Alvvays (2023) © Eleanor Petry
Alvvays mussten in den letzten Jahren einige Rückschläge verkraften, die erklären, warum zwischen ihrem zweiten Album "Antisocialites" (2017) und Blue Rev aus dem Jahr 2022 fünf Jahre vergingen.
Einbruch und Überschwemmung
Die Band begann zwar schon 2017 mit der Arbeit an dem neuen Album, aber aufgrund ständiger Tourneen stockte die Arbeit am Nachfolger, u.a. auch deshalb, weil Alvvays "on tour" keine Songs schreiben.
Es kam aber noch schlimmer: "Dann brach ein Dieb in die Wohnung der Sängerin Molly Rankin ein und entwendete ein Aufnahmegerät voller Demos; zudem ruinierte eine Kellerflut fast das gesamte Equipment der Band."
Und dann noch Corona
Dann kam die Corona-Pandemie und verhinderte mit Grenzschließungen, dass die kanadisch-US-amerikanische Band mit ihrer neuen Rhythmusgruppe, bestehend aus Schlagzeuger Sheridan Riley und Bassistin Abbey Blackwell, proben konnte.
Das Tolle ist aber: Dem neuen Album hört man all das überhaupt nicht an. "Blue Rev" bietet fast von Ideen überquellenden, aber immer zugänglichen Indie-Pop/Rocks, der an die großen Zeiten des Genres in den 1990ern und 2000ern erinnert.
Die neuen Stars des Indie-Pop
Großartige Energie, wunderbare Melodien, prägnante Texte und genereller Einfallsreichtum prägen die Musik der Band.
Kein Wunder, denn Sängerin Molly Rankin zählt The Magnetic Fields, Teenage Fanclub, The Smiths, Pavement, The Primitives und Oasis zu ihren Einflüssen. Und dass auf dem neuen Album ein Song "Tom Verlaine" heißt, ist sicher auch kein Zufall.
Im Juli 2024 kommt die Band für drei Konzerte nach Deutschland, genauer gesagt nach Berlin, Hamburg und Heidelberg. Vielleicht ist das für manche Konzertbesucher der Beginn einer großen Leidenschaft.