Maia Hirasawa

Maia Hirasawa

Von schwedischen Konzertnächten kann man zumeist viel erwarten. So auch an diesem Abend, als drei ganz unterschiedliche schwedische Gruppen die Bühne des Frannz Clubs in der Kulturbrauerei in Berlin betraten.

{image}Der erste Act des Abends, in diesem Fall eine schwedisch-japanische Musikerin, nennt sich Maia Hirasawa und verzaubert die Zuschauer mit wunderbarem Klavier-Kontrabass-Pop. Vor allem der melancholische und zum Träumen einladende Song Gothenburg überzeugt. Es wäre durchaus erfreulich, wenn diese stets lächelnde, sympathische und in Schweden schon seit 2007 erfolgreiche Musikerin demnächst häufiger den Weg in deutsche Gefilde finden würde. Diesen Schritt hat die zweite Band des Abends schon längst hinter sich. Miss Li spielten bereits am Mitte Juni in Berlin und konnten dort wohl so viele Zuschauer begeistern, dass diesmal ein Großteil des Publikums vor allem wegen ihrem Auftritt im Frannz Club erschienen ist.

{image}Zumindest muss man das glauben, wenn man später beobachtet, wie sich die Reihen nach ihrem Gig sichtlich leeren. Zu Recht, könnte man sagen, wenn man das Geschehen auf der Bühne beobachtet. Denn mit welch einer Spielfreude, Leidenschaft und Fröhlichkeit sich die einzelnen Mitglieder von Miss Li regelrecht in einen Rausch spielen, ist einfach sagenhaft. Hier werden Saxophon- und Trompeten-Solos eingestreut und "Bababa"-Ohrwurmmelodien gesungen, die nur noch schwer aus den Gehörgängen herauszubekommen sind. Oder um es anders auszudrücken: Miss Li klingt wie eine große, liebenswürdige und verspielte Big Band. Einfach nur zum Genießen!

{image}Ebenso die dritte Band des Abends: Loney Dear. Diese schwedische Gruppe um den Songwriter und Multi-Instrumentalist Emil Svanängen lässt es zwar etwas ruhiger angehen als ihre Vorgänger, ihr Pop wirkt aber genauso intensiv und mitreißend wie jener von Miss Li. Dazu tragen sicherlich die atmosphärisch dichten Whisper-Rock-Einlagen des Sängers, sowie die Performance des faszinierend melodischen und schwelgerischen Songs Ignorant Boy bei, bei dem das gesamte Publikum in die summenden Melodien gesanglich mit einsteigt und damit einen Chor erzeugt, der die Musik von Loney Dear wie eine Wolke zu tragen scheint.

Und so endet nach vier Stunden schließlich ein schwedischer Konzertabend, der alles hielt, was er zuvor versprochen hatte. Schwelgerische Melodien, Spielfreude, Leidenschaft, Fröhlichkeit. Oder ganz schlicht gesagt: Pure schwedische Atmosphäre! Ganz toll!

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