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Neues Album "Mudra" plus Tour

Robert Graefe, Sieger des Awesome Acoustics Contests, über seinen Weg als Solokünstler

Interview von Markus Biedermann
veröffentlicht am 04.10.2018

elite acoustics rode robert graefe gewinner

Robert Graefe, Sieger des Awesome Acoustics Contests, über seinen Weg als Solokünstler

Robert Graefe. © Franz Kostall

Beim Fingerstyle-Contest "Awesome Acoustics" waren vor allem Kreativität und Abwechslungsreichtum gefragt. Robert Graefe besitzt reichlich davon. Nun stellt er sein neues Album vor und wird bald bei der Berlin Acoustic Guitar Night 2018 auftreten.

Gemeinsam mit Elite Acoustics, Røde Germany und der Berlin Acoustic Guitar Night suchte Backstage PRO nach den beeindruckendsten Fingerstyle-Gitarrist/innen. Robert Graefe ging als Sieger des Contests hervor und gewann einen A4-8 Akustik-Amp, ein Endorsement und den besagten Auftritt bei der Berliner Acoustic Guitar Night 2018.

Backstage PRO: Hi Robert, bei Awesome Acoustics hast du als Solist überzeugt. Aber zuerst hast du Musik mit einer Ilmenauer Band gemacht, bevor du später solo an den Start gegangen bist.

Robert Graefe: Genau. 2005 habe ich zusammen mit einem Drummer eine Band gegründet. Wir haben uns damals beide ziemlich in Metallica verliebt. Wir wollten in diese Richtung gehen – doch am Anfang war das, was wir gespielt haben, eher Punk. Mit der Besetzung haben wir noch ein bisschen gekämpft, bis wir zwei fähige Leute an Bass und Gitarre hatten. Das haben wir schließlich zehn Jahre lang gemacht, in dieser Zeit zwei Alben veröffentlicht und uns 2014 wieder aufgelöst, weil jeder woanders hin musste. 2013, als wir schon weniger probten, habe ich angefangen, mich musikalisch auch mit anderen Sachen zu beschäftigen. Diese perkussive Spieltechnik fand ich besonders cool.

Backstage PRO: Durchaus ein weiter Weg vom Metal dorthin.

Robert Graefe: Ja, vom Sound her. Technisch gesehen ist beides herausfordernd. Das war, glaube ich, der Grund, warum ich den Weg mit der Akustikgitarre gewählt habe. Ich habe neben der Metalband auch Songs aus anderen Genres gespielt. Das war alles Gitarren-Musik, aber eher Grunge oder Alternative, bis hin zu Pop. Und jetzt fließt das alles zusammen mit der Akustikgitarre.

Backstage PRO: Wie leicht ist dir live die Umstellung auf Soloauftritte gefallen?

Robert Graefe: Als ich mit der Akustikgitarre anfing, war das zunächst nur Spielerei. Ich wollte mich mit dem Instrument selbst herausfordern und hatte noch gar nicht die Vision, das einmal auf die Bühne zu bringen. Erst ein halbes Jahr, bevor die Band sich aufgelöst hatte, habe ich angefangen, auch solo live zu spielen. Klar, vom Aufwand her ist das ganz anders. Vor allem mit dem Drummer fällt das meiste Equipment weg. Ich kann zu den meisten Auftritten mit dem Zug fahren. Organisatorisch ist es viel einfacher.

Backstage PRO: Hatte dich der Awesome Acoustics Contest angesprochen, weil die Preise Equipment enthielten, das für deinen speziellen Fall nützlich ist?

Robert Graefe: Darum ging es mir weniger. Ich bin auf die Aktion aufmerksam geworden, weil mir ein befreundeter Musiker den Link zur Aktion geschickt hatte. Der Fingerstyle war der Hauptgrund für mich, um mitzumachen. Was mich besonders interessierte war der Gig bei der Acoustic Guitar Night. Ich dachte: "Da willst du spielen!". Und dann noch das Endorsement obendrauf – perfekt.

"Das Endorsement ist eine richtig coole Sache"

Backstage PRO: Solche Aktionen sollen ja eine Win-Win-Situation sein, zum einen für die Organisatoren, zum anderen für die Teilnehmer. Wie hast du bisher davon profitiert?

