1,2 Milliarden Pfund für die britische Musikindustrie: Branche wächst 2017 vor allem durch Streaming

Die anhaltende Popularität kostenpflichtiger Streaming-Angebote sorgt weiterhin für einen Wachstumstrend in der (britischen) Musikbranche. Gleichzeitig leidet die Beliebtheit des Album-Formates.

Zahlen der Entertainment Retailers Association bestätigen den schon während des Jahres 2017 erkennbaren Aufwärtstrend der britischen Musikindustrie. So stiegen die Einnahmen im "recorded music"-Bereich im Jahresvergleich um fast 10% auf 1,2 Milliarden Pfund an. 

Vinyl – das zeitlose Medium

Diese Entwicklung wurde vor allem durch Bezahlangebote von Streamingdiensten wie Spotify und Apple Music vorangetrieben. Die Einnahmen durch diese Angeboten stiegen im Vergleich mit 2016 um 41,9% auf 577 Millionen Pfund an. 

Auch der seit einiger Zeit vorherrschende Vinyl-Boom geht weiter: 2017 wurden in Großbritannien 4,1 Millionen Schallplatten verkauft, darunter sowohl Klassiker wie Fleetwood Macs "Rumors" als auch Neuerscheinungen wie "Divide" von Ed Sheeran. Das sind rund 1 Million Exemplare mehr als 2016.

Singles statt Alben?

Insgesamt zeigt sich jedoch eine Abnahme der Popularität von Tonträgern. So sanken die Einnahmen durch physische Medien insgesamt um 3,4% – betroffen ist hier vor allen Dingen die CD. Noch stärker bergab ging 2017 mit Downloads. Die Einnahmen durch dieses Digitalformat sanken um 23,1% im Jahresvergleich.

Weiterhin lässt sich beobachten, dass die Bedeutung des Musikalbums weiterhin abnimmt. So wurden 2017 insgesamt 59,7 Millionen Alben verkauft – über die Hälfte weniger als noch 2010. Albendownloads sanken im Vergleich zu 2015 sogar um 46%. Auch dieser Trend zeichnet sich bereits seit längerem ab.