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Die junge Songwriterin aus Karlsruhe spricht über "The Voice of Germany" © 2012, Eva Croissant

Ihr Auftritt bei den "Blind Auditions" von "The Voice of Germany" war ein Sensationserfolg. Mit ihrem Titel "Dein Herz trägt Felsen" sang sich Eva Croissant in die Herzen der Zuschauer. Kurz vor ihrem nächsten VoG-Auftritt im Rahmen der "Battles" hatten wir Gelegenheit, uns mit der jungen Singer/Songwriterin aus Karlsruhe zu unterhalten.

regioactive.de: Hallo Eva! Was hat dich eigentlich dazu bewogen, an "The Voice of Germany" teilzunehmen?

Eva Croissant: Max Giesinger, Xaviers Finalist der letzten Staffel, ist ein langjähriger Musikerkumpel von mir. Über ihn bin ich überhaupt erst auf die Show gekommen. Das Konzept fand ich super und noch dazu ist es eine besondere Möglichkeit vor so bekannten Musikern zu spielen. Xavier zum Beispiel war lange Jahre mein absoluter Lieblingskünstler und hat mich auch geprägt. Damals war es mein größter Traum ihn mal kennenzulernen! Jetzt durfte ich sogar vor ihm singen! (lacht)

"Die Menschen schätzen Ehrlichkeit und Authentizität"

regioactive.de: War das Jahr der Veröffentlichung deines Debütalbums in deinen Augen einfach der beste Zeitpunkt dafür?

Eva Croissant: Ich denke ja, denn es passt einfach gut in diese Zeit. Es bewegt sich viel und die Menschen schätzen Ehrlichkeit und Authentizität mehr denn je! Kein Wunder bei all den Fake-Sendungen im TV, die alle total unreal und unecht sind. Irgendwann wird eben das Gegenteil wieder interessant, daher ist das gerade ein super Schwung in eine neue Zeit!

regioactive.de: Hattest du die erste Staffel en Detail verfolgt? Was gefiel dir besonders an der Show?

Eva Croissant: Ich muss ehrlich gestehen, dass ich sie nur am Rande verfolgt habe. Das lag zum einen daran, dass ich oft Konzerte hatte und zum anderen habe ich gar keinen Fernseher... (lacht). Ich habe mir meistens nur online die Auftritte von Max angeschaut. Für ihn habe ich aber selbstverständlich durchgehend die Däumchen gedrückt! Da herrschte jedenfalls ein respekt- und niveauvoller Umgang unter den Coaches und Kandidaten – und das Wichtigste: Die Musik steht im Vordergrund!

regioactive.de: Was unterscheidet "The Voice of Germany" von anderen Casting-Formaten, für die du dich nicht beworben hättest?

Eva Croissant: Für mich sind es die folgenden Dinge, die "The Voice" von anderen Castingshows unterscheidet: Es werden ausschließlich Sänger zu den Blind Auditions eingeladen, die singen können. Niemand wird fertiggemacht oder beleidigt. Und es geht nicht um irgendwelche Gefängnisaufenthalte, Drogenentzüge oder ähnliche Schicksale.

"Mein Herz flatterte total"

regioactive.de: Hast du die Entscheidung zur Teilnahme mit dir selbst ausgemacht oder hast du dich mit verschiedenen Leuten darüber beraten?

Eva Croissant: Die Entscheidung habe ich eigentlich nur mit mir ausgemacht, so wie fast immer. Ein paar Leute waren schon früh eingeweiht, aber ich finde es wichtig sich aus eigenen Gründen für bzw. gegen etwas zu entscheiden. Nur dann steht man ja auch wirklich hinter dem Entschluss!

regioactive.de: Wie aufgeregt warst du bei der Vorausscheidung und schließlich bei den "Blind Auditions"?

Eva Croissant: Am Tag der "Blind Audition" war alles okay soweit – vielleicht auch, weil ich da dann endlich meine Freunde um mich hatte. Aber als ich dann die Bühne betrat flatterte mein Herz total!

regioactive.de: Wie unterscheidet sich das Gefühl bei solch einem TV-Auftritt von einem normalen Gig?

Eva Croissant: Naja, um ehrlich zu sein... es fühlt sich eben nicht so echt an! Bei der "Blind Audition" war natürlich noch ein riesiger Unterschied: Diese vier Stühle mit vier bzw. fünf großartigen Coaches – eine Ehre, vor denen singen zu dürfen!

"Meine Chancen hatte ich zunächst ganz schlecht eingestuft"

regioactive.de: Wie hattest du deine Chancen eingeschätzt?

Eva Croissant: Ich war ja in der allerletzten Aufzeichnung der "Blind Auditions"; da hat man die Tage zuvor schon gesehen, welche oberkrassen Sänger rausgeflogen sind! Also habe ich meine Chancen zunächst ganz schlecht eingestuft. Im Laufe der Tage gewann ich aber wieder an Optimismus und war mir sicher, dass ich genau so große Chancen habe wie alle anderen auch. Es geht nicht alleine um den Gesang oder ähnliches, sondern nur darum, die Menschen in just diesem Moment irgendwie zu berühren.

regioactive.de: Warum hast du dich für Auf dem Weg von Mark Forster entschieden?

