Unsere Rückschau auf die Platten des Jahres, auf die Tops und Flops © 2012
Markus Biedermann
1. The Sea and Cake – Runner: S&C grooven wieder so relaxt vor sich hin wie eh und je. Seit ihrem Debüt eine jener Bands, die bei mir auf geheimnisvollen Wegen für spontane gute Laune sorgt.
2. Bischler – Zwischendrin: Ein erstaunlich gutes Album voller Emotionen. Pünktlich zum grauen Winter erschienen. Es lohnt sich, sich extra fürs Anhören dieses Albums einen Kamin zu kaufen oder ein Indoor-Lagerfeuer zu entfachen.
3. Die Felsen – Blut und Bier auf dem Klavier: Wer sich mit deutschsprachiger Rockmusik versöhnen möchte oder ihr sowieso schon zugeneigt ist, dem sind Die Felsen und ihr neues Album wärmstens ans Herz gelegt. [ausführliche Rezension]
Flop: Cat Power – Sun: Album zündet nicht, Tournee fiel aus.
Daniel Nagel
1. Dead Can Dance – Anastasis: Ein wunderbar ausgewogenes Album, das zwei sehr individuelle Stimmen gekonnt ausbalanciert. Das Ergebnis ist kein spektakuläres Meisterstück, aber ein überaus willkommenes Comeback ohne wirkliche Schwächen.
2. John Surman – Saltash Bells: Nach dem enttäuschenden Quartett-Album Brewster’s Rooster zeigt sein Soloalbum Saltash Bells den englischen Saxophonisten John Surman wieder in exzellenter Form. Unterlegt von Synthesizern spielt Surman elegische Hymnen an seine Heimat Devon im Südwesten Englands.
3. Neneh Cherry & The Thing – The Cherry Thing: Nicht so urgewaltig wie der Liveauftritt der Band in Karlsruhe, aber dennoch ein Werk voller verrückter Kreativität. Cherrys Stimme und der wilde Free-Jazz von The Thing bilden eine faszinierende Mischung.
Flop: Pet Shop Boys – Elysium: Ein lahmes, nichtssagendes Album mit überwiegend schwachen Songs, das die Pet Shop Boys im Zustand ungewohnter Selbstzufriedenheit zeigt. [besser: die B-Sides]
Stefan Berndt
1. Zambri – House of Baasa: Dieses Album ist gut. Punkt. Wahrscheinlich ist es zwar nicht eines ersten Platzes würdig, aber es versammelt einige gute Songs wie ICBS oder From The Start. Trotzdem steht es hier für alle guten Alben 2012, die keine Sau kennt, keiner kauft und die auch schnell wieder vergessen werden.
2. Grizzly Bear – Shields: Auf Shields versammelt sich wie bereits auf seinen Vorgängern ein großer Haufen kleiner Popperlen. Es ist wirklich schade, dass die Band um Sänger Ed Droste nicht wirklich von ihrer Musik leben kann, obwohl sie keine Unbekannten mehr sind.
3. John Maus – A Collection of Rarities and Previously Unreleased Material: Verschroben, viel zu verschroben. John Maus scheint oft weit von dieser Welt entfernt zu sein. Seine Live-Performance ist unheimlich. Im Kopf muss für soviel Kunstscheiße wie bei John Maus vor dem Hören gähnende Leere herrschen. Dann macht dieses Album aber auch unheimlich viel Spaß.
Flop: Cro – Raop: Auf diesem Album rumzureiten, ist zu einfach. Zur Zielgruppe gehöre ich nämlich überhaupt nicht, die ist weitaus jünger. Man muss aber auf den Mainstream-Medien rumreiten. Denn dort gab man diesem anspruchslosen Teenie-Pop, der sich als Rap verkauft, viel zu viele Vorschusslorbeeren.
Hannes Mezger
1. Kendrick Lamar – Good Kid, M.A.A.D City: HipHops Bilderbuch Nummer 1. Kendrick Lamars Fähigkeit Worte zu Bildern werden zu lassen, ist unbeschreiblich. Wenn sich Dr.Dre als Executive Producer der Sache annimmt, muss das einen Grund haben. Stringenz in Form, Klang und Inhalt.
