Funktionierende Lizenzierung am digitalen Markt
Nach Einigung mit Youtube: GEMA macht 2016 erstmals über eine Milliarde Euro Umsatz
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GEMA, Berlin. © michaeljayfoto / 123RF
Knapp ein halbes Jahr ist es nun her, dass die GEMA und Youtube ihren sieben Jahre lang andauernden Rechtsstreit beigelegt und sich auf einen gemeinsamen Lizenzvertrag geeinigt haben. Für den (deutschen) Youtube-Nutzer bedeutet dies, dass er seit November 2016 Musikvideos ohne regionale Sperren schauen kann.
Für die GEMA wiederum bedeutet es ein immenses Umsatzplus, wie die Gesellschaft zum Abschluss des Geschäftsjahres 2016 mitteilte.
Der digitale Markt wächst
Für das Umsatzplus ist jedoch nicht ausschließlich die Nachzahlung der Lizenzgebühren von 2009-2016 durch Youtube ausschlaggebend. Auch die insgesamt steigende Nutzung von Streamingdiensten führten dazu, dass die GEMA trotz eines Rückganges der Einnahmen im Download-Segment die Einträge im Bereich Online-Musiknutzung im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppeln konnte (von 40,4 Mio. € auf 81,6 Mio. €).
Weitere Einnahmesteigerungen kamen u.a. durch die Einigung der Zentralstelle für private Verfielfältigungsrechte mit den Verbänden der Geräteindustrie für die Produkte Smartphone und Tablet und der dadurch erfolgten Gewinnausschüttung an die Gema zustande: Hier stiegen die Erträge von etwa 16,3 Mio. € im Vorjahr auf knapp 97,9 Mio. €.
Nach der Einigung: Surfer freuen sich darüber, Youtube endlich uneingeschränkt verwenden zu können - die GEMA freut sich über das Umsatzplus 2016, © prykhodov / 123RF
Beispiellose Einnahmen
Insgesamt konnte die GEMA 2016 zum ersten Mal in ihrer Geschichte mehr als eine Milliarde Euro einnehmen. Das bedeutet ein Gesamt-Umsatzplus von ca. 15% (etwa 130 Millionen Euro) für die Verwertungsgesellschaft, und das trotz eines etwa fünfprozentigen Rückgangs der Einnahmen aus dem Tonträger-Markt.
"Das überaus positive Ergebnis spornt uns an, weiter in die Zukunftsfähigkeit der GEMA zu investieren"
– Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA.
Man fokussiere sich weiterhin darauf, die Urheberrechte auch im sich dynamisch wandelnden digitalen Musikmarkt durchzusetzen. Nur so könne eine stabile Ertragsentwicklung der Live-Musik und Online-Nutzung erreicht werden, die Umsatzeinbußen im Tonträgerbereich kompensiert.
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