Hell on Earth Tour 2007, Batschkapp
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Hell on Earth Tour 2007, Batschkapp Fotos: Jonathan Cordero © regioactive.de

Insgesamt 24 Konzerte bis Anfang Oktober hat Madtourbooking an den Start gebracht, allein 11 davon in Deutschland. Big-Band, Frack und Tanz? Nein! Gala? Ja! Die Heavy-Metal-Lawine rollt derzeit quer durch die Republik. Prädikat: Besonders wertvoll. Sechs Bands unter den Headlinern Walls of Jericho. Mit im Gepäck: als Co-Headliner born from pain, aus dem deutschen Metalcore-Lager fear my thoughts sowie Freya, All shall perish und from a second story window, die allesamt ein heisses Eisen aufs Parkett legen.

Freya haben als Opener natürlich stimmungsmäßig einiges aufzubereiten, geben sich entsprechend Mühe und haben beim Publikum, das mit immenser Laune zum Abmoshen angereist sind, auch leichtes Spiel. All shall perish gehen eine knappe Stunde später an den Start. Die Oaklander sind ein bunt gemischter Haufen, denen man auf der offenen Straße wohl kaum abnehmen würde, dass sie eine gestandene Metal-Combo sind, die sich durch kontinuierliches Touren mit fast allen Genre-Größen (darunter Dying Fetus, Caliban, As I Lay Dying, Job for a Cowboy, Misery Index, Six Feet Under – nur um einige zu nennen) eine solide Fanbase erarbeitet; aber wie sagt man doch so schön? Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Besonders auffallend ist hier Gitarrist Ben Orum, der kaum älter als 14 aussieht und auch sonst alles andere als Sex, Drugs and Rock'n'Roll ausstrahlt. Auf dem Bühne steht er doch wie ein ganz Großer und konnte zusammen mit zweiten Gitarristen Caysen Russo bereits bei Antagony einiges an Erfahrung sammeln.

Von all shall perish zu fear my thoughts ist ein musikalischer Sprung zu merken und auch das Publikum geht deutlich härter zur Sache. Moshen, Stagediven, eine Wall of Death und mehrere Circle Pits sind die Bilanz. Bei einigen endet dies mit einer blutigen Lippe oder Nase, gerne auch einem abgebrochenen Zahn. So gab es zwar mehrere, aber keine ernsthaft Verletzten. Und um born from pain (eigentlich bei Terror) Frontmann Scott Vogel zu zitieren: "We are here because we love music and we love aggression". born from pain sind diesmal also ohne Carl Schwartz, sondern mit Terror-Frontmann Scott Vogel am Start, der deutlich aggressiver zur Sache geht und born from pain eine ganz persönliche Note verleiht. Das statement von born from pain dazu: "We are happy to announce that we have finally found a steady frontman in our long-time friend Kevin Otto (formerly of End Of Days). We jammed together and couldn’t be more thrilled about what came out. ... However, due to personal reasons, Kevin will not be doing any shows with us until after until after the Hell On Earth tour. Therefore, Born From Pain will be fronted by good friend and Terror vocalist Scott Vogel during the 3,5 weeks the Hell On Earth tour lasts. ... Unbroken. Unbeaten. Stopping at nothing!"

Deutlich zu merken ist jedoch, dass das Publikum eher metalcore-lastiger angehaucht ist und bei born from pain einen winzigen Gang zurückschaltet, um Kräfte zu sparen für Walls of Jericho: Headliner und absoluter Burner (wie Dieter Bohlen sagen würde) des Abends: absolut beinharte Gitarrenbretter und DoubleBass-Gewitter knüppeln auch noch die letzte Kraft aus dem Publikum heraus und wer bis dato noch still stand, den erwischt es spätestens jetzt. Ein "gelungener Auftritt" in der auf gefühlte 50 Grad angeheizten Frankfurter Batschkapp, wäre wohl stark untertrieben: Es ist mörderisch. Frontfrau Candace gibt alles und zeigt, dass sie ihren männlichen Kollegen in nichts nachsteht und stimmlich unendlich viel Power hat. Bewiesen sei damit auch zum wiederholten Male, dass Walls of Jericho nach der Veröffentlichung des Album with the devils amongst us all trotz deutlich melodischerer Linien, die etwas weg vom Hardcore der Anfangstage führten, nichts an Härte eingebüßt hat.

Fazit: ein super gelungener Tourauftakt mit dem Qualitätsprädikat "besonders wertvoll". Und das Beste daran: Es gibt noch Karten! Die weiteren Termine finden sich rechts in der Eventbox.