Eva Croissant: Der Song wurde mir entschieden (lacht), nachdem ich einen anderen Titel vehement ablehnte. Und mit diesem Song war ich sehr zufrieden, auch wenn er am Ende nicht so gut passte. Das liegt aber mehr daran, dass es ja keine eigene Version war. Ich liebe diesen Song total, auch der Text spricht mir voll aus dem Herzen. Er hätte es echt verdient gehabt, besser performt zu werden!

regioactive.de: Glücklicherweise konntest du noch deinen eigenen Titel Dein Herz trägt Felsen singen…

Eva Croissant: …das war der Oberhammer!

Weiterlesen: Wie reagierten ihre Fans auf die Show? Welche Stimmung herrscht bei "Voice" hinter den Kulissen? Und hebt Eva Croissant jetzt vom Boden ab?

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"Es gibt keine Konkurrenzgedanken"

regioactive.de: Was erhoffst du dir im Laufe der Show an konkreten Tipps, Feedback und Co. von Nena?

Eva Croissant: Gar nichts! Ehrlich. Das schönste ist einfach, all diese Menschen kennenzulernen, Zeit mit ihnen – also Nena, Derek, Stephanie und Co. – zu verbringen, Spaß zu haben und Musik zu machen.

regioactive.de: Wie hast du das Drumherum wahrgenommen bei der Sendung?

Eva Croissant: Super!

regioactive.de: Und wie ist Backstage die Atmosphäre? Versteht man sich unter den Talenten oder herrscht eher Wettbewerbsstimmung?

Eva Croissant: Für mich ist alles easy und bei den anderen fühle ich auch keine Konkurrenzgedanken! Wir verstehen uns blendend und haben immer eine sehr schöne Zeit zusammen.

"Man muss sich keine Grenzen setzen"

regioactive.de: Wie haben deine Fans reagiert, als du deine Teilnahme publik gemacht hast?

Eva Croissant: Schon zwiegespalten, klar. Viele sehen mich halt auch als die kleine "ich-geh-meinen-eigenen-weg-und-lass-mir-von-niemandem-was-sagen"-Eva, die sich selbst managt, durch kleine Clubs und Cafés tourt, ihr Album fernab eines Labels produziert und so weiter. [Eva Croissants Debütalbum "Du bist nicht irgendwer" ist im Digitalvertrieb von regioactive.de, Anm.d.Red.; iTunes; amazon]

Da werden Grenzen gesetzt, die ich einfach selbst gar nicht sehe und auch nicht haben möchte. Ich denke, man muss sich keine Grenzen setzen, wenn man ein gesundes Gefühl für die richtigen Schritte hat. Die meisten Reaktionen waren aber sowieso sehr positiv (lacht)…

regioactive.de: Hattest du Sorge vor den Reaktionen deiner Fans, eben weil manche das Format vielleicht ablehnten?

Eva Croissant: Ja! Ich dachte aber sogar, dass noch viel mehr Ablehner unterwegs sind. Viele, deren Reaktion ich etwas fürchtete, waren von Anfang an begeistert – einfach schon deshalb, weil sie mir vertrauen.

regioactive.de: War es schwer, so lange mit der Nachricht hinter dem Berg zu halten?

Eva Croissant: Man wird als Künstler natürlich oft gefragt, ob man sich das vorstellen könne, bei einer Castingshow mitzumachen. Da muss man schon sehr drumherum reden, wenn man weiß, dass die erste Sendung längst abgedreht ist.

"Ich möchte mich so präsentieren, wie ich bin"

regioactive.de: Würdest du in den "Battles" noch einen Schritt weitergehen und auch englische Titel singen?

Eva Croissant: Nein – also zumindest war das mein fester Wunsch, auf den Nenas Team natürlich gern eingehen wollte. Das war mir von Anfang an wichtig, dass ich mich so präsentiere, wie ich bin. Und das bedeutet musikalisch gesehen vor allem: deutsche Lieder und Gitarre!

regioactive.de: Nach deinem Fernsehauftritt bei "The Voice of Germany" zog der Verkauf deines Debütalbums richtig an. In den Albumcharts warst du in der Top 100 und bei den einzelnen Digitalhändlern noch viel, viel weiter oben positioniert. Hast du diesen Erfolg erwartet?

Eva Croissant: Ich habe schon gehofft, dass ich durch die TV-Präsenz einige Alben in die Republik verteilen darf, dachte da aber an eine zwei- oder niedrige dreistellige Zahl. Ich habe das Album ja erst seit Februar raus und hatte schon vor "The Voice of Germany" nur noch einen kleinen Teil meiner Erstauflage übrig. Das wurde ja jetzt bei weitem übertroffen. Das macht mich echt fertig – also im positiven Sinne! (lacht)

Eva Croissant behält die Bodenhaftung

regioactive.de: Wir kennen uns ja bereits einige Zeit. Zum Beispiel hatten wir deinen Song Me and the Crowd 2010 auf unserem AUDIOSURF-Sampler und du hast für uns eine Show in Frankfurt gespielt. Kommst du uns auf der Musikmesse oder in unserer Mannheimer Redaktion überhaupt noch besuchen, jetzt wo du voll durch die Decke gehst? (grinst grimmig)

Eva Croissant: Wenn ihr weiterhin so lieb zu mir seid.. Ja!

regioactive.de: Puh! schön. (lacht). Danke dir für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg!

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