2. Oddisee – People hear what they see: Best producer on the mic? Wie dem auch sei, Oddisee kann Rappen und Produzieren! Sample-Wunderwerke treffen auf intelligente Texte. Das HipHop-Herz schmilzt dahin.
3. Karriem Riggins – Alone Together: Die besten Drums im HipHop seit Dilla. Der Mulittalent Karriem Riggins kreiert alles von sanften Soundwelten bis hin zu groben Klanggerüsten. Prädikats-Platte.
Flop: J Dilla – Rebirth of Detroit: Wie Homer Simpson zu sagen pflegt: 'Laaaangweilig!'
Ann Buster
1. Motionless In White – Infamous: Die unehelichen Söhne von Manson, Slipknot und Cradle of Filth – wahnsinnig genial!
2. Upon This Dawning – To Keep Us Safe: Sehr guter Metalcore im Stil von The Devil Wears Prada und Oh, Sleeper.
3. The Amity Affliction – Chasing Ghosts: Das heißeste Eisen aus Australiens Hardcore- und Metalcore-Szene.
Flop: Deftones – Koi No Yokan: Jeder lobt das Album über den grünen Klee. Aber Chino jammert und heult immer noch wie eh und je; damit kann ich immer noch nichts anfangen....
Achim Casper
1. Soundgarden – King Animal: Wer hätte gedacht das es nach Alice in Chains noch eine weitere Band der Grunge-Helden ein solches Comeback schafft. [Rock am Ring Fotos]
2. Joe Bonamassa – Driving towards the daylight: Mr. Bonamassa ist auf dem besten Wege, eine Legende zu werden.
3. Ledfoot – Gothic Blues Vol.1: Ein Mann und seine zwölfsaitige Gitarre – mehr braucht es nicht, um grandiose Songs auf eine CD zu brennen.
Flop: Linkin Park – Living Things
Lisa-Marie Schnell
1. Billy Talent – Dead Silence: vielleicht die bisher stärkste Platte der Kanadier.
2. Kettcar – Zwischen den Runden: grandios poetisch, melancholisch, rätselhaft.
3. Die Ärzte – Auch: endlich zur alten Form zurückgefunden.
Flop: Green Day – ¡Uno!: Geldmacherei mit einer Trilogie? Beim nächsten Mal bitte etwas subtiler!
Susann Heinrich
1. Green Day – ¡Uno!: Von den neuen Platten ist diese das Highlight. Allerdings sollte man auch ¡Dos! Und ¡Tre! nicht vergessen! Insgesamt eine perfekte Sammlung von Alben, die in keinem CD-Regal fehlen sollte!
2. Maroon 5 – Overexposed: Eine sehr gelungene Platte, auch wenn es manchmal an Charme der Vorgänger fehlt. Deswegen auch nur der 2. Platz!
3. Tyler Hilton – Forget the Storm: Eine CD bei der es absolut nicht auffällt, wenn man sie einmal auf Dauerschleife mehrere Stunden hört.
Flop: Lana del Ray – Born to die: Leider kann ich den Hype um die Musik nicht nachvollziehen.
Anna Martin
1. The XX – Coexist: Bittersüß. Gänsehaut pur.
2. Amanda Palmer and the Grand Theft Orchestra – Theatre Is Evil: Ihr neues Werk finanzierte Amanda Palmer über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter und mit 1,2 Million Dollar kam weit mehr Geld zusammen als eigentlich angepeilt. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, meinen Applaus an Amanda Palmer und ihr Grand Theft Orchestra.
3. Archive – With Us Until You’re Dead: Abwechslungsreiches Album bei dem Langeweile keine Chance bekommt.
Flop: The Smashing Pumpkins – Oceania: Nein nein, da bleibe ich doch lieber bei den alten Platten.
