Berliner Musikverlage-Urteil: Der VUT befürchtet "verheerende Folgen für Verleger"

Kaum hatte das Berliner Kammergericht sein jüngstes Urteil verkündet, wurden seitens der GEMA und der Verleger erste Gegenstimmen laut. Nun kritisiert auch der VUT die Entscheidung.

Der Meinung des VUT nach könne das Urteil des Kammergerichts (Backstage PRO berichtete) schlimmste Folgen gerade für kleine und mittelständische Verlage haben: Sollte die GEMA die Ausschüttungen einstellen, so drohe ihnen die Insolvenz.

Partnerschaftliches Verhältnis

Dies sei laut des Verbands unabhängiger Musikunternehmen e.V. besonders deshalb nicht gerechtfertigt, da Verlage und Künstler in einem partnerschaftlichen Verhältnis miteinander stünden. Die Entscheidung spiegele nicht wider, dass Verlage einen großen Teil der Verwaltungsarbeit für Künstler übernehmen und ihnen somit unter die Arme greifen.

Jörg Heidemann, Geschäftsführer des VUT, fordert dehalb schnelle gesetzliche Regelungen vom Gesetzgeber:  

"Die Verlegerinnen und Verleger brauchen wie die Tonträgerherstellerinnen und -hersteller sowie Sendeunternehmen eigene Rechte für ihre Leistungen. Bis es so weit ist, sind Autorinnen, Autoren, Musikverlage und die GEMA aufgefordert, eine einvernehmliche Übergangslösung zu schaffen, die das Schlimmste verhindert."

Eine Insolvenz unabhängiger Musikunternehmer würde laut VUT letztlich bedeuten, dass die Möglichkeiten und auch die finanziellen Unterstützung wegbrächen, die ein Unternehmen unbekannten Künstlern sowie Musikerinnen abseits des Mainstreams bieten kann.