Negative Auswirkungen von Covid-19
Coronavirus: Deutscher Kulturrat fordert schnelle und unbürokratische Hilfe für Künstler und Veranstalter
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Zahlreiche Veranstaltungen werden derzeit wegen des Coronavirus abgesagt. © Torsten Reitz
Der Deutsche Kulturrat hat in einer Blitzumfrage unter seinen Mitgliedern die aktuellen Problemfelder durch die Ausbreitung des Coronavirus ermittelt. Dazu gehören u.a. die zunehmenden Absagen von Messen und Veranstaltungen.
Jüngst traf es nicht nur die Musikmesse, sondern auch das Future Music Camp in Mannheim sowie die SXSW. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn forderte auf Twitter die Absage von Veranstaltungen mit über 1000 erwarteten Besuchern.
Die verschlechterte Auftragslage durch Ausfälle trifft nicht nur Angestellte, sondern insbesondere auch Freiberuflerinnen und Freiberufler, die zusätztlich auch nicht von den von der Bundesregierung angekündigten Maßnahmen, wie z.B. Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld, profitieren können.
Öffentliche Kultureinrichtungen in Gefahr
Künstlerinnen und Künstler müssen zunehmend mit Einkommenseinbußen rechnen, da vielerorts Auftritte abgesagt werden und somit Honorare ausbleiben. Insbesondere freiberufliche Künstlerinnen und Künstler, die unter Umständen nur geringe Einnahmen aus ihrer künstlerischen Tätigkeit erzielen, trifft dies sehr hart.
Öffentlich geförderte Kultureinrichtungen wiederum fürchten, dass zweckgebundene Fördergelder von Kommunen, Ländern oder dem Bund zurückgefordert werden, wenn die betreffenden Veranstaltungen abgesagt werden – und das obwohl bereits Ausgaben entstanden sind. Auch ist mit einem Ausbleiben von Eigeneinnahmen, etwa von Eintrittsgeldern, zu rechnen.
Unbürokratische Hilfe gefordert
Der Deutsche Kulturrat fordert in allen Fällen schnelle und unbürokratische durch die öffentliche Hand. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte:
"Bereits jetzt wird deutlich, dass der Kultur- und Medienbereich teilweise existentiell von den Maßnahmen zum Schutz vor der Corona Pandemie betroffen ist. Die Bundesregierung ist gefordert, sich in ihren Maßnahmepaketen nicht nur auf große Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft zu konzentrieren, sondern auch kleinere und mittelständische Kulturunternehmen und Künstlerinnen und Künstler in den Blick zu nehmen.
Die öffentlichen Hände, Bund, Länder und Kommunen, müssen auch die bestehenden Möglichkeiten des Haushaltsrechts ausschöpfen, damit öffentlich geförderte Kultureinrichtungen und Projekte nicht in eine existenzielle Gefährdung geraten. Das heißt konkret: Wir erwarten, dass die öffentliche Hände Fördermittel beim Ausfall von Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht von den Kultureinrichtungen und den Künstlerinnen und Künstlern zurückfordern."
Auch vom Bundesverband der Kultur- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) und dem Deutschen Musikrat wurden bereits ähnliche Forderungen vorgebracht.
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