Mew

Mew

Einen Albtraum hat wohl schon jeder Mensch durchlebt, doch erinnern kann man sich in der Regel nur selten an diese Träume. Anders scheint da Jonas Bierre gepolt zu sein. Der Sänger der dänischen Rockband Mew erzählt in seinen Songs regelmäßig davon. So auch am vergangenen Donnerstag in Berlin.

{image}Dabei spielte das Thema "Albtraum" im Berliner Club Lido nicht nur in den Texten der Band eine Rolle, sondern einzelne Passagen und Sequenzen wurden hier, visuell verbildlicht, auf ein im Hintergrund hängendes, weißes Laken projiziert. Dort waren dann entweder immer wieder abstruse und verkrüppelt erscheinende Gestalten wie skelettartige Hirsche abgebildet, die zu der Musik von Mew tanzten, oder eine ältere Frau zu erkennen, die weise und ernst in den Zuschauerraum blickte und dabei den Gesang einer Textpassage übernahm. Zudem waren Fantasiefiguren zu sehen, die auf einem schlttenähnlichen Gefährt über den Wolken und dem nächtlichen Sternenhimmel flogen. Auffallend war dabei vor allem, in welch einer erstaunlich perfektionistischen Weise Mew ihre Musik auf die einzelnen Videoschnipsel abstimmten.

In den Videos zu der von der Band zelebrierten Musik spielte sich fast alles synchron ab, wenn die oben erwähnten Hirschskelette im Rhythmus tanzten oder die ältere Dame zum Zuschauersaal sprach. Darüber hinaus verstärkten farbige Lichter die Illustrierung des Geschehens auf der Bühne.

Musikalisch zelebrierten Mew ihre träumerische und sphärische Musik sehr ruhig und abgeklärt. Dabei begeisterte besonders der Sänger Jonas Bierre mit seiner klaren, weichen Falsettstimme und dem dazugehörigen zarten Gesang, welchen er mit einem sorgenvollen Gesichtsausdruck unterlegte, als ob ihn die Albträume immer noch verfolgen würden. Oder die er zumindest an diesem Abend ein weiteres Mal verarbeiten musste. Ein Glück für die Zuschauer in Berlin, die so bei einer Reise in eine sehr sphärische, melodische und imaginäre Fantasiewelt dabei sein durften.

Alles zum Thema:

mew