Das Pack.

Das Pack.

Das Pack baut sich ein eigenes Universum und beherrscht es: Schubladen werden rausgerissen, ihr Inhalt auf einen Haufen geschüttet. Jetzt haben die Herrschaften ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht, das 13 ihrer Wunderwerke beinhaltet. Im Rahmen ihres "Schokoladen-Konzerts" in Berlin-Mitte traf Jasmin N. Weidner auf Flozze und Pensen von Das Pack, die freimütig und von der Leber weg über alles sprachen, was ihnen in den Sinn kam. Beinahe ganz ohne Fragen. Plus Video.

regioactive.de: Wie ist es so in Berlin?

Pensen: Wir sind ja eine Band aus Hamburg. Berlin ist sehr groß und super, aber der eigentliche Unterschied ist das Wetter. Hier scheint zu 90% die Sonne. Also wenn es in Hamburg regnet. Aber wenn es in Hamburg regnet, dann ist das in Ordnung, dann muss man nur kurz ins Wasser gehen und dann sieht man, warum das Wasser auch gebraucht wird. Weil da liegen Schiffe und die brauchen das Wasser und deswegen ist Hamburg das Tor zur Welt.

Und Berlin der Hinterhof zur Welt, nee die Hintertür. Wobei ja auch Hintertüren nicht in das Hintertreffen geraten dürfen. Wir sprechen auch so. Nicht weil wir da aufgewachsen sind, sondern aus Überzeugung. Das ist hier in Berlin ganz anders, weil jut sich besser sprechen lässt als gut. Ich habe mich selber auch schon ertappt, wenn ich lange mit Berliner Freunden rumhänge, dass ich dann auch anfange so zu reden.

Flozze: Wobei uns ja auch heute aufgefallen ist, dass die Menschen in Berlin zu enge Hosen tragen. Das ist das einzige an Berlin, was wir ablehnen, denn das macht kein schönes Körpergefühl.

Pensen: Außerdem sehen die Männer und die Frauen untenrum alle gleich aus. Nur haben die einen noch einen Rock über der Hose und die andern nicht. Und das heißt Das Pack nicht gut. Aber vielleicht sind wir auch zu weit entfernt und sehen das einfach nicht. Und in Hamburg ist das auch so. Vielleicht wird das auf der ganzen Welt so getragen.

Da möchte ich betonen, dass jeder sich modisch frei bewegen kann, aber dann eben von uns ausgelacht wird. Aber wir wollen ja nicht über Hosen reden sondern über den Frieden, den wir bringen mit unserer Musik. Die Leute sollen mal nicht nur hören, was vermeintlich hipp ist, sondern sollen auf uns zurückkommen, denn wir haben die komplette Packung. Wir laden zum Tanzen ein und zum Schmusen, zum Weinen und zum Grooven. Das ist ja das Tolle an Das Pack.

Gibt es auf eurer Platte ein Einsteigerlied?

Pensen: Das Schlittschuh-Lied ist recht harmlos, da zeigen wir ein bisschen Schwäche, aber nicht soviel um nicht mehr stark genug zu sein. Mein Schwan für alle, die Gehirn haben und aus der Pubertät raus sind plus die, die in der Pubertät sind und ihr Gehirn ausblenden. Was aber in der Pubertät so sein muss.

Und für Metal-Heads: Heavy Metal Kind – das ist auch gut für Kinder, so als Einstieg. Du als intelligente, junge, musikinteressiere Frau kannst es dir ja schon fast ausmalen, warum das so ist, warum wir das sagen. Du weißt ja schon, dass das wahr ist. Du hast ja selber gesagt: "Super, da gehe ich gerne rein. Die sind dusselig genug um wieder nett zu sein."

Deswegen bist du quasi das beste Beispiel für das, was wir gerade erzählt haben. So Liebe auf den ersten Blick. Ist es ja bei dir gewesen mit Das Pack. Und bei uns auch. Mit dem Publikum. Gestern zum Beispiel: Vermeintlich betrunkene Teenager, wo man sich denkt: "Muss das denn sein?" Genau die haben den Abend gerettet.

 

 

regioactive.de: Du kannst ganz schön lange reden, ohne dass ich was frage, das ist geil. Mach mal weiter.

Pensen: Du sitzt einfach nur da und genießt es. Das ist die beste Position im Leben, sich zurücklehnen und genießen.

regioactive.de: Wie war das letzte Mal Konzert versemmeln?

Pensen: Da war das Gesamtwohlbefinden nicht gegeben. Das liegt dann nicht an den Leuten, sondern an uns beiden. Nicht, dass wir uns gestritten haben. Das Gute ist, mit zwei Leuten kann man sich da immer recht schnell rausziehen. Bei uns heißt es dann: "Yo Digger", und Zack! - alles gut. Es sind nur sehr kurze Wege bei uns. Wenn wir Bock haben loszuballern, dann muss einer anfangen und der andere macht mit.

Wie alles, was leicht wirkt im Leben, ist auch das aus der Not heraus geboren worden. Wir hatten ziemlich lange nach einem Schlagzeuger gesucht. Wir waren lange inkomplett, also wir waren in, aber unkomplett. So haben wir aus der Situation heraus entschieden, dass Flozze jetzt Schlagzeuger ist. Damit hatten wir die Lösung, deswegen muss ich allen raten, dass sie ihrem Herz folgen. Es hilft nix, wenn man Würste in die Band holt, nur weil die guten Kaffee machen.

regioactive.de: Vielen Dank für das Gespräch!

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