CCR-Gründer erfüllt sich Traum
Gegen den Trend: John Fogerty kauft Rechte an eigenen Songs von Concord zurück
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John Fogerty (2019). © Nela Koenig
Wenn in letzter Zeit von Songrechten und Musikkatalogen im Zusammenhang mit bestimmten Künstler/innen die Rede war, bedeutete dies meist eines: Wieder einmal hat ein/e Künstler/in oder eine Gruppe seinen bzw. ihren Musikkatalog an einen Musikverlag verkauft. John Fogerty geht derweil den umgekehrten Weg.
Labelboss als Besitzer der Urheberrechte
Wie der Gründer und Sänger der legendären Band Creedence Clearwater Revival auf seiner Webseite mitteilte, hat der 77-Jährige einen Großteil der Rechte an seinen eigenen Songs zurückgekauft. So sicherte sich der US-Amerikaner eine Mehrheitsbeteiligung an den weltweiten Verlagssrechten des kompletten Musikkataloges von CCR.
Alle sieben Studioalben der Band erschienen auf Fantasy Records. Labelchef Saul Zaentz war jahrzehntelang Inhaber des Copyrights an allen CCR-Songs. Trotz zahllosen Rechtsstreitereien war es Fogerty nie gelungen, die Rechte an der eigenen Musik zu erwerben.
Mission accomplished
Selbst als das Label Concord im Jahr 2004 den gesamten Katalog von Fantasy Records übernahm und Fogerty, der sich 1974 von Fantasy getrennt hatte, einen neuen Vertrag mit Concord abschloss, war er nicht dazu in der Lage, die Songrechte in seinen Besitz zu bringen.
Erst 2023 konnte Fogerty sich also seinen, wie er selbst schreibt, "Jahrzehnte währenden Traum" erfüllen: Für eine unbekannte Summe kaufte der Kalifornier die Mehrheitsbeteiligung an seinen Kompositionen, für die er nie die Urheberrechte innehatte.
Glücklicher Songschreiber
In einem Statement brachte der 77-Jährige seine Freude über den Abschluss des Deals zum Ausdruck:
"Seit diesem Januar besitze ich wieder meine eigenen Songs. Das ist etwas, von dem ich dachte, dass es niemals möglich wäre. Nach 50 Jahren bin ich endlich wieder mit meinen Liedern vereint. Ich habe auch ein Mitspracherecht, wo und wie meine Songs verwendet werden. Bis zu diesem Jahr ist mir das noch nie gelungen. Ich möchte Concord dafür danken, dass sie dazu beigetragen haben, all dies zu ermöglichen."
Auch Concord selbst äußerte sich zufrieden. So bezeichnete CEO Bob Valentine es als eine "Ehre, diese Werke zu besitzen und zu vertreten, seit wir Fantasy 2004 erworben haben." In Anbetracht der besonderen Umstände in Johns Beziehung zu Fantasy sei Concord mehr als glücklich, John und Julie bei der Ausarbeitung einer Vereinbarung zum Erwerb dieser Songs zu helfen.
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