Razorlight

Razorlight © Andrew Whitton

Nachdem er sich von den Libertines und damit von Pete Doherty und Carl Barat getrennt hatte, gründete deren früherer Bassist Johnny Borrell 2002 die schwedisch-britische Band Razorlight. Diese Woche war die Gruppe zum wiederholten Mal in Berlin zu Gast.

{image}Wie üblich zog Razorlight dabei vor allem junge Mädchen in den Postbahnhof, die Johnny Borrell und seiner Band mit Blicken huldigten, sich mit ihren Freunden in den Armen lagen, gelegentlich Feuerzeuge in die Luft hielten oder einfach nur hin und her schunkelten, wenn der verehrte Star das tat, was man als Frauenschwarm für gewöhnlich so macht: Komplimente verteilen, auf der Bühne herumrennen, ein paar Posen zeigen. Dazu gab es natürlich auch die üblichen Lichteffekte und eine Reihe von den bekannten Hits: Songs wie Amerika, In The Morning oder aber das schmachtende Wire To Wire. Und der Jubel war garantiert.

{image}Kein Wunder bei einer Band, bei der die meisten Blicke während des gesamten Konzerts sowieso die ganze Zeit auf Johnny Borrell gerichtet sind. Der dies natürlich  spürte und sichtlich genoss! Zumindest solange, bis die standardmäßige Zeit gekommen war, um die Bühne wieder zu verlassen. Nach 75 Minuten. Eine Konzertlänge, die sich bei Razorlight schon seit Jahren etabliert hat. Denn ob es nun Konzerte voller Engagement oder Unlust sind, entscheidend ist bei Razorlight scheinbar die Zeit: 75 Minuten. Jedenfalls bei jenen Konzerten, die der Autor bislang von dieser Band besucht hat. Routiniertheit und Abgeklärtheit, das spürt man bei Razorlight in der Tat! Überraschend und leidenschaftlich wirkt ihr Verhalten dagegen nicht.

Den Fans ist das egal. Sie feiern die Band dennoch. Und einer Sache können sie sich auch sicher sein: Razorlight wird bald wieder in Berlin zu Besuch sein. Zumindest, wenn man den Regeln der Gewohnheit folgen würde.

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