Neue Zahlen der IFPI
Streaming global relevant: Weltweiter Musikmarkt wächst 2016 um 5,9%
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Die wichtigsten Trends des globalen Musikmarktes 2016. © IFPI
Dieses Wachstum des Musikmarktes ist das größte seit Beginn der Markterhebung durch die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI). Motor des Wachstums ist, wie bereits regionale Statistiken zeigten, hauptsächlich das Musik-Streaming:
- 59% des Gesamtumsatzes lässt sich auf Streaming zurückführen – ein Umsatzwachstum von knapp 60%!
- Dies gleicht den Umsatzrückgang im Bereich Download (-20,5%) und physische Medien (-7,6%) aus.
- Ebenfalls gestiegen ist der Umsatz in den Bereichen Synch, also der Verwendung von Musik z.B. in Filmen oder Spielen (+2,8%) und Aufführungsrechte (+7%).
Jedoch merkt die IFPI an, dass diese insgesamt positive Bilanz kein uneingeschränkter Grund zur Freude ist. So hat sich die Musikindustrie nach wie vor nicht von dem Umsatzeinbruch von fast 40% zwischen 1999 und 2014 erholt.
Internationaler Vergleich
Unterschiede zeigen sich im Wachstum der regionalen Märkte. Der europäische Musikmarkt etwa zeigt mit 4,0% nur mäßiges Wachstum, auch im Vergleich zum Vorjahr (3,7%). Bei Europa handelt es sich um eine sehr diversifizierte Region, insbesondere, was die Marktübernahme von Streaming-Formaten angeht:
Während dies z.B. in Schweden bereits 69% des Marktes ausmacht, dominieren in Deutschland, immerhin dem viertgrößten Musikmarkt der Welt, physische Medien weiterhin mit 52%.
Lateinamerika weist seit nun bereits sieben Jahren das höchste Wachstum im internationalen Vergleich auf (2016 waren es 12%), in Nordamerika vervielfachte sich das Wachstum auf 7,9% im Vergleich zu lediglich 1,5% im Vorjahr.
Der Spitzenreiter 2016 ist der chinesische Musikmarkt, der um 20,3% anwuchs.
Streaming noch immer mit Herausforderungen verbunden
Ein nach wie vor bestehendes Problem stellt der sogenannte "Value Gap" dar. Damit bezeichnet die Musikindustrie die Diskrepanz zwischen dem durch User-Upload-Plattformen wie YouTube erwirtschafteten Gewinn und der von diesen Services ausgeschütteten Entlohnung für Künstler, Labels etc.
Während Streaming-Services wie Spotify oder Apple Music bei rund 212 Millionen Usern die Musikschaffenden mit 3.904 Millionen US-Dollar entlohnen, liegt diese Ausschüttung bei User-Upload-Plattformen bei 553 Millionen US-Dollar – trotz einer insgesamt höheren Nutzerzahl.
Die IFPI fordert hier stärkere gesetzliche Unterstützung, um die Musik-Community an den ihnen zustehenden Gewinnen zu beteiligen. Nur so würde ein fairer und nachhaltiger digitaler Musikmarkt möglich, schreibt Frances Moore, CEO der IFPI, in ihrem Vorwort des Global Music Reports (PDF hier).
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