Dire Straits Legacy (live in Leipzig, 2023) © Christian Grube
Die Dire Straits gelten als eine der größten Rockbands der 80er-Jahre. Seit ihrer letzten Tour 1991 ist es still um die von Mark Knopfler gegründete Gruppe geworden. Obwohl sie nie aufgelöst wurde, hat Knopfler offenbar keine Ambitionen auf Stadiontouren mehr.
Um das wohlverdiente Erbe zu schützen und weiterzugeben, haben sich mehrere ehemalige Mitglieder der Band zusammengeschlossen und Dire Straits Legacy gegründet. Eine Art Nachfolge-Tributband. Am Mittwochabend war die Band im Haus Auensee zu Gast.
Große Besetzung
Dass die Musik der Dire Straits zeitlos ist und immernoch äußerst beliebt, lässt sich an der Besucherzahl im Haus Auensee ablesen. Fast jeder Platz ist belegt – Menschen jeden Alters freuen sich auf zwei Stunden Rockmusik.
Pünktlich 20:00 Uhr betreten die sieben Musiker die Bühne. Mit dabei sind Phil Palmer (Gitarre), Mel Collins (Saxophon), Danny Cummings (Percussion) und Alan Clark (Keyboard) – alle vier haben bei den Dire Straits gespielt. Hinzu kommen die Italiener Marco Cavilglia (Gesang und Gitarre.), Primiano Dibiase (Keyboard) und Cristiano Micalizzi (Gesang). Bis zum Sommer gehörte noch Jack Sonni dazu – leider verstarb er Anfang September 2023.
Überraschungs-Bassist
Am Bass hat sich die Band eine echte Musiklegende geangelt: Trevor Horn (74). Der Brite wurde als Produzent und Songwriter von Titeln wie "Video Killed the Radio Star" oder "Relax" weltbekannt.
Die sieben Musiker beweisen von Anfang an, dass sie zu Meistern ihres Faches gehören. Mit "Private Investigation" legen sie die Stilrichtung des Abends vor. Die Musiker bieten ausgedehnte Gitarrensoli, stampfende Beats aber auch ruhige Töne.
Mehr als die großen Hits
Die Dire Straits waren eben nicht nur für großen Stadionrock bekannt, sondern auch für gefühlvolle Ballade mit einem Hang zur Epik. Schließt man die Augen könnte man meinen, dass Mark Knopfler hier am Mikrofon steht: Sänger Caviglia gelingt es, das Timbre des Schotten perfekt zu erwischen.
Das Konzert zeigt auch, dass die Band weit mehr war, als das was ihre großen Hits transportierten. "Tunnel of Love" oder "Telegraph Road" sind tolle Beispiele dafür. Immer wieder liefern sich Marco Caviglia und Phil Palmer Gitarrenduelle. Palmer der als einer der meist beschäftigsten Sessiongitarristen der Welt gilt, spielte u.a. viele Jahre bei Eric Clapton und ist regelmäßig in der Band von Eros Ramazotti zu erleben – im Haus Auensee kann er sein ganzes Können zeigen.
Die Knaller zum Abschluss
Das Publikum ist in jedem Fall voll dabei und gibt immer wieder stehende Ovationen. Größte Überraschung des Abends ist, als Trevor Horn ans Mikro tritt und man den Yes-Song "Owner of a Lonely Heart" präsentiert. Darauf folgt der Block mit den großen Hits der Dire Straits: "Walk of Life" – "Sultans of Swing" und "Money for Nothing". Das Publikum hält es jetzt nicht mehr auf den Sitzen.
Nach zwei Stunden geht die Reise in die Geschichte der Dire Straits mit "Brothers in Arms" und "So Far Away" zu Ende. Die Dire Straits Legacy sind keine schnöde Coverband, sie sind die legitimen Nachfolger einer der größten Rockbands der Musikgeschichte. Das beweisen sie jeden Abend.
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