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Trugschluss

Studie zeigt: Pop-Lyrics ähnlich gewalttätig wie Rap- und Hip Hop-Texte

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 30.04.2019

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Studie zeigt: Pop-Lyrics ähnlich gewalttätig wie Rap- und Hip Hop-Texte

Maroon 5 (Pressebild, 2018). © Live Nation

Hip Hop und Rap gelten im besten Fall als zotig, im schlimmsten Fall als sexistisch, gewaltverherrlichend und frauenverachtend. Popmusik wirkt dagegen zahm und (gerade textlich) unbedenklich. Doch stimmt das wirklich?

Einer neuen Studie zufolge kreisen Pop-Lyrics ähnlich häufig um gewalttätige Themen wie Hip Hop- und Rap-Texte – die oft fröhlicheren Melodien von Popsongs führten jedoch dazu, dass dies schwieriger auszumachen sei.

Gewaltrap

Zu diesem Ergebnis kamen die Forscherinnen Cynthia Frisby und Elizabeth Behm-Morawitz von der journalistischen Fakultät der Universität Missouri (Columbia). 

Während gewalttätige Inhalte in Pop-Songs ähnlich häufig auftauchen wie im Hip Hop bzw. Rap, weist das letztgenannte Genre mit Abstand den größten Anteil frauenverachtender Inhalte auf. In Country-Musik hingegen finden sich die wenigsten gewalttätigen bzw. misogynen Texte. 

Unerwartet?

Als Beispiele für Pop-Songs mit unerwartet gewalttätigem Inhalt führten die Forscherinnen u.a. die folgenden Beispiele an:

  • "Love the Way You Lie" von Eminem und Rihanna, dreht sich um häusliche Gewalt und gewaltätiger Rache.
  • In "Wake Up Call" von Maroon 5 erschießt ein Mann den Liebhaber seiner Frau, nachdem er beide zusammen im Bett erwischt. 
  • Gwen Stefanis "Hollaback Girl" handelt von handgreiflichen Auseinandersetzungen von Mädchen auf dem Schulsportplatz.

Gut getarnt

Insgesamt fanden die beiden Wissenschaftlerinnen in rund einem Drittel aller untersuchten Songs frauenfeindliche Textstellen. Frisby gibt an, dass gerade Kinder und Jugendliche von der fröhlichen "Verpackung" von Popsongs in die Irre geleitet werden könnten und fordert Eltern auf, mit ihren Kindern über die Inhalte der Lieder und die darin propagierten Geschlechterbilder zu diskutieren. 

Die beiden Forscherinnen analysierten für ihre Studie über 400 Songs, die zwischen 2006 und 2016 hohe Positionen in den US-Charts einnahmen. Zu den betrachteten Genres zählten dabei nicht nur Hip Hop und Pop, sondern auch Rock, Country, Heavy Metal und R&B. 

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