Get Well Soon

Get Well Soon © Jens Oellermann

Konstantin Groppers Band Get Well Soon wurde für ihr Debütalbum 2008 von der deutschen Presse euphorisch gefeiert. Das Zweitwerk "Vexations" stellte er jetzt in Berlin vor. Es wird längst mit Spannung erwartet (VÖ am 22.1.), ebenso wie die Tour ab Februar. Für den Showcase hatte sich Gropper mit dem Heimathafen Neukölln einen ganz besonderen Ort ausgesucht: ein wunderschöner, mit einer Empore verzierter Saal und eine kleine, mit einem roten Vorhang und zwei prachtvollen Kronleuchtern versehene Bühne.

{image}Dort finden ansonsten eigentlich eher Theateraufführungen, als normale Konzerte statt. Für Gropper erschien dies jedoch ein besonders gut geeigneter Ort zu sein, um seine epische, durch eine Vielzahl von Instrumenten durchzogene Musik von Get Well Soon in angemessener Weise zu präsentieren. Ebenfalls stilvoll wurde auch die Wartezeit bis zum Auftritt überbrückt, indem das wartende Publikum mit wohligen Naturgeräuschen aus den Lautsprechen beschallt wurde, zum Beispiel mit Vogelgezwitscher, was den um fast 90 Minuten späteren Beginn bei den meisten Gästen vergessen ließ und die Vorfreude zum Auftritt steigerte.

{image}Als Konstantin Gropper dann mit seiner in der Mehrzahl aus befreundeten Musikern bestehenden Live-Band auf die Bühne kam entschuldigte er sich erst einmal kurz, aber in aller Höflichkeit, und gab mit einer beklommenen, etwas unsicheren Stimme zu, aufgeregt zu sein. Keine Schande bei der Livepremiere der Songs des neuen Albums, dessen Cover Gropper dem Publikum während des Konzerts mehrmals zeigte. Schlagfertig blieb er trotzdem, als er den Wunsch eines Fans, der die heiße Vinyl-Platte am liebsten an Ort und Stelle von ihm bekommen hätte, lapidar mit der Aussage konterte, dass es seine eigene wäre, da er ja auch nur ein Exemplar bekäme – schließlich sei man ja bei einem Indie-Label.

{image}Dramaturgisch trennten Get Well Soon ihr Set in zwei Teile. Im ersten Block spielten sie fast ausschließlich die Songs des neuen Albums Vexations, während in der Zugabe alle bekannten Hits des Debütalbums folgten. Dabei muss man feststellen, dass die melancholische, sphärische, opulent-leise, von Folk, Rock und Klassik geprägte und mit zahleichen Instrumenten zelebrierte Musik Groppers auf dem neuen Album zwar wieder einige atmosphärisch-intensive Songs – wie zum Beispiel das wunderbar von einem Chor getragene We Are Ghosts oder das grandiose wie auf Wellen getragene, mystische Angry Young Man – enthält, live aber auf die Dauer noch etwas langatmig und müde wirkt.

{image}Ganz im Gegenteil zu den älteren Songs im Zugabenblock, die schneller und eindringlicher ihre eigene Dynamik entwickeln konnten und von der Band um Konstantin Gropper sichtlich sicherer und freier von all der Aufregung vorgetragen wurden. Doch an der Live-Präsentation der neuen Songs kann man ja bis zum Tourstart noch arbeiten.

Infos zur Tour und einen Link zum Promo-Track 5 Steps / 7 Swords findet ihr –> in unserem Preview!

 

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