Deutscher Kulturrat fordert die Absage aller Kulturveranstaltungen wegen des Coronavirus

Ulrike Liedtke, Vizepräsidentin des Deutschen Kulturrats, spricht sich für die Absage aller Kulturveranstaltungen aus, um die Verbreitung des Virus möglichst effektiv zu verlangsamen.

Nachdem bereits in den letzten Tagen immer mehr Veranstaltungen – darunter auch zunehmend kleinere – wegen des Coronavirus abgesagt wurden, spricht sich Ulrike Liedtke gegenüber der Deutschen Presseagentur für ein vollständiges Verbot von Kulturveranstaltungen aus: 

"Wir sollten jetzt wirklich für zwei bis vier Wochen, das wird sich zeigen, keine Kulturveranstaltungen durchführen. Es sollte auch keine kleinen Veranstaltungen mehr geben. Kompromisse halte ich im Moment für falsch, wenn man die Kette der Ansteckungen unterbrechen will."

Gleichzeitig wiederholte Liedtke die Forderungen des Deutschen Kulturrats nach finanzieller Hilfe für freie Künstlerinnen und Künstler, die u.a. auch von Kulturstaatsministerin Monika Grütters sowie der Kulturministerkonferenz aufgegriffen wurden:

"Um die Kulturveranstalter mache ich mir weniger Sorgen, da wird man Regelungen im Rahmen der Wirtschaftsförderung finden. Aber ich mache mir Sorgen um die Kulturinstitutionen, obwohl sie ganzjährige Budgets haben, so dass man umschichten kann. Die größten Sorgen mache ich mir um freie Künstler und kleine mittelständische Kulturveranstalter, wo es sofort wegbricht und wo das höchste ehrenamtliche Engagement mit im Spiel ist für wenig Geld."