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Papa Roach (live bei Taste of Chaos, Freiburg 2010) © Ann Buster

Am letzten Wochenende dieses Novembers hatten Rockfans und Metalheads Grund zur Freude: In der Freiburger Rothaus-Arena versammelte die "Taste of Chaos"-Tour Halestorm, Buckcherry sowie Papa Roach und - als Headliner - die Chicagoer Band Disturbed. Besonders die letzten beiden Acts konnten das Publikum überzeugen, wohingegen Halestorm und Buckcherry vor leeren Rängen spielen mussten. Unser Redakteur wurde dennoch überzeugt.

{image}Den Anfang machten Halestorm aus Red Lion im US-Bundesstaat Pennsylvania. In der zunächst mäßig gefüllten Rothaus-Arena setzte die Band um die beiden Geschwister Hale hohe Maßstäbe: Frontfrau Elizabeth "Lzzy" Hale überzeugte mit atemberaubenden Hooklines und kraftvollen Shouts, die sie dem Publikum gleich zu Beginn in Form eines unglaublichen Vokalsolos entgegenschleuderte. Halestorm agierten zusammen als brachiale Einheit und lieferten eine energiegeladene Show, sodass schon bald der Funke auf die überraschte Menge übersprang. Besonders hervorzuheben ist Drummer Arejay Hale, der neben seinem perfekten Schlagzeugspiel mit schwindelerregender Akrobatik am Set glänzte. Nach einer kurzen Umbaupause folgten Buckcherry auf Platz Nummer zwei im Line-Up.

Ganz nach alter Sleaze-Rock-Manier enterten Buckcherry aus Jamestown die Bühne mit allen dazugehörigen Accessoires: Lederjacke, Kajal und eine große Menge Tattoos. Trotz der Grammy-Nominierung im Jahr 2007, die eigentlich ein Qualitätsmerkmal sein sollte, stellten Intonation und Auftreten auf der Bühne für Frontmann Josh Todd eine gewisse Herausforderung dar. Die Band konzentrierte sich weitestgehend auf ihre Grundkompetenzen und rockte die Arena. Lediglich Gitarrist Steve D. sorgte für etwas Interaktion mit den Fans und brachte dann auch bei Crazy Bitch und All Night Long ein paar Nasen zum Mitsingen.

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Als Dritte im Bunde sorgten Papa Roach für reichlich Andrang vor der Bühne und eine weitaus gefülltere Rothaus-Arena, als bei den beiden Bands zuvor. Mr. Shaddix, der gut bei Stimme war, hatte offensichtlich viel Spaß an diesem Gig und begeisterte seine Anhänger mit einer packenden Show. Viel Nähe zum Publikum und eine routiniert energiegeladene Band brachten die Menge ordentlich in Wallung. Getting Away With Murder oder Last Resort setzten dem allen die Krone auf und brachten die Papa-Roach-Fans aus dem Häuschen.

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Die Headliner Disturbed ließen ihre Crowd mit einem längeren Umbau einige Zeit warten und erhöhten so auch merklich die Spannung im Saal. Als der Vorhang fiel fanden die Fans eine komplett umarrangierte Bühne vor, die von Mike Wengrens Monster-Drumset und einer überdimensionierten Videowand dominiert wurde. Die Kalifornier starteten nach einem etwas beklemmenden Video-Intro mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums Asylum und eroberten damit bereits viele Metalherzen. Bei einer Cover-Version von Land Of Confusion konnten auch Disturbed-Laien mit voller Stimme mitsingen; durch Stricken oder Ten Thousand Fists erreichte die Halle inklusive Moshpit einen Höhepunkt, sodass erste Crowdsurfer und von Schwindel heimgesuchte Mädchen die freundliche Security forderten. David Draiman gab sich routiniert die Ehre vor seinen Anhängern und machte trotz gelegentlicher Intonationsschwächen eine gute Figur. Als fulminanter Abschluss belohnten Disturbed ihre jubelnden Fans mit der Zugabe Down With The Sickness und hinteließen eine ausgepowerte, aber glückliche Metalgemeinde.

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Zusammenfassend war das Taste Of Chaos eine gelungene Show mit hochkarätigen Acts, die überwiegend überzeugen konnten und die Erwartungen ihrer Fans erfüllten. Man darf gespannt sein auf das Lineup für 2011: Put your Pommesgabel in the sky & rock on!

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