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Ed Sheeran (Live in Hockenheim 2019) © Rudi Brand

Ed Sheeran beweist in Frankfurt mal wieder, dass er sowohl den feinfühligen Gesang als auch das ganz große Spektakel beherrscht. Er zelebriert das Konzert mit seinen Fans und zeigt in jeder Hinsicht seine ganze Klasse.

Schon allein der Anblick der Bühne ist ein Spektakel und lässt vermuten, dass Ed Sheeran eine große Show abliefern will. Die Rundbühne in der Mitte des Stadions dreht sich permanent wie ein Plattenteller. An den Kreisrändern befinden sich vier Loop-Stations im Abstand von 90 Grad Winkeln. So kann Ed Sheeran bei seinen Rundläufen in kürzester Zeit den Rhythmus ändern oder neue Soundsets einspielen.

Über der Kreisbühne hängt eine runde Videowand, die auch wie eine Haube oder ein Deckel über die Kreisbühne heruntergefahren werden kann. Dazu gibt es mehrere schräge Säulen, die in die Luft ragen und in der Luft hängende Videoschirme. Unter zwei der Säulen gibt es Raum für die Band, die bei manchen Songs zu Ed Sheeran stößt.

Power-Opening

Gemeinsam mit der Band eröffnet Ed Sheeran das Konzert mit "Tides" und zeigt auch schon bei "Blow", dass er mit rockigem Sound das Publikum im Stadion zum Toben bringen kann. Ebenso hat er als Solomusiker an den Loop-Stations das Publikum fest im Griff und schafft es sogar, in diesem sehr schwer zu beschallenden Stadion einen guten Sound zu erzielen.

Das laut mitgesungene "Shivers" wird noch übertroffen von dem gefühlvoll gesungenen "The A Team", zu dem das Publikum mit tausenden Lichtern die Arena wie bei einem Sternenhimmel illuminiert.

Rhythmus pur

Die Melodie und die darüber gespielte Gitarre von "Castle On A Hill" sorgen für eine wahre Explosion. Der elektrisierende Rhythmus lässt das Publikum im Innenraum springen und klatschen: Es klingt wie eine Herde donnernden Pferdehufe, die auf dem Boden aufschlagen.

Diesen Rhythmus klatschen die Fans auch zu "2step" und lassen sich beim Doppelmedley von "Don't/ No Diggity" vom energetischen Up-Tempo Sound bei "Don't" mitreißen. Musikalisch spannend ist die Cover-Version von "No Diggity". Ed Sheeran erhält trotz der Eigeninterpretation als schnellere Pop-Nummer den ursprünglichen Bounce-Charakter des Originals von Blackstreet feat. Dr. Dre. 

Trommelwirbel

Die Akustik-Ballade "Give Me Love", bei der wieder das Stadion mit tanzenden Lichtern illuminiert wird, ist ein Ausdruck purer Emotion. So wunderschön und am Ende so explosiv, als Ed Sheeran mit den Händen auf dem Gitarrenkörper ein Trommelfeuerwerk entfacht. Das ebenso gefühlvolle "Visiting Hours" zeigt überdeutlich, welche grandiose Fähigkeiten Ed Sheeran als Songwriter hat. Dieser Ausdruck an Musikalität ist ein Hochgenuss.

Der energetische Ohrwurm "Galway Girl" steht ebenso für diese Musikalität und pusht den Energielevel des Publikums aufs Maximum. Nur um das Publikum mit dem nächsten Welthit "Thinking Out Loud" direkt wieder zu emotionalisieren. Diese Ballade rührt zu Tränen und lässt das Publikum im Stadion laut mitsingen.   

Aufgepeitscht

Nicht nur als Musiker, auch als Entertainer ist Ed Sheeran begnadet. So choreographiert er das Publikum bei "Sing" zunächst auf ein ganz leises Niveau, um sie anschließend schrittweise wieder hoch zu peitschen. Mit begnadetem musikalischem Können zieht er seine Fans bei "Photograph" in seinen Bann, um darauf zu seinem Lieblingssong "Perfect" eine Stimmung purer Gänsehaut im Stadion zu erzeugen.

Das große Drama beherrscht er aber auch. Im rot erleuchteten Stadion, brennt Ed Sheeran mit "Bloodstream" ein dramatisch, düsteres Feuerwerk ab, bei dem sich kein Zuschauer abwenden kann. Gemeinsam mit seiner Band feuert er schließlich noch "Afterglow" ab, während sich der Rundvideoschirm über der Bühne absenkt und den Hauptblock damit unter tosendem Applaus beendet.

Spektakel pur

Die Pause währt gefühlt nur Sekunden. Schon öffnet sich die Bühne wieder. Der Mega-Hit "Shape Of You" wird natürlich auch wieder abgefeiert. Das musikalische Spektakel erfährt mit "Bad Habits" eine nochmalige Steigerung, die Fans toben und singen mit aller Kraft. Der abschließende Song "You Need Me, I Don't Need You" ist ein Highspeed-Song zum Klatschen, bei dem Ed Sheeran in einer Art Sprechgesang noch einmal alles gibt, bevor diese grandiose Show ihr großartiges Ende feiert.

Ein spektakuläres Konzert mit unzähligen Highlights, bei dem Ed Sheeran wieder einmal zeigt, was für ein grandios talentierter Musiker er ist. Seine Fähigkeiten im Songwriting, sein musikalisches Verständnis für Rhythmen und Melodien, gepaart mit der energetisch sympathischen Umsetzung bei seinen Live-Shows, machen ihn zweifellos zu einem der besten und populärsten Musiker unserer Zeit.

Setlist:

Tides / BLOW / I'm Mess / Shivers / The A Team / Castle On A Hill / 2step / (Don't/ No Diggity) / Give Me Love / Visiting Hours / (Own It/ PERU / Beautiful People/ I Don't Care) / Overpass Graffiti / Galway Girl / Thinking Out Loud / Love Yourself / Sing / Photograph / Perfect / Bloodstream / Afterglow // Shape Of You / Bad Habits / You Need Me, I Don't Need You

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