyboot. 

Zur Abwechslung gibt es danach einen alten Song, bevor die Sängerin loslegt mit dem, wie sie selbst sagt, typischen Marta-Gequatsche. Das ist stets sehr unterhaltend und diesmal auch ganz kurz peinlich lustig.

Wie Metallica – oder doch wie Bieber?

Denn als Marta danach fragt, wer aus Mannheim kommt und wer von außerhalb zum Konzert angereist ist, ist die Zahl der weiter angereisten Fans deutlich höher. Marta freut offenbar, dass ihnen so viele Fans nachreisen und vergleicht sich daher mit Justin Bieber. "Nein, ich meine natürlich Metallica." Pech gehabt. Gesagt ist gesagt.

Weiter gehts mit "Easy Come, Easy Go", einem weiteren alten Freund, dessen Text das Publikum sicher beherrscht. Es wird wieder wild getanzt und gesprungen, während Marta alle in den Refrain einbezieht.

Rollentausch

Beim nächsten Die Happy Klassiker "Big Boy" übernimmt das Publikum den Refrain gleich komplett, während Marta wie ein Flummi über die Bühne springt und mit ihrer Energie alle mitreißt.

Aber Marta kann auch anders. Denn sie ist auch eine wirklich gute Sängerin und zeigt dies mit der fast stillen, aber umso eindrucksvolleren Ballade "Hang On". 

Sehr aggressiv

Der Versuch, den Refrain zu "Rebel In You" zu dirigieren, scheitert zunächst am fröhlich lächelnden Publikum. Falsche Einstellung für diesen Song. Aggessiv muss es sein. Aber Marta bringt die Fans auf Linie. Mit voller Wucht und aus vollem Hals dröhnen nun die Worte durch die Halle.

Dazu droht sie anschließend mit Mord, falls jemand von ihrem Drumsolo ein Video ins Netz hochlädt. Aber eigentlich ist sie ja lieb und zudem Mutter einer acht Monate alten Tochter. Für Marie singt sie den neuen Titel "I Could Die Happy".

Zum Abschluss des Hauptblocks verabschieden sich Die Happy von den springenden und schwitzenden Fans mit dem schon so oft gespielten "Goodbye".

Große Zugabe

Nach dem sehr persönlichen "Empty", in dem die Band familiäre Trennungen verarbeitet, folgt noch "Everlove" und natürlich darf auch das heiß ersehnte "Supersonic Speed" nicht fehlen. Die Zugabe ist der würdige Abgang einer fast zweistündigen Show, die alles hatte, was zu einem geilen Die Happy-Abend gehört.

Die Band präsentierte sich in gewohnt herausragender Form. Die Beziehung zu den Fans ist eng und zu jeder Zeit dampft der Saal förmlich vor Energie. Jeder, der Geld für ein Die Happy Konzert bezahlt, wir dies ganz sicher nicht bereuen. Dies gilt auch für die im Herbst folgende Akustik-Tour.

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