Robert Graefe: Generell war es eine richtig coole Sache, gewonnen zu haben und die Leute von Elite Acoustics mit in mein Netzwerk zu bekommen. Über den Akustik-Amp habe ich mich auch gefreut, obwohl ich bei Auftritten oft direkt in die PA gehe und zu Hause rein akustisch übe. Ich habe nämlich Pläne für nächstes Jahr, ein bisschen Straßenmusik zu machen, da könnte ich mir den sehr gut vorstellen. Eine supercoole Sache waren die Auftritte auf der Musikmesse und dort die ganzen Leute kennen zu lernen. Für meine Albumproduktion wurden mir Røde-Mikrofone und ein PreSonus-Interface zur Verfügung gestellt, und die Software Studio One habe ich geschenkt bekommen. Ohne die Aktion wäre ich gar nicht zu diesen Kontakten gekommen.

Backstage PRO: Erzähle uns ein bisschen über den Stand deiner Albumproduktion.

Robert Graefe: Das Album ist am 28. September 2018 auf Bandcamp rausgekommen und wird am 23. Oktober noch auf anderen Plattformen nachziehen. Es gibt zwei Versionen. Eine Version klingt so, wie ich auch live spiele, besteht also nur aus Akustikgitarre und Gesang. Bei der zweiten Version habe ich mich dazu hinreißen lassen, zusätzliche Instrumente einzuspielen.

Viele Songs, die ich schreibe, sind im Kopf eher für eine Band gedacht. Von daher ist der perkussive Stil für mich als Solist so gut geeignet, weil ich damit auch alleine recht nah an einen Bandklang kommen kann.

Backstage PRO: Hast du auch bei deinen Live-Shows vor, dir manchmal noch weitere Musiker mit auf die Bühne zu holen?

Robert Graefe: Nein, das ist vorerst nicht geplant – kann aber noch passieren. Aber falls ich mit anderen mal wieder langfristig eine Band gründe, dann wird das etwas anderes sein. Den Percussive-Stil werde ich als Soloprojekt weitermachen. Ich mag es einfach zu sehr, mich auszutoben, auch im Studio.

Backstage PRO: Wie hast du aufgenommen?

Robert Graefe: Ich habe mir ein Homestudio eingerichtet. Aufnahme und Mixing habe ich selbst gemacht und dabei auch jede kreative Entscheidung selbst getroffen. Natürlich habe ich mich mit anderen Leuten ausgetauscht. Wenn Songs fertig sind oder ich gewisse Ideen habe, unterhalte ich mich mit meinen Kumpels, die auch Musiker sind, oder wir hören uns meine Sachen zusammen an. Dann geben sie mir Rückmeldung, aber inwiefern ich letztendlich etwas ändere, liegt bei mir. Das Mastering habe ich allerdings an an Philipp Schwetschenau aus Erfurt abgegeben.

"Die Konzerte sind in meinen Augen das Wichtigste"

Backstage PRO: Wie wirst du dein Album unter die Leute bringen?

Robert Graefe: Die Albumversion mit mehreren Instrumenten wird als CD gepresst, bei der ein Download-Code dabei ist, mit dem man sich die Akustik-Version herunterladen kann. Diese wird also digital zur Verfügung stehen, bei Spotify, Amazon und so weiter ebenso wie bei Bandcamp. Es ist mir wichtig, dass es überall zu finden ist, wenn jemand nach mir sucht. Ansonsten sind die Konzerte in meinen Augen das Wichtigste. Da kann ich vor Ort mit den Leuten in Kontakt kommen – und hoffentlich auch noch danach – und CDs verkaufen. Ich bin auch beim Calyra-Verlag in Halle, mit dem ich darüber unterhalten habe, wie ich Promo machen kann, was Zeitschriften, Lokalpresse oder Radiosender angeht.

Backstage PRO: Gibt es genug relevante Medien und Auftrittsmöglichkeiten?

