Muse (Live in der Lanxess Arena Köln 2009)
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Muse (Live in der Lanxess Arena Köln 2009) Foto: Marco Hammer © regioactive.de

Schon auf ihrer Live-DVD "Haarp" haben Muse gezeigt, dass sie eine Band für die ganz großen Kulissen sind, denn das Wembley Stadion war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Kölner Lanxess Arena bot den drei Engländern als eine von vier Locations in Deutschland den Raum für eine atemberaubende Show, gepaart mit einem überragenden Bühnenbild. Was die Zuschauer an diesem Abend geboten bekommen haben, überbot alle Erwartungen: von Widerstand keine Spur.

{image}Kaum eine Ansage zwischen den Songs, nur ein schlichtes "Hello Cologne, good to see you again" und am Ende ein "Thank You, this was wonderful". Aber so kennt man Muse, immer ganz auf die Musik und ihre Show konzentriert. Alles andere würde auch nicht passen, denn die Songs füllten den Abend vollständig aus. Muse sind mit ihrem aktuellen Album The Resistance ganz oben angekommen: Vorbei sind die Zeiten, in denen sie als bekannteste unbekannte Band betitelt wurden, denn jetzt haben sie eine Medienpräsenz erlangt, die ihnen auch international alle Wege in die Radiostationen geebnet und sie schließlich auch für vier Konzerte nach Deutschland gebracht hat.

Noch bevor Muse auf die Bühne kamen, präsentierte das Bühnenbild drei Türme in der Optik von Hochhäusern. Schließlich ging das Intro los: Menschen, die die Treppen von den Hochhäusern hoch laufen, um dann wieder hinunter zu fallen. Die ersten Klänge von Uprising ertönten – wie fast schon zu erwarten. Doch was die Fans nicht erwartet hatten: Als die Fassade der Türme gefallen war, standen Muse nicht unter ihnen – das wäre ja auch zu unspektakulär gewesen – sondern in der Mitte. Der obere Teil diente auch gleichzeitig dazu, während des gesamten Konzerts Projektionen darauf abspielen zu lassen. Beim dritten Titel New Born wurde der untere Teil heruntergefahren, so dass die Band wieder auf dem Boden der eigentlichen Bühne standen.

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Über 90 Minuten lang ging die Show von Muse und sie gönnten sich und den Zuschauern fast keinen ruhigen Moment. Nur einmal kam an diesem Abend das Klavier zum Tragen, als sie eines von den neuen Stücken, United States of Eurasia, und danach Feeling Good spielten. Auch wenn man absolut nichts am Konzert kritisieren kann, war es trotzdem schade, nicht mehr von der Instrumentenvielfalt zu hören, die Matt Bellamys unglaubliche Fähigkeiten als Musiker ausmachen. Deshalb fehlte besonders ein Song wie Butterflies & Hurricanes, der den perfekten Klavierpart hätte aufbieten können. Aber die Tour hieß ja schließlich "The Resistance" und so haben Muse viele ihrer neuen Stücke gespielt. Und auch, wenn sich die Meinungen bezüglich des neuen Albums spalten, live klingt jeder der Songs einfach nur fantastisch.

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Statt der Ansagen gab es von Sänger Matt Bellamy am Ende jeden Stückes eine Improvisation, und das mit einer Leichtigkeit gespielt, die für jeden Profimusiker schon Blasphemie sein müsste. Bellamy warf sich dazu auch schön Rockstar–mäßig auf die Knie, spielte über dem Kopf oder auf der Seite und er vermittelte damit das Gefühl, als wäre das ein Kinderspiel. Es hätte noch ewig so weiter gehen können, doch alles Gute hat einmal ein Ende: mit Knights of Cydonia brach schließlich das letzte Stück für den Abend an. Noch einmal konnte das Publikum richtig abfeiern, bei der Textstelle "No one's gonna take me alive" konnten die Fans ihre rechte Hand nach oben strecken und dann waren die Lichter an. Auch hier haben Muse, außer den fehlenden Ansagen, das durchgezogen, was man von ihnen kennt: Ohne viele Worte sind sie von der Bühne verschwunden.

Setliste:

Uprising | Resistance | New Born | Map of the Problematique | Supermassive Black Hole | MK Ultra | Hysteria | United States of Eurasia | Feeling Good | Undisclosed Desires | Starlight | Plug In Baby | Time Is Running Out | Unnatural Selection

Zugaben: Exogenesis: Symphony Part I (Overture) | Stockholm Syndrome | Knights of Cydonia

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