Direct vs. Soundcloud
Codec "Opus": Streit um die Audio-Qualität bei Soundcloud
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Der Produzent Direct versteht keinen Spaß, wenn es um die Streaming-Qualität seiner eigenen Songs auf Soundcloud geht. © Direct / https://directpresskit.neocities.org
In einem Tweet begründet Direct den hörbaren Qualitätsunterschied damit, dass Soundcloud sein Streaming-Format von MP3 mit 128 kb pro Sekunde zu dem noch recht jungen Codec Opus mit 64 kb pro Sekunde geändert hat.
Soundcloud antwortete, dass die Berichte über verminderte Audio-Qualität nicht akkurat seien. Man habe die eigene Herangehensweise an das Thema Audio-Qualität nicht verändert.
Neues Feature oder bloß Test?
Weiterhin gab Soundcloud an, dass sowohl Opus als auch andere Codecs bereits seit 2016 verwendet würden; man teste verschiedene Kombinationen hinsichtlich Encoding und Streaming. Weiterhin blieben die von den NutzerInnen hochgeladenen Dateien in der Ausgangsqualität gespeichert, würden also lediglich für das Streaming selbst unterschiedlich encodiert.
In einem weiteren Tweet einige Tage später gab Direct an, dass er nun nicht mehr in Opus streame. In den Kommentaren zeigte sich jedoch, dass ein gewisser Anteil der Nutzer nach wie vor Opus-Dateien zu hören bekam. Diese Diskrepanz zeigt, dass Soundcloud wohl tatsächlich diverse Rollouts zur gleichen Zeit und bei verschiedenen Nutzern testet.
Guter Sound auf Soundcloud
Seit dem ersten Tweet Directs zu diesem Thema gab es eine umfassende Diskussion bezüglich der Audioqualität auf Soundcloud. Direct selbst hat sogar eine Website geschaltet, auf der er die Opus und MP3 miteinander vergleicht – und feststellt, dass Opus trotz der verbesserten Codierung mit 64 kbps kein Codec ist, um Musik adäquat wiederzugeben.
Es zeigt sich, dass Soundcloud trotz seiner Bemühungen, das Audio-Streaming auf seiner Website effizienter zu machen, die Qualität der Streams nicht aus den Augen verlieren darf.
Dass die Plattform trotz der finanziellen Schwierigkeiten der letzten Jahre noch immer (wenn auch deutlich weniger) genutzt wird, zeigt, dass es einen Bedarf für MusikerInnen und ProduzentInnen gibt, ihre Songs unkompliziert zu veröffentlichen – es zeigt jedoch gleichermaßen, dass diese recht empfindlich reagieren können, wenn ihre Werke dem Publikum verfälscht präsentiert werden.
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