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Studie: Intelligente Menschen hören lieber instrumentale Musik

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 11.06.2019

studie musikerziehung

Studie: Intelligente Menschen hören lieber instrumentale Musik

© Burst via Pexels (Lizenz: CC0)

Eine neue Studie stellt einen Zusammenhang zwischen menschlicher Intelligenz und dem Genuss instrumentaler Musik her: Die Autorin der Studie will herausgefunden haben, dass intelligente Menschen lieber Lieder ohne Gesangsspuren hören.

Im Rahmen der Studie "Intelligence, Music Preferences, and Uses of Music From the Perspective of Evolutionary Psychology" befragte die Autorin Elena Racevska insgesamt 467 kroatische High School-Schülerinnen und -Schüler. 

Erfasst wurden neben dem persönlichen Musikgeschmack und dem Intelligenzquotienten auch, ob die Schülerinnen und Schüler beispielsweise auch außerhalb der Schule musikalische Unterrichtsangebote wahrnehmen.

Das Ergebnis der Studie zeigt einen signifikanten Zusammenhang von Intelligenzquotienten und einer Vorliebe für instrumentale Musik. Die Studie zeigt außerdem, dass Menschen, die instrumentale Musik hören, diese stärker unter einem analytischen Blickwinkel – also etwa hinsichtlich der Komposition – betrachten. 

Neue Stimuli

Der theoretische Hintergrund der Studie ist die sogenannte "Savanna-IQ Interaction Hypothesis": Diese Hypothese behauptet, dass intelligente Menschen sich eher zu neuen Stimuli hingezogen fühlen als weniger intelligente. Da die Wurzeln der Musik evolutionsgeschichtlich betrachtet in der menschlichen Stimme liegen, handelt es sich bei instrumentaler Musik um einen (tendenziell) neuen Stimulus.

Diese These wurde zum ersten Mal in der Arbeit "Why More Intelligent Individuals Like Classical Music" von Satoshi Kanazawa in eine Verbindung zur (klassischen) Musik gerückt. Elena Racevska hat mit ihrer Arbeit den Rahmen der Hypothese von klassischer Musik auf jegliche Form der instrumentalen Musik erweitert.  

Einer von vielen

Racevska gibt zu ihrer Studie jedoch auch an, dass Intelligenz nur ein Konzept ist, das Einfluss auf den menschlichen Musikgeschmack besitzt. Auch Faktoren wie etwa Persönlichkeitszüge und Geschlecht, Alter, Bildung oder Einkommen der Familie spielen hier eine Rolle.

Sie hofft, in Zukunft noch weiter zu diesem Thema forschen zu können: Für besonders interessant erachtet sie zum Beispiel die Entwicklung des eigenen Musikgeschmacks in verschiedenen Altersabschnitten und die Abhängigkeit von der sozialen Einbettung. Auch kulturelle Differenzen will Racevska zukünftig stärker in den Blick nehmen. 

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