Jan Wölfer
1. Dexys – One Day I'm Going To Soar: Drama! Schicksal! Mögliches Happy End! Und Soul – so richtig mit Herzblut!
2. Dr. John – Locked Down: Produziert von Dan Auerbach (Black Keys). Der alte Voodoo-Meister zeigt's noch mal allen. Groß.
3. Dodgy – Stand Upright In A Cool Place: Ein Comeback, das kaum einer mitbekommen hat. Schade, denn die Platte ist wunderbar!
Flop: Leonard Cohen – Old Ideas: Eigentlich kein echter, schlimmer Flop, aber da habe ich doch deutlich mehr erwartet bzw. erhofft.
Johannes Rehorst
1. Soulsavers – The Light The Dead See: Obwohl die Kombination Dave Gahan/Soulsavers erstmal Skepsis weckte, überwog am Ende die Überraschung angesichts dessen, was unterm Strich rauskam: Das wohl homogenste Soulsavers-Album und ein Sänger, der dem Ganzen seinen Stempel aufdrückt, ohne sich in den Vordergrund zu drängeln.
2. Aesop Rock – Skelethon: Dieses Album machte den Skeptiker wieder zum Kopfnicker. Hat alles was ein gutes Rap-Album braucht und scheut vor allem nicht den Blick über den Tellerrand. Düstere Beats und Lyrics mit Gehalt inklusive.
3. Nachtmystium – The Silencing Machine: Blake Judd hat wohl selbst die Nase voll von dem ganzen Hype um seine Band, anders kann man diesen kompromisslosen Hassbrocken von Musik kaum erklären. Nach dem Psychedelic-Exkurs der letzten Scheiben geht’s jetzt zurück in die 90er, als der Metal rabenschwarz und die Gesichter leichenblass waren.
Flop: Baroness – Yellow/Green: Spätestens als eine Freundin fragte "ist das die neue Foo Fighters?", wusste ich, was da nicht stimmt … Und wenn noch so sehr mit Fortschritt und Innovation argumentiert wird: ich für meinen Teil beharre auf meinem Urteil 'bis jetzt die schwächste Platte', schreie ein bisschen "Ausverkauf", höre weiterhin meine Blue und die Red and don't care about the hype.
Simon Fessler
1. Mumford & Sons – Babel: …weil die Band musikalisch über sich hinausgewachsen und ein perfektes Album gemacht hat.
2. Kraftklub – Mit K: …weil mich das Album einfach nicht mehr gehen lassen wollte.
3. The Unwinding Hours – Afterlives: …weil es einfach wunderschön ist.
Flop: Muse – The 2nd Law: …weil es leider total enttäuschend und nichts sagend war.
Nina Simon
1. The Gaslight Anthem – Handwritten: Irgendwo zwischen Punkrock und Stadionhymnen treffen The Gaslight Anthem mit ihrem vierten Werk wieder einmal mitten ins Herz.
2. Donots – Wake The Dogs: Schon alleine der ultimativen Bruderschafts-Hymne So Long feat. Frank Turner wegen.
3. Soundgarden – King Animal: Hat ja auch lange genug gedauert und mit Been Away Too Long hauen uns Cornell und Co. ein Intro um die Ohren, das euphorisierender nicht sein könnte.
Flop: Lana Del Rey – Born To Die: Ist mir ein absolutes Rätsel woher der Erfolg der Dame kommt. Ich find's schrecklich.
Christian Bethge
1. Swans – The Seer
2. Codeine – When I See The Sun Box Set
3. KTL – V
René Lüdenbach
1. John Frusciante – PBX Funicular Intaglio Zone
2. The Gaslight Anthem – Handwritten
3. Smile Empty Soul – 3’s
Kristina-Maria Schäfer
1. Fiona Apple – The Idler Wheel Is Wiser...
2. Mumford & Sons – Babel
3. Air – Le Voyage Dans La Lune
Flop: MIA – Tacheles
Dobromila Walasek
1. Tom Liwa – Goldrausch
2. Tindersticks – The Something Rain
3. Rufus Wainwright – Out Of The Game
Flop: Frank Ocean – Channel Orange
Deine Tops und Flops
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