Robert Graefe: Das wird sich zeigen. Damit habe ich in den letzten Jahren noch nicht viele Erfahrungen gemacht. Meine Quellen, wie ich meine Informationen am besten verbreite, habe ich oft von anderen Künstlern. Die sind zum Teil in Blogs oder Internetradiosendern vertreten. Es kommt immer darauf an, wie die Szene aufgestellt ist. Das kann ich schwer von außen beurteilen. Generell ist es bestimmt cool, Interviews zu geben und ähnliches. Das ist neu für mich. Also heißt es erstmal Erfahrungen sammeln und lernen. Ich bin gespannt, was da noch auf mich zukommt.

Backstage PRO: Ende September ging deine Tour schon los. Die hattest du schon vorm Album-Release geplant. Wie bist du vorgegangen, damit das alles zeitlich so gut zusammenpasst?

Robert Graefe: Man kann das Booking schneller selbst vorantreiben, anstatt immer mit drei anderen Leuten Rücksprache zu halten. Das hatte damit zu tun, wie sich meine Entscheidung, professioneller Musik zu machen, an sich gestaltet hat. Ich wusste, dass ich bis Ende August noch Werkstudent bin und danach einen Monat Puffer haben möchte. Der erste Auftritt am 29. September in Ilmenau stand schon im März fest, und damit habe ich für mich festgelegt, dass dieser Termin das Release-Datum des Albums wird.

Backstage PRO: Die erste Station in der Heimatstadt zu haben ist ja auch super.

Robert Graefe: Es gibt in Ilmenau die Jazztage und die Jazzmeile, das sind zwei Mal mehrere Tage, an denen Konzerte stattfinden, die vom Jazzclub Ilmenau organisiert werden. Von den Veranstaltern findet jemand cool, was ich mache, und hat mich zur Jazzmeile dazugebucht. Ich werde dort schon CDs verkaufen, aber die Release-Party mache ich erst am 23.11. in Ilmenau im bc-Studentenclub, das wird ziemlich cool.

Backstage PRO: Wie gut hat das Booking geklappt?

Robert Graefe: Einige Termine sind in Locations, in denen ich schon mal gespielt habe, und mit denen ich positive Erfahrungen gemacht habe. Man muss zwar hoffen, dass die Veranstalter in dem gewünschten Zeitraum noch was frei haben, aber das hat gut funktioniert, zum Beispiel in Cottbus. In Dresden sind sogar die Veranstalter selbst auf mich zugekommen. Mein Vater macht selbst Covermusik, geht auf viele Konzerte und ist ein Top-Netzwerker. Er hat mir zum Beispiel einen Auftritt in Zella-Mehlis vermittelt.

Backstage PRO: Das heißt: Kontakte knüpfen und nutzen.

Robert Graefe: Bei diesen Konzerten ist tatsächlich keine Kaltakquise dabei gewesen. Ich hatte zu allen Veranstaltern schon Kontakte. Aber zu meinen Anfangszeiten habe ich mich daran orientiert, wo andere Künstler gespielt haben, und ob ich vom Niveau und der Musikrichtung her auch dort spielen könnte. An diese Locations habe ich Mails geschickt oder bin einfach zum Konzert gegangen und bin mit den Veranstaltern ins Gespräch gekommen. Einiges ergibt sich auch zusammen mit anderen Musikern. Ich richte zum Beispiel jedes Jahr auch selbst eine Veranstaltung in Ilmenau aus, und dieses Jahr hatte keiner aus meinem bestehenden Netzwerk Zeit, der zur Veranstaltung gepasst hätte. Über Backstage PRO habe ich He Told Me To gefunden und angeschrieben. Wir haben dann einen gemeinsamen Gig in Bamberg ausgemacht, um den er sich kümmert, obwohl das von vornherein gar nicht als Austauschgig geplant war.

Backstage PRO: Wunderbar, dass es bis hierhin so gut geklappt hat! Nun wünschen wir dir ein erfolgreiches Release und tolle Konzerte!

Unternehmen

RØDE

im Vertrieb der Hyperactive Audiotechnik GmbH

Presonus

PA, Licht, Stage-Technik in 70809 Baton Rouge

Hyperactive Audiotechnik GmbH

Import und Vertrieb von innovativer Audiotechnik

Artists

Robert Graefe

Percussive Acoustic Fingerstyle & Vocals aus Ilmenau

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