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Seeed (live in Mannheim, 2013) © Achim Casper

Seeed reiten auf einer Erfolgswelle. Das haben sie auf ihrer Comeback-Tour im letzten Jahr bewiesen, das haben sie in der nahezu ausverkauften Mannheimer SAP Arena am 5. März 2013 bewiesen. Seeed sind ganz oben angekommen – die Solokarriere von Peter Fox war sicherlich auch ein Faktor für den jetzigen Erfolg.

Geht man nach den Chartplatzierungen, läuft Seeed mit seinem 1. Platz den vorherigen drei Alben den Rang ab – wenn auch nur knapp, da Next! 2005 den 2. Platz erreichen konnte. Geht man nach den Verkaufszahlen, hat Next! die Nase vorn, wenn auch wiederum nur mit marginalem Vorsprung. Geht man nach dem Publikum in der SAP Arena, hat Peter Fox mit seinen Solonummern das Applaus-o-meter angeführt.

Ohne Frage lieferten Seeed eine Show ab, an der es nichts zu bemängeln gibt. Die Band ist ein hervorragend eingespieltes Team und die drei Frontmänner Dellé, Peter Fox und Boundzound haben immer noch ihre Moves drauf. Alte und neue Songs wurden gleichermaßen vom Publikum abgefeiert.

Grundkonzept bleibt gleich

Seeed haben an ihrem Grundkonzept nicht viel geändert. Das ist auch gut so, denn nicht jeder muss sich alle drei Jahre neu erfinden. Das Gesamtbild ist eindrucksvoll: Alle in schicken Anzügen, die Bläserfraktion, der Gitarrist und Bassist, vom Betrachter aus links angeordnet, machen synchron die Bewegungen mit. Das zieht, das sieht gut aus – und wurde bis zur Hälfte des regulären Sets genau so durchgezogen.

Bei Lovelee wird zwischendurch noch einmal Allen Stone auf die Bühne geholt, der das Vorprogramm bestritt. Wäre er nicht noch einmal von Seeed auf die Bühne geholt worden, wäre sein Auftriit jedoch kaum erwähnenswert. Stone ist ein guter Sänger mit einer schönen, souligen Stimme, die auch in höheren Lagen sehr kräftig ist. Unterhaltung bot er, einen bleibenden Eindruck hat er allerdings nicht hinterlassen.

Peter Fox heizt mit seinen Solonummern die Stimmung noch mehr auf

Ein paar Songs später kochte die Stimmung des Abends regelrecht über – nachdem mit Schwinger, Release oder Dickes B schon die Klassiker ausgepackt wurden – als Peter Fox seinen ersten Solohit brachte. Alles neu startete zuerst in einer langsameren, Seeed-typischen Reggae-Variante, bis der Song noch einmal von vorne in der Originalversion startete. Mit dabei auf der Bühne: Cold Steel, die vier Trommler, die man auch aus dem Video kennt.

Auch bei den darauffolgenden Augenbling, Seeed's Haus, Schwarz zu Blau und während einigen Zugaben blieben sie auf der Bühne und zeigten ihre Trommelkünste inklusive Moves. Cold Steel mit Peter Fox hätten den restlichen Musikern auf der Bühne die Show gestohlen, hätte es sich nicht so gut in das Gesamtbild eingefügt.

Fusion zweier Kollektive

An diesem Abend erlebte das Publikum die Fusion zweier Kollektive; das ergab ein stimmiges Resultat. Ganz sicher würden Seeed auch ohne die Hits von Peter Fox große Hallen ausfüllen.

Aber gerade neuere Fans, die erst durch Fox angezogen wurden, oder Seeed-Anhänger, die in der langen Bandpause dank Fox einen würdigen Ersatz gefunden hatten, wären enttäuscht gewesen. Vor allem da Peter Fox einmal ankündigte, nie wieder ein Soloalbum herausbringen zu wollen. Und mal ehrlich: Die Solonummern von Dellé und Boundzound hat an diesem Abend niemand vermisst.

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