Yeasayer - Chris Keating, Ira Wolf Tuton, Anand Wilder (v.l.n.r.)
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Yeasayer - Chris Keating, Ira Wolf Tuton, Anand Wilder (v.l.n.r.) Foto: Guy Aroch © Secretly Canadian

Sie selbst bezeichnen ihre Musik als Middle-Eastern-Psych-Pop-Snap-Gospel, die Presse beschreibt Yeasayer als neue "Propheten". Vergangene Woche begeisterte die Band im Postbahnhof in Berlin.

{image}Dabei traten alle Yeasayer Mitglieder in ihren ganz individuellen Outfits auf: Sänger Chris Keating in einem feinen, dunklen Anzug, Gitarrist Anand Wilder in einem nach jahrelang in einer Mottenkiste liegenden ausschauenden Armee-Overall. Bassist Ira Wolf Tuton sah mit einem hautengen Muskelshirt eher schlicht aus und der neue Drummer und Luke-Fasano-Nachfolger Jason Trammell stand mit Hut und Fusselbart auf der Bühne. Unterstützung bekamen sie darüber hinaus vom umtriebigen Keyboarder und dem teilweise ebenfalls Schlaginstrumente spielenden Ahmed Gallab. Zusammen gaben sie jedoch ein überaus stimmiges Bild ab. Durch die stetigen, teils ineinander verwickelten Gitarren- und Keyboardspuren sowie dem oftmals verzerrten und verschachtelten Gesang Chris Keatings, der zudem noch Synthiepop-Klänge generierte, entstand ein komplexer Sound, der mal psychedelisch-mystisch klang, mal aber auch reinsten Elektropop à la MGMT zu bieten hatte und teilweise nur noch schwer als der Sound von bestimmten, einzelnen Songs zu erkennen war.

{image}Das galt vor allem für die alten Songs wie Wait For The Summer oder 2080, die jedoch trotzdem nichts von ihrer sphärischen und hymnischen Großartigkeit verloren. Und die neuen Yeasayer-Songs? Die entwickelten sich durch ihre elektrolastigen Sounds zu kleinen Tanzperlen, die zusammen mit dem Lichterspiel von vier im Hintergrund stehenden, kreisrunden und beständig die Farbe wechselnden Leuchtkegeln zwar auf andere Weise, aber in gleichem Maße für Stimmung und Atmosphäre sorgten. Und so darf man wohl schon jetzt gespannt sein, was Yeasayer ihren Fans auf dem nächsten Album und dem nächsten Konzert bieten werden. Bei so viel Kreativität und Vielfalt, wie sie es hier zeigten, ist Großes zu erwarten.

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