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Letztes Jahr gingen Marek Lieberberg und der neue Betreiber des Nürburgrings Capricorn im Streit auseinander. Der DEAG als Nachfolger scheint es nicht besser zu gehen: Dem neuen Festival Der Ring - Grüne Hölle Rock droht nach einem Bericht der Wirtschaftswoche die Absage!

Eine Ära ging zu Ende, als Marek Lieberberg im letzten Jahr den Abschied von Rock am Ring vom Nürburgring verkündete. Sein Unternehmen MLK als Veranstalter des Festivals und der Rennstreckenbetreiber Capricorn Nürburgring GmbH (CNG) hatten sich nicht über die Konditionen für eine weitere Zusammenarbeit einigen können.

Als Konzertveranstalter DEAG einsprang und die Ausrichtung eines neuen Festivals mit dem etwas ungelenken Namen Der Ring – Grüne Hölle Rock ankündigte, schien die Sache klar. CNG hatte einen neuen Partner, der nicht nur eines, sondern gleich drei neue Festivals an den Start brachte. Neben dem Rockfestival Der Ring sind das Rockavaria in München und Rock in Vienna in Wien.

Steht das Festival vor der Absage?

Jetzt allerdings die Überraschung. Nach einem Bericht der Wirtschaftswoche ist das Verhältnis zwischen DEAG und CNG nach nicht einmal einem Jahr dermaßen zerrüttet, dass die CNG eine Aufhebung des Fünfjahresvertrags mit der DEAG vorschlug.

Laut diesem Bericht wies DEAG-CEO Peter Schwenkow das Ansinnen unter den von der CNG vorgeschlagenen Bedingungen zurück, erklärte aber der Wirtschaftswoche, man suche in der Tat nach einem neuen Veranstaltungsort für Der Ring – Grüne Hölle Rock, das vom 29. bis 31. Mai 2015 auf dem Nürburgring stattfinden sollte. Ein Sprecher von CNG wollte auf Anfrage der Wirtschaftswoche eine mögliche Absage des Festivals nicht kommentieren, erklärte aber gegenüber dem Focus: "Es läuft nicht so wie erwartet."

Schlechte Vorverkaufszahlen

Wenn diese Informationen korrekt sind, dann droht das Festivalkonzept der DEAG bereits vor der Premiere in sich zusammenzubrechen. Man muss kein Veranstalter sein, um zu verstehen, dass eine Verlegung eines Festivals zwei Monate vor dessen Termin aufgrund der organisatorischen und genehmigungsrechlichen Notwendigkeiten eine unglaubliche Herausforderung darstellt. Als Alternative blieb nur die komplette Absage.

Brisant sind auch die Zahlen, die Schwenkow in einem Schreiben an die CNG auflistet, das der Wirtschaftswoche vorzuliegen scheint. 800.000 Euro an Vorverkaufserlösen sollen 3,5 Millionen Euro Ausgaben für vorab fällige Künstlergagen und sonstige Kosten gegenüberstehen.

Was macht der Rennstreckenbetreiber?

Ende März stünde die Zahlung weiterer Künstlergagen in Höhe von 1,27 Millionen Euro an. Da eine hälftige Aufteilung der Kosten zwischen DEAG und CNG vereinbart sei, müsse nun die CNG ihren Anteil leisten, so Schwekow gegenüber der Wirtschaftswoche. Das Schicksal des Festivals entscheidet sich angeblich in der nächste Woche.

Die Angelegenheit besitzt aber noch eine ganz andere Dimension. Nicht nur "Der Ring - Grüne Hölle Rock" besitzt offensichtlich keine Zukunft am Nürburgring, auch der für 2015 geplante Große Preis von Deutschland im Rahmen der Formel 1 wurde bereits abgesagt. Was sind die Ursachen dieser Schwierigkeiten? Und was hat der Rennstreckenbetreiber CNG mit dem Nürburgring vor?

Der Ring – Grüne Hölle Rock 2015

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