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Wooden Veil © Philip Wiegard

Die Art-Formation Wooden Veil enthüllte im Kesselraum der Alten Kindl Barauerei in Berlin ihr bei Dekorder erschienenes neues Album "Unveiling Ceremony". Selten bleibt etwas beim Konzept von Wooden Veil zufällig oder ohne Symbolcharakter.

{image}Die aus Berlin stammende und dennoch international zusammengestellte Künstlergruppe Wooden Veil begann ihre Performance gegen Mitternacht im Kesselraum der Alten Kindl Brauerei, einem Ort, an dem bereits vor Jahren die Uhren stehen geblieben sind. Die Alte Brauerei ist seit einiger Zeit beliebter Anlaufpunkt für alternative Kunstausstellungen und Konzerte. Die Kombination aus Kunst und ungewöhnlicher Lokalität hat an diesem Abend wieder ein interessiertes Publikum vor Ort gebracht. Wooden Veil, die an diesem Abend ihre aktuelle Veröffentlichung Unveiling Ceremony präsentierten, sind bekannt für ihren experimentellen Sound und ihre phantasievollen Kostüme. In Stoffe gehüllt und maskiert traten die Künstler auf, während aus allen Ecken der Räumlichkeit das Konzert rhytmisch trommelnd und klappernd eingeleitet wurde.

Die Themen von Wooden Veil sind lang vergessene und teils falsch interpretierte Rituale und Mythen der verschiedenen Kulturkreise, aus denen sich die Band zusammensetzt. Im Zusammenfließen im Wooden Veil'schen Mysterium bekommen die Handlungen einen eigenen Symbolcharakter, der bei dem Versuch der Entschlüsselung und Auseinandersetzung nur noch mehr die Symbiose von Kunst und Kultur ausmacht. In der Mitte des Kesselraums wurde das Zentrum des Konzertes aufwendig errichtet. An sieben festgelegten Orten wurden ringsherum rituelle Handlungen inszeniert und von den kostümierten Künstlern begleitet. Fast alchemistisch wurden hier Stoffe vermischt und in religiöser Performance weitergegeben. Die Musik und der Tanz gingen einem Höhepunkt entgegen und endeten im ersten Teil unter dem lauten Knall des angebeteten aufgehenden "Ballons".

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Immer wieder wurden die Aktivitäten durch die eindringliche Stimme Hanayos begleitet. Die 1995 nach Europa gekommene Musikerin und Künstlerin Hanayo ist ebenfalls als Fotografin und Schauspielerin bekannt, so arbeitete sie bereits mit Christoph Schlingensief und Yoko Ono zusammen. In dem jüngst veröffentlichten Video Red Sky von Thomas Cap de ville ist das Gesicht der Band vom bereits aus der Installation bekannten Video zu sehen. Neben den arrangierten Klangkörpern wurden auch die örtlichen Kessel in das Klangkonzert mit aufgenommen. Die von Licht- und Videoinstallation begleitete Performance endete schließlich in einem lauten Dunkel.

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