Roger Waters (live in Mannheim 2018)

Roger Waters (live in Mannheim 2018) © Rudi Brand

Pink Floyd-Mitbegründer Roger Waters wehrt sich vor Gericht gegen die geplante Absage seiner Konzerte in Frankfurt und München. Falls die Konzerte tatsächlich abgesagt werden sollten, will Waters das nicht einfach so hinnehmen.

Im Rahmen seiner "This is not a thrill"-Tour will Roger Waters auch fünf Deutschlandkonzerte spielen. Die öffentlichen Träger der Hallen in München und vor allem Frankfurt planen aber die Absage der Konzerte. 

Begründet wird die Absage mit antisemitischen Äußerungen des ehemaligen Pink Floyd-Mitglieds. Nun hat der 79-Jährige seine Anwälte eingeschaltet.

Rechtliche Schritte eingeleitet

Roger Waters sieht sich in seiner Meinungsfreiheit verletzt, wie sein Management am Dienstag erklärte. Weiter heißt es, die Absage sei verfassungswidrig und beruhe auf falschen Anschuldigungen: Roger Waters sei kein Antisemit.

Nun hat der Musiker seine Anwälte angewiesen, rechtliche Schritte einzuleiten. In diesem Zusammenhang ist der Vorwurf des Verstoßes gegen die Meinungsfreiheit besonders wichtig, weil die Träger beider Veranstaltungsorte staatlich sind. 

Wenn die Aussagen also von der Meinungsfreiheit gedeckt sind, gelten für die Absage durch einen staatlichen Träger besonders strenge Regeln. Eine Absage könnte also nichtig sein und Schadensersatzansprüche in Millionenhöhe durch den Veranstalter FKP Scorpio begründen.

Alles nichts neues

Auf Konzerten des Musikers wurde in der Vergangenheit ein aufblasbares Schwein mit einem Davidsstern neben Logos von Firmen sowie Hammer und Sichel gezeigt. Damit werden gleich mehrere antisemitische Stereotype bedient. Der Künstler streitet ab, dass es sich dabei um Antisemitismus handle. Auch ein Kruzifix sei darauf zu sehen gewesen.

Zudem hat Roger Waters als Mitglied der BDS-Bewegung in der Vergangenheit wiederholt zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen. Auf seinem Twitter-Account postet er regelmäßig israelkritische Beiträge.

Wichtig ist aber in diesem Zusammenhang: Nichts davon ist neu und nichts davon hat in der Vergangenheit zu einer Absage seiner Konzerte in Deutschland geführt.

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