Im Sommer wollte der Funken bei schwüler Hitze im sonnigen Berlin noch nicht richtig auf die Zuschauer überspringen. Jetzt kehrten The Low Anthem nach Berlin zurück. Und diesmal gelang es ihnen, das Publikum zu begeistern.

{image}Jeder hat sich bestimmt schon einmal die Frage gestellt: "Wann soll ich diese Musik denn hören, wozu passt das denn? Im Winter, im Sommer, in einer bestimmten Situation oder bei welchem Empfinden?" Auch bei The Low Anthem darf man sich diese Frage stellen. Wann sollte man diesen oft ruhigen, melancholischen Countryfolk hören? Am besten das ganze Jahr, klar! Aber The Low Anthem passen mit ihrer melancholischen Musik natürlich vor allem in den Winter. Und das bewiesen sie jetzt auch live im Frannz Club in Berlin. Denn hier schafften sie es, dass der Funken – im Gegensatz zum Sommer-Gig im Bang Bang Club – diesmal auch auf die Zuschauer übersprang. Ein Grund dafür war sicherlich auch genau jenes frostige und graue Wetter, das mit Wärme in diesen Tagen sehr sparsam umgeht.  Ganz anders ging es da auf dem Konzert von The Low Anthem zu: Hier wurde einem sehr schnell warm. So konnte die Band nicht nur mit ihrer nachdenklichen Musik, sondern auch durch die Verwendung einer schier unglaublichen Anzahl von Instrumenten das Publikum begeistern. Denn es gab hier nicht nur Akustik- und E-Gitarren, ein Schlagzeug oder Kontrabass zu bewundern, sondern auch Klarinetten, eine Pump Organ, eine Mundharmonika, eine singende Säge, ein Horn und ein Crotales fanden sich in der Darbietung wieder. Und wem das schon nicht genug war, für den gab es auch noch  zwei "musikalische” Handys, die Rückkopplungen erzeugen.

Bemerkenswert war auch zu beobachten, dass am Ende praktisch jedes Bandmitglied einmal an jedem Instrument gesessen oder dieses bedient hatte. In der Musiksprache nennt man solche Personen auch Multiinstrumentalisten. Schön, dass es diese bei The Low Anthem in ihrer reinsten Form gibt. Und wem solch eine Vielfalt nicht genug war, dem wurde schließlich nicht nur noch ein Sieben-Stimmen-Kreisgesang, den The Low Anthem zusammen mit den ebenfalls beachtlichen Brown Bird performten, sondern auch eine sehr abwechslungsreiche Setlist geboten. Denn The Low Anthem präsentierten an diesem Tag nicht nur ihre eigenen Songs, sondern erfreuten das Publikum zusätzlich auch noch mit ein paar Traditional-Song-Klassikern.

Das Ergebnis war Begeisterung pur. Auch beim Autor. Besonders, weil diesmal der Funken übersprang und weil dieses Konzert den Frost und die Kälte draußen sehr schnell vergessen ließ. Alle Haldern-Besucher im Sommer dürfen sich schon jetzt freuen. Zumindest, wenn The Low Anthem in ähnlicher Form auftreten, wie sie dies an diesem Berliner Abend taten.

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