Klubkomm, Malkmus, Uhlmann und andere signalisieren ihre Unterstützung
Welle der Solidarität erreicht das Gebäude 9 in Köln
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Gebäude 9. © Marius Kreuder
Solidarische Worte sprudeln aus dem berufenen Munde von Thees Uhlmann: Im Gebäude 9 "probieren sich die Bands aus, die später zu Stars (& Steuerzahlern ) werden", schreibt er völlig zurecht auf seiner Facebook-Seite. Uhlmann ist nur einer von zahlreichen prominenten Unterstützern, die auf die schwierige Lage des Clubs aufmerksam machen.
Ausgezeichnete und unverzichtbare Location
Erst im vergangenen Jahr wurden die Betreiber mit dem neugegründeten Spielstättenprogrammpreis der Initiative Musik vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ausgezeichnet.
Die Industriebrache im Mülheimer Süden zwischen Deutz-Mülheimer Straße und Hafen soll entwickelt werden und dabei in unmittelbarer Nähe günstiger Wohnraum entstehen, der in der Großstadt durchaus gebraucht wird. Doch ein Liveclub schürt an solcher Stelle natürlich Lärmschutzbedenken:
Durch das Ausweiten der geplanten Baulinie auf bis zu 10m an das Gebäude 9 ist ein Betrieb einer Spielstätte aus Sicht der Stadt Köln an diesem Standort nicht mehr möglich. Nicht nur das Gebäude 9 steht deshalb vor dem Aus. Mitbetroffen sind ebenfalls rund 250 Künstler und Gewerbetreibende, die Räume auf dem nun "Euroforum Nord" getauften Areal für sich nutzen.
Gebäude 9 in Gefahr Wohnraum ist wichtig. Aber wichtig sind auch Sachen, die diesen Wohnraum begehrt, lebens- &... http://t.co/hh1fnXRDv2
— GrandHotelvanCleef (@GHvC_News) 3. April 2014
Für die Kölner Klubkomm handelt es sich um das Aushängeschild einer "…lebendigen Club- und Musikszene, das für den Standort Köln sowohl in kultureller als auch in wirtschaftlicher Hinsicht unverzichtbar" sei. Von Spar fassen ihre Meinung so zusammen:
"Das Gebäude 9 ist für uns aus dem kulturellen Leben unserer Stadt nicht wegzudenken. Abgesehen davon, dass wir im Cafe des Gebäude 9 vor 11 Jahren unseren allerersten Auftritt hatten (…) erinnern wir uns an viele wichtige und prägende Konzerte, die wohl schlichtweg an Köln vorbeigezogen wären, wenn es diesen einzigartigen Ort nicht gegeben hätte."
Diskussion auf breiter Front
Eine bei change.org lancierte Petition steht zum aktuellen Zeitpunkt bei über 13500 Unterzeichnern. Und sogar internationale Größen wie Stephen Malkmus werfen ihre Stimme in den Ring:
Der Ring ist am heutigen 3. April vorerst einmal der Kölner Stadtentwicklungsausschuss. Die Partei Die Linke hat das Thema auf die Tagesordnung gesetzt (Update: wurde auf die nächste Sitzung am 8.5. geschoben). Laut Berichten der Kölner Regionalpresse hat der Investor ebenfalls Gespräche angekündigt. Es besteht also noch Hoffnung, das Gebäude 9 zu retten.
Trotzdem kann sicher jeder, der dieses Ziel unterstützt, weiterhin nach seinen Möglichkeiten einbringen. Auf dem Laufenden bleibt man u.a., indem man der Initiative "Rettet das Gebäude 9" folgt. Auch Backstage PRO bleibt selbstverständlich an dem Thema dran.
Unternehmen
Backstage PRO
Das Profinetzwerk für die Musikszene
Locations
Gebäude 9
Deutz-Mülheimer-Straße 117 (ehemals 127), 51063 Köln
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