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John Bury Me (live in Weinheim, 2017) © Anastasia Pivovarova

Unterstützt von drei Supportbands spielen John Bury Me im Café Central ein gelungenes Release-Konzert anlässlich der Veröffentlichung ihrer EP "Savior In Sight".

John Bury Me haben sich ein schönes Wochenende ausgesucht, um ihre erste Veröffentlichung, die EP "Savior In Sight" im Café Central in Weinheim vorzustellen. Der Frühling bricht so richtig durch, auf das T-Shirt-Wetter am Nachmittag folgt ein lauschiger Abend. 

Die Heidelberger Band spielt zeitlosen Alternative Rock. Sie leben und erschaffen ihre Musik als Band, in der alle vier Musiker ihre Persönlichkeiten, Geschmäcker und Stimmungen einbringen.

Die Sache mit der Dynamik

Und um den Abend nicht zu einseitig werden zu lassen, haben sie gleich drei Supportbands eingeladen, die das Release-Konzert zu einem langen Abend werden lassen. Den Auftakt machen For X Her aus Frankfurt, die einen alten Musikerwitz wahr werden lassen. Sagt ein Produzent zu einer Band: "Ihr müsst etwas mehr Dynamik in euren Sound bringen." Antwortet der Drummer: "Geht nicht. Noch lauter kann ich nicht spielen!"

Die zweite Band, Bonsai aus Heidelberg, spielen Stonerrock und bringen genau das Element, das ihren Vorgängern gefehlt hat: Dynamik. Sie geben ihren Songs Luft zum Atmen und schaffen einen Sound, dem es an nichts mangelt. Dadurch nehmen Bonsai das Publikum mit auf eine Reise durch ihren musikalischen Kosmos, der den Abend klar bereichert.

Zwischen laut und leise

Into The Fray aus Stuttgart verkörpern einen differenzierteren, aufwändiger arrangierten Ansatz, der jedoch songmäßig wenig überzeugen kann. Die Band legt zu viel Wert auf Arrangements und zu wenig auf das Bauchgefühl. Man denkt bisweilen an Radiohead, aber es stellt sich keine Gänsehaut ein.

Als John Bury Me dann die Bühne betreten und mit dem Song "Maze" loslegen, der leider nicht auf ihrer EP enthalten ist, wird klar warum sie der Headliner des Abends sind. Sie beherrschen den Wechsel zwischen laut und leise und sind auch in der Lage, ihre Arrangements in dieser Hinsicht zu optimieren.

Ein Heimspiel auswärts

"Behind Masks" bringt dann erstmals den Fokus auf die EP "Savoir In Sight" und vermag den mittlerweile gut gefüllten Saal zu überzeugen. Überhaupt stellt sich der Eindruck eines Heimspiels ein. Die Zuschauer kennen die Songs, sie kennen und schätzen die Musiker und haben auch nach drei Vorbands noch Lust auf den Hauptact.

Mit "Change", "Live It Up" und "Hold On" stellt die Band dann unter Beweis, dass sie auch über die EP hinaus noch über starkes Songmaterial verfügen, bevor dann mit "Who Are You", "Think Of Tomorrow" und "Suddenly Wide Awake" die Songs der EP den Abend überzeugend abschließen.

Nicht alle Zuschauer sind bis zum Schluss geblieben, auch weil der Abend natürlich nicht gerade kurz war. Ein zeitigerer Anfang wäre durchaus hilfreich gewesen. Diejenigen, die bis zuletzt geblieben sind, haben jedoch eine überzeugende Show einer spannenden aufstrebenden Band miterlebt.

Setlist John Bury Me

Maze / Behind Masks / Change / Live  It Up / Hold On / Who You Are / Think Of Tomorrow / Suddenly Wide Awake

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