MIU

MIU

Freitag, 11. Oktober 2024, 20:00 Uhr
Jahnhalle Nordenham
Jahnstr. 20, 26954 Nordenham

Es liest sich ein bisschen wie das Drehbuch eines Films: Eine junge Frau aus Hamburg, die irgendwas mit Werbung macht, schmeißt ihren Job und fliegt nach New York, spielt dort »einfach so« im The Bitter End, einem der legendärsten Live-Clubs der Welt, der Wiege ihrer Idole wie Donny Hathaway oder Stevie Wonder und legt damit den Grundstein für ihre Musikkarriere.
Nach Absagen großer Plattenfirmen sammelt sie mit einem Crowdfunding über 20.000€, sucht sich ihr Team und produziert ihr Doppel(!)album „Modern Retro Soul“ selbst. Im Oktober 2019 landet das Album ohne Plattenfirma in den deutschen offiziellen Albumcharts, auf Platz 1 der Soulcharts und verkauft das Hamburger Gruenspan aus. Neben wurde einer ihrer Songs für den amerikanischen Netflix Film „The Debt Collector 2“ (VÖ: 2020) lizensiert Klingt nach Hollywood? Ist so passiert.
Nach ihrem Aufenthalt in New York beginnt eine neue Zeitrechnung für Miu und so setzt sie alles auf eine Karte: Sie gründet ihre eigene Band, übt unentwegt Gitarre, Klavier & Ukulele. Sie singt sich durch Deutschland und Europa, spielt als erster Popact in der Hamburger Elbphilharmonie, begeistert Soulfans genauso wie die Gäste von Elbjazz und Jazz Baltica, ist Miu’s Sound doch international und lässt mit einer unverwechselbaren Stimme aufhorchen, die ihre Hörer in die rauchigen Clubs der Motown-Ära mitnimmt.
Mit „Modern Retro Soul“ veröffentlicht Miu im Oktober 2019 nicht nur ein Album, sondern ein Statement.
Ein Doppelalbum, dass die Sounds vergangener Tage auf moderne urbane Beats treffen lässt. Verzerrte Gitarren aus den 70s schreien gegen moderne Synthies und über allem schwebt Miu’s Stimme, deren Texten man anmerkt, dass der Weg zum Album mitnichten immer leicht war. Inspiriert von starken Songwriterinnen wie Carole King, Roh-Soundspezialisten wie den Black Keys, atmosphärischen Klängen eines Michael Kiwanuka und großen Vokalistinnen wie Amy Winehouse, bringt Miu ihre Lieder mit durchsetzungsstarkem Sound ins Jahr 2019. Dreck und Glanz, rauer Wumms und zart flirrender Schmelz.
Bei all dem Faible für Retro Sounds sind die Themen der Hamburger Künstlerin hoch-aktuell: Miu hadert auf dem dem Motown Stück „It’s a trap“ mit dem vermeintlichen Erwachsensein, schreit in „Gimme a break“ gegen unsere wahnsinnige Gesellschaft an und betört wiederum mit samtiger Soulstimme auf „So much more“ in bester NuSoul Marnier. Der Song „Partner in crime“ trifft den Hörer mit einer ungeheuren Wucht aus Streichern, Mellotron, Stimmen-Gewitter und Fuzz- Gitarre, während die an Jackson 5 erinnernde Leichtigkeit von „Easy“ den perfekten Soundtrack für jeden noch so drögen Arbeitstag liefert.
Miu hat ihren Sound gefunden und schafft auf ihrem Doppelalbum einen Gegenentwurf zum Zeitgeist. Sie nimmt sich Zeit, kauft und restauriert originale Instrumente im Stile ihrer Helden. Miu reist in das legendäre Analog „Studio Nord“ und leistet sich die Streicher, Bandmaschinen und Musiker, die viele andere Acts nur noch im Computer erzeugen. Das macht Eindruck und so schließen sich auf ihrem Weg zu „Modern Retro Soul“ neben ihrer Liveband immer mehr Weggefährten an. Lutz Krajenski (Roger Cicero, Annett Louisan) steuert Arrangements für Bläser&Streicher und Orgeln im Stile von Booker T & the MGS bei. Hitproduzent Mark Smith (Johannes Oerding) freut sich, dass er wieder seiner alten Liebe, dem Soul frönen kann, Jazz-Star Stephanie Lottermoiser liefert ein charakteristisches Saxsolo und Steffen Häfelinger, der sonst auch Produzent/Mischer schonmal für Vincent Weiss oder Yvonne Catterfeld arbeitet, darf endlich wieder zeigen, dass er die heißeste James Bondgitarre Hamburgs spielt. Abgerundet wir das Team um Miu durch Co-Writer wie Jim Button (Stefanie Heinzmann), Mareike Plota (Emma Longard, Michael Schulte, Farhot), Tim Steiner, Kay Petersen (Rantanplan) & Magnus Landsberg, der als Gitarrist für Acts wie Gregor Meyle, Adel Tawil, Pohlmann, Sarajane spielt und das Album gemeinsam mit Miu co-produziert hat.
Neben der Musik ist die junge Soullady längst auch Aktivistin im Hamburger Kulturbetrieb (Vorstand Rockcity e.V.) und Mit-Gründerin des Hamburger Künstlerinnen-Kollektivs „LadiesArtistsFriends“.
Während Miu nonchalant „I’m working so hard to make it look easy“ singt, schafft Miu mit „Modern Retro Soul“ das, was wir sonst nur aus Filmen kennen. Ein Stückchen Hollywood im echten Leben. Und das brauchen wir dieser Tage auch dringend.

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